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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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So gut seine Reflexe und seine Technik auch waren, am Ende gab den Ausschlag, dass er speziell für den Zweikampf ausgebildet war. Er achtete allein auf Macro und bemerkte erst im letzten Moment die Gefahr, die von Cato ausging. Cato rammte ihm den Schild entgegen, traf den Germanen an der Schulter und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Der Mann ging zu Boden, den breiten Rücken nach vorn gebeugt. Cato schlug ohne Zögern zu und rammte seine Klinge zwischen die Schulterblätter des Gegners, durchtrennte Muskeln und zerschmetterte Rippen und Wirbelsäule. Er riss die Klinge heraus, wobei ein Schwall von Blut aus der Wunde schoss, und nahm gleich wieder Abwehrhaltung ein.
    »Gut gemacht, mein Junge « , sagte Macro anerkennend.
    Der Kampf tobte weiter. Die Gladiatoren hielten die Stellung und wehrten die Hiebe der Prätorianer entweder mit den Schilden ab oder parierten sie mit kräftigen Schlägen aus dem Handgelenk. Cato wurde in dem Moment auf den Anführer aufmerksam, als dieser einem Gardisten seinen Rundschild gegen den Helm schmetterte, wodurch dessen Kopf nach hinten ruckte. Der Gladiator stieß seine Klinge in den entblößten Hals, riss sie heraus, wich gleich wieder zurück, nahm eine geduckte Haltung ein und hielt Ausschau nach dem nächsten Gegner. Cato bemerkte, dass mehrere Prätorianer am Boden lagen, jedoch nur zwei Gladiatoren. Allein die Rüstung und die größeren Schilde der Prätorianer hatten bislang verhindert, dass der ungleiche Kampf bei ihnen noch viel mehr Opfer gefordert hatte.
    »Sieht schlecht für uns aus « , bemerkte Macro. »Da sollten wir etwas unternehmen. Wir müssen angreifen .«
    Cato nickte und musterte die Kämpfenden. Sie würden Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und einige würden sich fragen, weshalb sie sich anmaßten, das Kommando zu übernehmen – falls sie den Kampf überlebten.
    Macro holte tief Luft und brüllte: »Prätorianer! Bei mir sammeln! Her zu mir !«
    Cato nahm den Ruf auf. Die Kameraden im näheren Umkreis schlossen zu ihnen auf. Bald darauf hatten sie einen kleinen Kreis gebildet, und die Gardisten suchten Schild an Schild den Schutz der Formation.
    »Position halten !« , rief Macro. »Jeden Moment trifft Unterstützung ein! Haltet durch !«
    Tigellinus hatte den Befehl wiederholt, und ein Stück weiter formierte sich ein zweiter Kreis von Prätorianern. Die übrigen Gardisten kämpften sich zurück oder waren auf dem Gelände verteilt in Zweikämpfe verwickelt. Cato stand mit erhobenem Schild neben Macro. An seiner anderen Seite stand der schwer atmende Fuscius. Der Optio hatte die Augen aufgerissen und fletschte die Zähne. Trotz seines grimmigen Gesichtsausdrucks zitterten ihm die Arme, und seine Schwertspitze, mit der er auf die Gegner zielte, schwankte heftig.
    »Im Moment kann uns nichts passieren « , sagte Cato zu ihm. »Wir müssen nur zusammenbleiben und die Formation halten .«
    Fuscius sah ihn kurz an, dann wandte er den Blick wieder nach vorn und nickte heftig.
    Die Gladiatoren umzingelten den Abwehrkreis, unternahmen aber keinen koordinierten Angriff. Jeder Einzelne von ihnen wählte sich stattdessen einen bestimmten Gegner aus, taxierte ihn und unternahm hin und wieder einen Versuch, die Deckung des Schilds zu durchbrechen. Einige machten Finten und versuchten dann einen Hieb anzubringen. Da der Gegner jeweils Tuchfühlung mit seinen Nachbarn hatte, scheiterten alle diese Versuche. Dies war nicht der Kampf, für den sie ausgebildet worden waren, und der Verdruss war ihnen deutlich anzumerken. Ihr Angriffseifer erlahmte. Cato spürte, dass die Gelegenheit günstig war, der Auseinandersetzung ein Ende zu machen.
    »Ihr könnt nicht gewinnen !« , rief er. »Jeden Moment wird Verstärkung eintreffen. Wenn ihr Widerstand leistet, wird man euch in Stücke hauen. Senkt die Schwerter !«
    »Wir müssen sowieso sterben, Brüder !« , rief der Anführer. »Entweder da draußen zur Unterhaltung der Römer oder jetzt und hier im Kampf gegen die Römer! Kämpft weiter !«
    Unter lautem Wutgebrüll griff der Gladiator Fuscius’ Nebenmann an und stieß ihm die Kante seines Schilds entgegen, wodurch der Prätorianer gezwungen war, seinen eigenen Schild anzuheben, um die Attacke zu parieren. Gleichzeitig holte der Gladiator mit dem Schwert aus und schwang es unter dem Schild des Gardisten hindurch, dann stieß er es nach oben in dessen Bauch. Die Wucht des Hiebes trieb dem Prätorianer die Luft aus der Lunge und ließ ihn fast vom Boden abheben, als die

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