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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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    »Du lügst .«
    »Nein .« Pallas stieß Narcissus den Zeigefinger entgegen. »Du wirst die Wahrheit schon noch erkennen, aber ich würde nicht darauf wetten, dass du anschließend noch lange zu leben hast .« Er hielt inne und musterte den kaiserlichen Sekretär von oben bis unten. »Es war mir all die Jahre über ein Vergnügen, an deiner Seite zu arbeiten, Narcissus. Jedenfalls meistens. Wir haben Claudius gut gedient, aber kein Kaiser lebt ewig. Jetzt ist die Frage, wer Claudius nachfolgen wird. Du hast dich entschieden, wem du dienen willst, und ich mich auch. Lebe wohl, Narcissus .« Er streckte die Hand aus, doch der kaiserliche Sekretär machte keine Anstalten, sie zu ergreifen. Pallas schüttelte betrübt den Kopf. »Es wäre mir lieber, wir würden als Freunde auseinandergehen. Schade. Lebe wohl .«
    Pallas wandte sich ab und ging hinaus. Narcissus sah ihm hasserfüllt nach. Als das Geräusch der Schritte verklungen war, näherte er sich Macro und Cato, die auf dem Balkon standen.
    »Habt ihr das gehört ?«
    Cato nickte. »Jedes Wort .«
    »Sie wollen Claudius ermorden, da bin ich mir sicher. Der alte Narr hat ihnen in die Hände gespielt « , sagte Narcissus verbittert. »Die kleine Schlampe hat ihn um den Finger gewickelt. Ihn und Pallas, diesen Schuft. Wir müssen rasch handeln .« Er hielt inne und musterte die beiden erstaunt. »Wie kommt es eigentlich, dass ihr hier Posten bezogen habt ?«
    »Fuscius hatte einen Dienstplan « , erklärte Macro. »Tigellinus hat ihn aufgestellt .«
    »Tigellinus ?« Der kaiserliche Sekretär musterte ihn argwöhnisch. »Er hat es darauf angelegt, seine Leute möglichst nahe am Kaiser zu postieren. Hat er euch spezielle Anweisungen gegeben ?«
    »Er hat uns gesagt, wir sollen uns bereithalten .«
    »Und das war alles ?«
    Cato nickte.
    Narcissus rieb sich nachdenklich das Kinn. »Die Liberatoren haben ihre Leute im Palast in der Nähe des Kaisers postiert. Der Präfekt und einige seiner Offiziere sind an der Verschwörung beteiligt und haben den Palast unter ihre Kontrolle gebracht. Ich würde sagen, sie werden bald losschlagen. Vielleicht schon heute Nacht. Spätestens aber bis morgen Mittag .«
    »Warum das ?« , fragte Macro.
    »Weil die Naumachie zu Ende ist. Die meisten Zuschauer werden heute am See übernachten. Bei Tagesanbruch werden sie aufbrechen und die Stadt gegen Mittag erreichen. Wenn dann keine Nahrungsmittel verfügbar sind, kann niemand sie daran hindern, ihrer Wut Luft zu machen. Ich vermute, dass die Liberatoren bis dahin die Macht übernommen haben werden. Der Kaiser wird dann tot sein, und sie werden das Getreide ausgeben, das sie insgeheim gehortet haben. Das Volk wird es ihnen danken, denn ihm ist es gleich, wer es ernährt .« Narcissus lächelte zynisch. »Wenn sie das Volk für sich gewonnen haben, werden die Liberatoren alle beseitigen, die dem vorherigen Regime loyal gesinnt waren. Das heißt, ich bin schon so gut wie tot. Ich und Britannicus .«
    »Und was ist mit dem Rest der Familie ?« , fragte Cato. »Werden sie nicht auch Agrippina und Nero beseitigen wollen ?«
    »Weshalb sollten sie ?« , entgegnete Narcissus verbittert. »Ich vermute, dass sie an der Verschwörung beteiligt sind. Weshalb hätte Agrippina den Kaiser sonst zum Bleiben überreden sollen? Jetzt haben sie Claudius dort, wo sie ihn haben wollten .«
    Cato überlegte. »Das ergibt keinen Sinn. Agrippina kann unmöglich an der Verschwörung beteiligt sein .«
    »Warum nicht ?«
    »Sie war dabei, als die Liberatoren die Kaiserfamilie auf dem Forum angegriffen haben. Sie hätten um ein Haar ihren Sohn getötet .« So wie Cato sich an den Vorfall erinnerte, gab es immer noch einige ungeklärte Details, dennoch führte er seinen Gedankengang fort. »Anschließend hat Nero mit mir geredet. Er hat gesagt, er werde mich belohnen, wenn er Kaiser würde. Er schien sich ganz sicher zu sein, dass es dazu kommen würde .«
    »Und ?«
    »Wenn er glaubt, dass er Kaiser wird, dann muss Agrippina ihm die Idee in den Kopf gesetzt haben. Du hast selbst gesagt, sie benutzt ihn, um ihre eigenen Ziele zu verwirklichen. Weshalb sollte sie sich dann mit den Liberatoren einlassen ?«
    »Das klingt vernünftig « , meinte Macro.
    Narcissus schnaubte gereizt. »Na schön. Aber wenn sie an der Verschwörung der Liberatoren nicht beteiligt ist, weshalb will sie dann, dass Claudius in Rom bleibt, wo es am gefährlichsten für ihn ist? Dafür gibt es nur eine triftige Erklärung. Sie verfolgt

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