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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Antwort .« Macro grinste. »Die hatten was Besseres zu tun .«
    »Mal davon abgesehen, findest du es nicht auffällig, dass sie ausgerechnet an dem Tag durch Abwesenheit glänzen, an dem Claudius beinahe ums Leben kommt ?«
    »Das ist schon so etwas wie ein glücklicher Zufall « , meinte Macro. »Aber worauf willst du hinaus? Glaubst du, sie hatten etwas mit unserem heutigen kleinen Abenteuer zu tun? Das ergibt keinen Sinn, mein Junge. Eben hast du noch gemeint, Tigellinus wäre in die Sache verwickelt. Wir wissen, dass er an der Verschwörung der Liberatoren beteiligt ist. Wie sollte er da für Pallas und die Kaiserin arbeiten? Die Liberatoren werden kaum mit der Gemahlin des Kaisers gemeinsame Sache machen. Die wollen sie ebenso beseitigen wie den Kaiser. Und nicht nur sie, sondern auch den Rest der Kaiserfamilie und ihre engsten Berater wie Pallas oder unseren reizenden Narcissus .« Macro schüttelte den Kopf. »Dass Pallas und Agrippina heute nicht vor Ort waren, muss Zufall gewesen sein .«
    »Du könntest recht haben « , meinte Cato. »Aber betrachte es mal aus der Sicht der Liberatoren. Würdest du nicht die Kaiserfamilie auf einen Schlag beseitigen wollen? Weshalb sollte man das Leben von Tigellinus und den anderen Männern, die den Damm sabotiert haben, aufs Spiel setzen, nur um mit dem Rest der Kaiserfamilie das ganze Spiel noch einmal von vorn zu beginnen? Nach dem Tod des Kaisers würde man die Sicherheitsmaßnahmen verstärken; dann würde es für die Liberatoren noch viel schwerer, die Sache zu Ende zu bringen .«
    Macro überlegte einen Moment. »Vielleicht werden sie allmählich nervös. Ein Anschlag auf die Kaiserfamilie ist bereits gescheitert. Vielleicht wollen sie jetzt jede sich bietende Gelegenheit nutzen .«
    »Das wäre möglich « , räumte Cato ein. »Aber es gibt noch eine andere Erklärung. Was wäre, wenn wir es hier mit mehr als einer Verschwörung zu tun hätten? Wenn die Liberatoren die kaiserliche Familie beseitigen wollen, während Pallas und Agrippina darauf abzielen, Claudius zu eliminieren, um Nero den Weg zum Thron freizumachen ?«
    Macro schüttelte den Kopf. »Das erklärt noch immer nicht die Ereignisse von heute Nachmittag. Wenn Pallas dafür verantwortlich war, welche Rolle spielt dann Tigellinus ?«
    Cato schnaubte gereizt. »Das weiß ich auch nicht. Noch nicht. Aber vielleicht ist er ja eine Art Doppelagent … Und wenn dem wirklich so wäre ?« Catos Gedanken überschlugen sich. »Damit ließe sich alles erklären. Die Frage wäre dann, zu welcher Seite verhält er sich loyal und wen leitet er in die Irre ?« Cato vergegenwärtigte sich, was er über den kürzlich beförderten Centurio wusste. »Er ist zur gleichen Zeit wie Agrippina aus der Verbannung zurückgekehrt. Vielleicht arbeitet er ja für sie. Er könnte sich bei den Liberatoren angedient haben, um Agrippina und Pallas zu helfen … « Plötzlich hatte er eine Eingebung. »Ja! Das würde die Ereignisse von heute Nachmittag teilweise erklären. Die Kaiserin und Pallas wollen mit der Machtübernahme so lange warten, bis die Liberatoren Claudius beseitigt haben. Wenn Agrippina ihr Ziel erreicht hat und Nero auf dem Thron sitzt, kann sie die von Tigellinus beschafften Informationen dazu nutzen, gegen die Liberatoren vorzugehen .« Er hielt inne und lächelte. »Ganz schön schlau .«
    »Du wirkst so selbstzufrieden « , bemerkte Macro trocken. »Vielleicht hast du ja recht, aber wir wissen noch immer nicht, wie die Liberatoren Claudius beseitigen wollen .«
    »Das stimmt .« Catos Miene verdüsterte sich wieder. »Auf jeden Fall muss ich Narcissus so bald wie möglich von meinem Verdacht berichten. Wenn ich mich nicht irre, schwebt Claudius in größerer Gefahr, als Narcissus ahnt .«
    »Nach dem heutigen Bad im Seewasser hat Narcissus vielleicht schon die gleichen Schlüsse gezogen .«
    Cato lachte. Auf einmal hatte er das Gefühl, eine Last fiele von ihm ab. Ihm wurde bewusst, wie müde er war. Der Kampf gegen die Wassermassen hatte ihn erschöpft, und er hatte am ganzen Körper Abschürfungen und blaue Flecke. Er brauchte dringend Schlaf, und das galt auch für seinen Freund.
    »Es ist spät. Wir sollten jetzt schlafen .«
    Macro nickte. Sie erhoben sich steif und wandten sich zum Ausgang. Beiläufig nickten sie den Würfelspielern zu und schlossen hinter sich die Tür. Eine lange Kolonnade führte zur Treppe, über die man in den ersten Stock gelangte. Sie hatten das Quartier des Centurios und dessen

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