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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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anstelle der Liberatoren eine so große Menge an Getreide gelagert?
    »Achtung, Prätorianer !« , rief Fuscius. »Der Festschmaus ist vorbei. Aufstehen !«
    Die kaiserliche Gesellschaft hatte unter einem großen, zu den Seiten hin offenen Zelt gespeist. Nun verklang die Flöten- und Harfenmusik der griechischen Musiker, und Claudius schritt an der Spitze seiner Familie und Berater an den anderen Gästen vorbei, die sich eilig erhoben. Sie traten in den strahlenden Sonnenschein hinaus, und Burrus’ Kohorte nahm schneidig Haltung an, in der einen Hand den Speer, in der anderen den Schild. Drei Centurien hatten sich entlang des kurzen Wegs vom Bankettzelt zum girlandengeschmückten Eingang des Pavillons formiert, hinter dem eine breite Treppe zur Aussichtsplattform hochführte. Die germanischen Leibwächter waren bereits zur Stelle und hatten rund um die kaiserliche Loge Aufstellung genommen, in der Claudius und dessen Familie auf gepolsterten Stühlen Platz nehmen würden.
    Die Sechste Centurie, die sich noch immer der besonderen Dankbarkeit des Kaisers erfreute, hatte die Ehre, den Pavillon von außen zu bewachen, während der Rest der Kohorte in der Nähe in Bereitschaft stand, um gegebenenfalls die Hilfssoldaten bei der Bewachung der Nahrungsvorräte und der Gefangenenpferche zu unterstützen.
    Als der Kaiser und dessen Gefolge im Pavillon waren, ließ Burrus die anderen fünf Centurien abtreten, und Centurio Tigellinus verteilte seine Männer im näheren Umkreis. Cato und Macro bekamen eine schattige Stelle unmittelbar unter dem Aussichtspodium zugeteilt.
    »Jetzt geht’s los « , sagte Macro und zeigte zu den Gefangenenpferchen. »Das Spektakel beginnt .«
    Cato wandte den Kopf. Die ersten Gefangenengruppen wurden herausgelassen. Man geleitete sie zu den Schiffen am Ufer und gab an die Hälfte von ihnen Helme, Schilde, Schwerter und Rüstungen aus, die auf einem Wagen bereitlagen. Die andere Hälfte wurde über eine Rampe aufs Deck des ersten Schiffes geleitet, wo sie die Ruder bemannen mussten.
    »Schau sich einer die Ausrüstung an« , bemerkte Macro. »Die müssen den Tempel des Mars leergeräumt haben, um die alle zu bewaffnen. Keltische, griechische, numidische Waffen. Ein Teil von dem Zeug muss noch aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg stammen .«
    Als die Gefangenen bewaffnet waren, wurden sie an Bord des Schiffes geleitet, wo sie sich locker formierten und das Eintreffen ihrer Offiziere erwarteten. Die beiden Flotten unterschieden sich durch die Farben der Wimpel, die an der Mastspitze wehten. Der Kampf sollte die Schlacht von Salamis darstellen, wo die griechischen Kriegsschiffe die weit größere persische Flotte angegriffen und besiegt hatten. Die Schiffe, welche die persische Flotte darstellen sollten, hatten hellblaue Wimpel, diejenigen, welche die griechische Streitmacht repräsentierten, purpurrote. Ein Schiff nach dem anderen wurde bemannt, und zwei Stunden nach Mittag waren die beiden Flottenadmirale und die Schiffsoffiziere endlich vor der Tribüne versammelt. Die meisten von ihnen waren professionelle Gladiatoren, welche bei der riesigen Zahl nur notdürftig angelernter Verbrecher und Sklaven, die man zur Teilnahme an dem Spektakel gezwungen hatte, für die nötige Disziplin und Führung sorgen sollten. Cato konnte erkennen, dass sie in guter Verfassung waren. Einige von ihnen hatten Narben, die von früheren Kämpfen herrührten. Tigellinus befahl den vier Reserveabteilungen, sich zwischen den Kämpfern und der Zuschauertribüne zu einer Reihe zu formieren.
    Die Gladiatoren und die Prätorianer standen einander schweigend gegenüber, bis Narcissus auf der Tribüne auftauchte, an die Brüstung trat und auf die emporgewandten Gesichter der Männer hinuntersah, die Tausende andere Männer auf dem See in den Tod führen würden.
    Narcissus schwieg einen Moment, dann sagte er in schroffem Ton: »Jeden Moment wird der Kaiser euren Gruß entgegennehmen, bevor die Naumachie beginnt. Es wäre mir lieber, ihr wärt alle Auserwählte, die Besten der Besten, die dem Schauspiel, an dem teilzunehmen ihr die Ehre habt, gerecht werden würden. Doch das seid ihr nicht. Etwas Besseres als ihr war in der Kürze der Zeit nicht aufzutreiben. Ihr seid kaum besser als der Abschaum an Bord der Schiffe, die ihr befehligen werdet. Nichtsdestoweniger erwarte ich von euch, dass ihr euer Bestes geben werdet. Und die da erwarten das Gleiche von euch .« Er deutete zum anderen Ufer. »Bietet uns ein gutes Schauspiel. Sorgt

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