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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Liebhaber erkoren hatte, spielte sie ein gefährliches Spiel. Es sei denn, sie benutzte den Mann in einer bestimmten Absicht. Aber worin mochte die bestehen? Und gab es eine Verbindung zu der Verschwörung, die Narcissus aufdecken und niederschlagen wollte?
    Während Cato überlegte, beobachtete Macro, wie Narcissus sich zum Kaiser begab und ihm ins Ohr flüsterte. Claudius lauschte und blickte besorgt zu Narcissus auf. Es entspann sich ein kurzer Wortwechsel, dann nickte der Kaiser und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, zu Präfekt Geta zu gehen. Kurz darauf kamen Gardisten aus dem Pavillon hervorgeeilt und überbrachten den Offizieren in der Arena eine Nachricht. Viele Prätorianer im Umkreis der kaiserlichen Loge beobachteten neugierig, wie Tribun Burrus sich erhob und die Hände trichterförmig an den Mund legte. »Sechste Centurie! Formiert euch außerhalb der Arena !«
    Lurco erhob sich, bedeutete Tigellinus, ihm zu folgen, und eilte zum Ausgang. Seine Männer folgten ihm.
    »Was hältst du davon ?« , fragte Macro. »Hat das was mit meiner Beobachtung zu tun ?«
    »Das werden wir bald erfahren .«
    Als sie die Treppe hinunterstiegen, warf Cato einen Blick in die Loge. Der Kaiser und dessen Familie waren bereits gegangen, und Narcissus und die anderen folgten ihnen. Die übrigen Gäste blieben sitzen, taten so, als ginge sie das alles nichts an, und verfolgten den Zweikampf in der Arena.
    Die Männer der Sechsten Centurie versammelten sich um Lurco. Ein Stück weiter machten sich die Sklaven bereit, auf ein Kommando hin die Sänften anzuheben. Als Macro, Cato und die letzten Gardisten aus der Arena kamen, brüllte der Centurio so laut, dass er den Lärm der Arena übertönte.
    »Der Kaiser kehrt zum Palast zurück. Ihm wurde soeben gemeldet, auf dem Forum sei es zu Unruhen gekommen. Die Stadtkohorten haben die Lage unter Kontrolle, doch der Kaiser will persönlich das Kommando übernehmen. Präfekt Geta hat entschieden, die Leibwache des Kaisers mit der Sechsten Kohorte zu verstärken. Wir haben Befehl, den Kaiser, seine Familie und seine Berater unter allen Umständen zu schützen. Sollte uns jemand am Fortkommen hindern, sind wir befugt, den Sänften mit Gewalt den Weg freizumachen .« Lurco holte Luft. »Holt eure Waffen und Rüstungen aus den Unterkünften. Dann marschieren wir los. Im Laufschritt, marsch !«

Kapitel 10
    Ü ber dem Forum stieg eine große Rauchwolke in den Nachmittagshimmel auf, als die Kolonne der Sänften und Soldaten sich in Richtung Stadtzentrum den Viminalhügel hinabbewegte. Obwohl sich die Nachricht von den Unruhen bereits verbreitet hatte, gingen die meisten Menschen noch immer ihren Geschäften nach und machten Centurio Lurco und den beiden Abteilungen an der Spitze der Kolonne bereitwillig Platz. Die Germanen hatten die Reihen um die Sänften mit dem Kaiser, der Kaiserin und den beiden Söhnen geschlossen. Der Rest der Sechsten Centurie füllte die Lücken zwischen den übrigen Sänften aus und bildete die Nachhut.
    Cato, Macro und vierzehn weitere Männer wurden von Tigellinus befehligt und marschierten hinter der Sänfte, die sich Narcissus mit zwei Beratern teilte, darunter auch der Mann, den Macro mit Agrippina ertappt hatte. Sie marschierten in Viererreihen, Fuscius ging rechts neben Macro und hinter ihm ein mürrischer Jungspund. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Optio nach vorne sah, sagte Macro leise zu Fuscius: »Siehst du die Männer in der Sänfte vor uns ?«
    »Ja .«
    »Narcissus kenne ich, aber wer sind die anderen beiden ?«
    »Der Mann ihm gegenüber, der hübsche Bursche, das ist Pallas. Einer dieser verfluchten Freigelassenen, mit denen der Kaiser sich umgibt. Der andere ist Seneca, Neros Lehrer und Berater .«
    »Ah ja .« Macro blickte Cato an und hob vielsagend eine Braue, dann wurde ihm bewusst, dass das unter dem Helm sinnlos war. »Pallas, wie? Ich frage mich, was er vorhat .«
    »Was soll er denn vorhaben ?« Fuscius drehte den Kopf zu Macro herum. »Was meinst du ?«
    »Gar nichts .«
    Bevor sie den Wortwechsel fortsetzen konnten, blickte Tigellinus sich über die Schulter um. »Ruhe da hinten! Haltet das Maul und sperrt gefälligst Augen und Ohren auf !«
    Sie marschierten schweigend weiter, und je näher sie dem Forum kamen, desto menschenleerer wurde es auf der Straße. Ein paar kleine Gruppen verängstigt wirkender Zivilisten eilten an der Kolonne vorbei und musterten nahezu kommentarlos die kaiserliche Sänfte mit der Barbareneskorte.

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