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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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kühl. »Sechste Centurie, anhalten! Speere anlegen !«
    Cato und Macro hielten zusammen mit den anderen Männern an, legten die Hand fest um den Schaft, holten aus und spannten die Muskeln an, um den Speer auf das Kommando des Centurios hin zu schleudern. Cato hatte diesen Moment schon mehrfach bei früheren Gelegenheiten durchlebt und wartete darauf, dass der Gegner verunsichert zurückwich. Die Gladiatoren aber rührten sich nicht von der Stelle und fixierten unverwandt die Prätorianer, bereit, den Angriff ihrer Gegner abzuwehren.
    »Ziel auf den Anführer « , sagte Macro. »Wenn der fällt, geben die anderen auf .«
    Cato nickte.
    »Werft !« , brüllte Tigellinus.
    Cato ließ den Wurfarm vorschnellen, legte seine ganze Kraft in die Bewegung und gab den Speer im letzten Moment frei. Der dunkle Schaft beschrieb mit den anderen Speeren von Tigellinus’ Centurie einen Bogen durch die Luft. Die Speere stiegen empor und senkten sich wieder ab. Die Gladiatoren hatten im Laufe ihrer Ausbildung schnelle Reflexe entwickelt und wichen den heranfliegenden Speeren aus. Nur einige wenige Männer wurden getroffen. Einem bohrte sich der Speer in den Schädel und drang durch den Hals tief in den Körper ein. Der Mann erzitterte von der Wucht des Aufpralls, dann kippte er langsam nach vorn. Zwei weitere Gladiatoren wurden tödlich verwundet, als sich die eisernen Speerspitzen in ihren Oberkörper bohrten. Ein anderer Mann, der sich Cato unmittelbar gegenüber befand, heulte auf, als der Speer sich durch seinen Stiefel bohrte und seinen Fuß festnagelte. Alle anderen hatten den Angriff erstaunlicherweise unbeschadet überstanden.
    »Verfluchter Mist « , sagte Macro. »Die sind gut. Habe noch nie erlebt, dass sich jemand so schnell bewegt hätte wie die .«
    »Schwerter ziehen !« , rief Tigellinus.
    Cato legte die Hand auf den Griff seiner Waffe, schloss die Finger fest um das lederne Heft, denn für einen Schwertkämpfer war es tödlich, wenn ihm die Waffe in der Schlacht aus der Hand glitt. Er zog das Schwert aus der Scheide und hielt es waagerecht, die Seite der Klinge so auf den Rand des Schildes gestützt, dass sie gerade mal einen Handbreit darüber hinausragte. Rechts und links von ihm rückten die anderen Gardisten gegen die Gladiatoren vor, die funkelnden Schwertspitzen nach vorn gerichtet.
    Der Anführer der Gladiatoren, der beim Speerangriff unverletzt geblieben war, steckte rasch seine Klinge in die Scheide und packte einen schief im Boden steckenden Speer. »Los, Leute « , rief er seinen Kameraden zu, »gebt ihnen ihre eigene Medizin zu schmecken !«
    Er schleuderte den Speer auf die nur noch zwanzig Schritte entfernten Gardisten. Die Reihe der Schilde und funkelnden Speere war kaum zu verfehlen. Der Speer durchbohrte den Schild von Macros Nebenmann und dessen Schildarm und prallte mit Wucht gegen das Kettenhemd, bevor das Gewicht des Schafts Schild und Arm nach unten zog. Der Mann brüllte vor Schmerz, taumelte und fiel zurück. Er schob das Schwert in die Scheide und riss seinen heftig blutenden Schildarm los.
    »Zusammenrücken !« , befahl Macro unwillkürlich. »Die Reihe schließen !«
    Mehrere Gladiatoren folgten dem Beispiel ihres Anführers, und vier weitere Gardisten gingen zu Boden, bevor Tigellinus auf die Bedrohung reagierte und weiteren Verlusten zuvorzukommen suchte.
    »Angriff !« , brüllte er. »Angriff !«
    Macro öffnete den Mund und stieß einen ohrenbetäubenden Schlachtruf aus, dann senkte er den Kopf und stürmte vor. Cato biss die Zähne zusammen und hielt sich dicht neben Macro. Die Gladiatoren wappneten sich für den Zusammenprall. Diejenigen, die noch einen Wurfspeer in Händen hielten, packten den Schaft fester, um ihn als Stichwaffe zu benutzen. Es knallte und schepperte, Männer ächzten und brüllten, und es klirrten die Klingen, als die Prätorianer auf ihre Gegner losgingen.
    Macro wandte sich einem Germanen mit Tonnenbrust zu, der sich das struppige Haar aus dem Gesicht zurückgebunden hatte. Der Mann hob seinen schweren Rundschild und hielt in der anderen Hand ein Kurzschwert, bereit zum Zuschlagen. Er fletschte die Zähne und sprang knurrend vor. Die Schilde prallten dröhnend zusammen, doch Macro hatte den größeren Schwung. Er legte sein ganzes Gewicht in den Zusammenprall und schaffte es, den Germanen mehrere Schritte zurückzudrängen. Der Mann aber fand das Gleichgewicht rasch wieder, parierte mit einem wilden Hieb Macros Stoß und schlug dessen Schwertspitze beiseite.

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