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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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eigene Pläne. Sie arbeitet mit Pallas zusammen, um den Kaiser zu beseitigen und ihren Sohn auf den Thron zu bringen. Es ist kein Geheimnis, dass sie alles tut, um sich Claudius gefügig zu machen. Erst hat sie ihn verführt, dann zur Heirat überredet, dann hat er ihren Sohn adoptiert, und am Ende soll Nero auch noch den Thron erben .«
    »Das klingt schon überzeugender .« Macro nickte. »Dann haben wir es also nicht nur mit einer, sondern gleich mit zwei Verschwörungen zu tun. Die Liberatoren wollen die ganze Kaiserfamilie beseitigen, und Agrippina will den Kaiser durch ihren Sohn ersetzen. Das leuchtet mir ein .«
    Es klingt plausibel, dachte Cato, doch ein kleines Detail störte ihn. »Du hast recht. Sie und Pallas haben ein Motiv, und das bedeutet, dass sie wenn irgend möglich vor den Liberatoren zuschlagen und sie entwaffnen werden. Aber irgendetwas passt noch immer nicht. Etwas, das ich mir noch nicht erklären kann .«
    »Dann sprich, Mann « , zischte Narcissus. »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wir müssen handeln. Worum geht es ?«
    »Um den Tag auf dem Forum, als die Liberatoren die kaiserliche Gesellschaft angegriffen haben. Cestius, ihr Anführer, hat Britannicus beiseitegeschoben, bevor er Nero angegriffen hat. Warum hat Cestius Britannicus verschont ?«
    »Das weiß ich nicht « , sagte Narcissus gereizt. »Vielleicht hat Cestius ihn nicht erkannt. Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Cato. Damit befassen wir uns später. Jetzt müssen wir den Kaiser retten. Wir müssen ihn schützen. Ich weiß nicht, wie viel Rückhalt die Verschwörer in den Reihen der Prätorianer haben. Wir wissen von Geta, Sinius, Tigellinus, und ich kenne die Namen einiger anderer Verdächtiger, aber das ist auch schon alles. Es könnte noch viel mehr Beteiligte geben. Die einzigen Kämpfer, auf die wir uns verlassen können, sind die germanischen Leibwächter. Ich habe sie in Alarmbereitschaft versetzt und in der Nähe des Kaisers postiert, damit kein Attentäter an ihn herankommt .«
    »Das wird ihn nicht retten können. Die Liberatoren und Pallas – mal angenommen, du liegst richtig mit deinem Verdacht gegen ihn und die Kaiserin – sind nicht die einzige Bedrohung. Wir müssen auch den Mob im Zaum halten, sonst wird ihm noch gelingen, woran die Liberatoren hoffentlich scheitern werden .«
    »Das wird uns nur dann gelingen, wenn wir den Leuten zu essen geben « , erwiderte Narcissus schroff, »und ich kann kein Getreide herbeizaubern .«
    »Das stimmt « , räumte Cato ein.
    Macro schnaubte. »Wie man es auch dreht und wendet, wir stecken tief in der Scheiße. Wie ich schon sagte. Das Ganze stinkt .«
    Cato starrte seinen Freund an. »Das ist es« , murmelte er. »Das muss es sein .«
    »Wovon redest du, mein Junge ?«
    »Von Cestius. Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung mit ihm? In der Kneipe ?«
    »Ja. Was ist damit ?«
    »Erinnerst du dich, wie sie gerochen haben ?«
    Macro nickte. »Nach Scheiße .«
    »Genau. Nach Scheiße « , sagte Cato mit leuchtenden Augen. »Und wie kommt man zu einem solchen Gestank? In einer Kloake. Um genau zu sein, in der Cloaca Maxima, die im Untergrund der Stadt verläuft und in den Tiber mündet .«
    »Sehr interessant. Dann haben Cestius und seine Kumpel also in der Scheiße gewühlt. Und wie hilft uns das weiter ?«
    »Überleg mal, Macro. Wo mündet die Cloaca Maxima in den Tiber ?«
    »Nicht weit vom Boarium. Ganz in der Nähe von dem Lagerhaus, das Gaius Frontinus gehört .«
    »Unmittelbar daneben, um genau zu sein .« Cato zollte der Schlauheit der Verschwörer unwillkürlich Respekt. »Na, hast du’s begriffen ?«
    Macro blickte erst Cato, dann Narcissus an. »Was redet der da ?«
    Narcissus streichelte sich das Kinn. »Ich glaube, ich ahne, worauf er hinauswill .«
    »Es muss so gewesen sein « , sagte Cato. »Wir wissen, dass das Getreide ins Lagerhaus gebracht wurde. Irgendwann zwischen dem Kauf und dem Zeitpunkt, als wir uns dort umgesehen haben, wurde es an einen anderen Ort gebracht. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie das bewerkstelligt wurde, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Jetzt kenne ich die Antwort. Die Leute hatten Zugang zur Kloake. Darin haben sie das Getreide unbemerkt abtransportiert. Vermutlich wollten Cestius und dessen Männer an dem Abend in der Kneipe den Abschluss der Arbeiten feiern .« Mit funkelndem Blick wandte er sich Narcissus zu. »Wir müssen noch einmal zum Lagerhaus gehen. Ich brauche ein paar vertrauenswürdige Männer. Die Prätorianer

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