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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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fort: »Wenn wir sie jetzt verschrecken, werden sie im Verborgenen auf eine neue Gelegenheit zum Zuschlagen warten. Währenddessen ist der Kaiser bedroht, und meine Agenten und ich sind gezwungen, ständig nach kleinsten Bedrohungen Ausschau zu halten. Ich finde, da ist es besser, wir bringen es jetzt zu Ende, meinst du nicht auch ?«
    Macro zuckte mit den Schultern. »Du entscheidest das. Es ist wirklich nicht meine Aufgabe, Verschwörer aufzustöbern. Für den Schutz des Kaisers bist du zuständig .«
    »Nein .« Narcissus tippte Macro mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Dafür sind wir alle zuständig. Wir alle haben die Aufgabe, den Kaiser und Rom zu schützen. Du hast einen Eid geschworen .«
    Macro riss den Arm hoch und packte die Hand des kaiserlichen Sekretärs. »Wenn du mich noch mal so triezt, leiste ich einen neuen Eid, das schwöre ich. Verstanden ?«
    Die beiden Männer fixierten einander, dann drückte Macro mit der Hand zu. Narcissus zuckte zusammen und wandte den Blick ab. Er riss seine Hand los und krümmte die schmerzenden Finger. »Das wird dir noch leidtun .«
    »Mir haben schon viele Dinge im Leben leidgetan « , meinte Macro leichthin. »Aber das hat mich nicht davon abgehalten, sie zu tun .«
    Cato hatte die Auseinandersetzung der beiden Männer mit wachsender Ungeduld verfolgt. »Es reicht !« , sagte er jetzt in scharfem Ton. »Wir sollten zum Kaiser zurückgehen. Narcissus, du musst ihn in den Palast zurückbringen, bevor die Liberatoren das Gerücht streuen, der Kaiser sei ums Leben gekommen .«
    Der kaiserliche Sekretär warf Macro noch einen finsteren Blick zu, dann nickte er. »Du hast recht. Außerdem ist seine Eskorte im Moment nicht in der Verfassung, einen Angriff abzuwehren. Wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit unterwegs sein. Und wir sind bereits spät dran .«
    »Genau .« Cato zeigte auf die Gardisten. »Gehen wir .«
    Sie setzten sich in Bewegung, begierig darauf, die bedrückende Stille und den Ort der Verwüstung hinter sich zu lassen. Cato, der voranging, vergegenwärtigte sich staunend die Entschlossenheit des Gegners. Wenn die Verschwörer ihr eigenes Leben so bereitwillig aufs Spiel setzten, um ihre Ziele zu erreichen, dann zählten sie zu den gefährlichsten Gegnern, mit denen er und Macro es jemals zu tun gehabt hatten. Beim nächsten Mal würde der Feind noch skrupelloser vorgehen.

Kapitel 21
    V ierzehn Mann sind ertrunken, weitere zehn verletzt, und zwölf werden noch vermisst, darunter auch der Centurio « , sagte Fuscius, als er sich auf seine Pritsche in der Stube der Abteilung sinken ließ. Er schüttelte den Kopf. »Die Kameraden hatten keine Chance, als uns die Flutwelle getroffen hat … « Der junge Optio schloss die Augen und flüsterte: »Als ich unterging, hab ich gedacht, ich müsste sterben .«
    Cato, der ihm gegenüber auf seiner eigenen Pritsche saß, neigte sich vor. »Ich glaube, so ging es uns allen. So was steht nicht im Ausbildungsplan, richtig ?«
    Sein Versuch zu scherzen traf auf taube Ohren. Fuscius starrte trübselig auf den Boden zwischen seinen Stiefeln. »Die Fünfte Centurie hat sogar noch mehr Verluste zu verzeichnen als wir … Ich dachte, bei der Prätorianergarde könnte man eine ruhige Kugel schieben. Erst der blutige Aufstand und jetzt das. Als wären wir verflucht .«
    Macro lachte rau. »Was? Glaubst du etwa, das Soldatenleben wäre ungefährlich? Mann, du hättest mal sehen sollen, in welcher Patsche Capito und ich im Laufe der Jahre schon gesteckt haben. Oft war es schlimmer als das, was wir erlebt haben. Und wir leben immer noch. Mit einem Fluch hatte das nichts zu tun. Also trink einen auf die Kameraden, die du verloren hast, gedenke ihrer, und dann leb dein Soldatenleben weiter. Was anderes bleibt dir gar nicht übrig, und so soll es auch sein. Sitz nicht hier herum, suhle dich in deinem Elend und schwadroniere über Flüche daher. Zumal du jetzt Optio bist. Bis Tigellinus zurückkehrt oder ersetzt wird, hast du den Befehl über die Centurie. Also reiß dich gefälligst zusammen .«
    Fuscius blickte Macro an. Erst war seine Miene ausdrucklos, dann kniff er argwöhnisch die Augen zusammen. »Das ist alles nach eurem Auftauchen passiert .«
    »Was ?«
    »Du hast ganz richtig gehört. Bevor ihr aufgetaucht seid, ging hier alles seinen ruhigen Gang. Jetzt wurden wir vom Mob verprügelt, Lurco ist verschwunden, und ein Teil der Centurie ist in einer Flutwelle ertrunken .« Er stockte. »Für mich sieht das nicht nach Zufall

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