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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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hat. Wie du weißt, gibt es dort mehrere Geheimgänge. Da wäre das Risiko einer Entdeckung zu groß. Wir sollten den anderen Tunnel nehmen .«
    »Sehe ich auch so. Dann schauen wir uns den mal an. Macro, du kommst mit .« Cato wandte sich an den Centurio. »Bleibt hier, während wir den Gang erkunden. Sollte sich herausstellen, dass wir auf der richtigen Spur sind, wird Septimus euch holen kommen .«
    »Verstanden, Herr. Aber lasst uns nicht zu lange warten .« Plautus schnaubte. »Hier drinnen kann einem nämlich verdammt übel werden .«
    Cato klopfte dem Mann grinsend auf die Schulter, dann trat er in den rechten Gang, gefolgt von Macro und Septimus. Zum Glück führte am Rand ein Gehweg entlang, sodass sie nicht durch den Abwasserstrom waten mussten. Cato leuchtete mit der Fackel, hielt immer wieder an und untersuchte die Seitenwände und das Pflaster. Sie waren kaum fünfzig Fuß weit gekommen, da hielt er an und drehte sich zu den anderen um.
    »Hier sind wir falsch .«
    »Woher willst du das wissen ?« , fragte Macro.
    »Hier ist schon lange niemand mehr vorbeigekommen. Sieh dir mal die Wände an. Keine Schleifspuren. Auch nicht auf dem Weg .« Er kratzte mit dem Rand der Stiefelsohle ein wenig Dreck vom Pflaster. »Wir haben etwas übersehen. Los, kehren wir um .«
    In der großen Kammer schaute Cato sich erneut um, dann fiel sein Blick auf den Wasserfall. Er näherte sich ihm an der Wand entlang. Der Kanal über dem Becken war etwa sechs Fuß hoch, die Fallhöhe betrug acht Fuß. In dem kleinen Wasserfall zeichneten sich schleimige Gewächse ab. Cato hielt die Fackel an den Abwasserstrom und schnitt eine Grimasse, als er ein paar Spritzer abbekam. Das Abwasser war so trüb, dass er nichts erkennen konnte. Er biss sich auf die Lippen. Es gab nur eine Möglichkeit, sich Gewissheit zu verschaffen.
    Cato zog die Fackel zurück, hielt sie nach unten, beugte sich vor und schirmte sie mit dem Körper ab. Als ihm die Hitze ins Gesicht schlug, zuckte er zusammen. Er holte tief Luft und rückte auf dem schmalen Sims vor, der unter dem Wasserfall herführte. Wasser und Unrat landeten platschend auf seinem Kopf und seinen Schultern. Dann verloren ihn seine Begleiter aus dem Blick.
    Macro öffnete beunruhigt den Mund. »Was beim Hades macht er da ?«
    Septimus und die Leibwächter blickten schweigend auf den Katarakt und warteten darauf, dass Cato wieder zum Vorschein kam. Eine Zeitlang rührte sich niemand, und das einzige Geräusch war das Rauschen der in die Tiefe stürzenden Abwasserfluten, das von den Backsteinwänden verstärkt wurde. Macro hielt das Warten nicht länger aus und eilte nach vorn. Am Rande des Wasserfalls hielt er kurz inne und wappnete sich, da tauchte etwas aus dem stinkenden Wasservorhang hervor, und auf einmal stand Cato vor ihm, ohne Fackel, spuckend und mit fest zusammengepressten Augen. Als er den Wasserfall hinter sich gelassen hatte, richtete er sich auf und öffnete grinsend die Augen.
    »Ich hab’s gefunden .«
    Macro musterte ihn von oben bis unten. »Du siehst aus wie … also, du weißt schon, was ich meine. Was hast du entdeckt ?« Er deutete mit dem Daumen auf den Katarakt. »Außer dem Offensichtlichen .«
    »Sieh selbst .« Cato beugte sich an ihm vorbei und winkte Septimus und Plautus heran. »Bringt die anderen mit .«
    »Ich soll da rein ?« Macro schüttelte den Kopf. »Du machst Witze .«
    »Wir haben schon Schlimmeres erlebt « , spöttelte Cato. »Jedenfalls ist die Scheiße diesmal nicht so tief. Na los, komm mit. Achte drauf, dass du nicht vom Sims abrutschst und im Becken landest. Und schirm die Fackel ab. Ihr anderen wartet hier einen Moment .«
    Cato ging voran. Macro seufzte schwer, dann biss er die Zähne zusammen und folgte ihm. Einen Moment lang strömte das Abwasser über ihn hinweg, dann fand er sich in einem Gang mit Backsteinwänden wieder. Cato bückte sich und hob die Fackel auf, die er zuvor abgelegt hatte. Macro wischte sich die Stirn ab, ging ein paar Schritte weiter und spähte in den Gang hinein. Der Boden war gepflastert, und in der Mitte verlief ein Kanal, der von Gehsteigen gesäumt war. Allerdings war der Kanal ausgetrocknet.
    »Was hat das zu bedeuten ?« , sagte Macro staunend. »Ich meine, wenn Cestius und dessen Kumpel das angelegt haben, sind sie viel besser organisiert, als ich dachte .«
    »Ich glaube nicht, dass sie hiermit etwas zu tun haben « , erwiderte Cato. »Ich hab mich schon ein bisschen umgeschaut. Rechts mündet ein Zufluss, und

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