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Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)

Titel: Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Corrilla
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Berührung, kein Küsschen, kein Handschlag. Emil grinst, als er Michaela sieht.
    - Rote Wangen hast du.
    - Bei der Hitze kein Wunder.
    - Na, na, ich dachte, du hättest solche Bäckchen nur, wenn du gerade Sex hattest.
    - Bullshit.
    Die Jungs lachen, nur Ugi lacht nicht. Michaela hofft, dass keiner sieht, wie knallrot ihr Kopf jetzt erst ist.
    - Ihr seid wieder im Ghetto. Das ist schön. Ich hab euch vermisst.
    - Hast den Bullen mal wieder gesehen?
    - Nö.
    - Gut.
    - Sollen wir die Vergangenheit nicht ruhen lassen?
    Ugi beißt sich auf die Lippen, das tut er sonst nie, denkt sich Michaela, diese Geste hat sie noch nie gesehen, und sie weiß, was er denkt jetzt, er denkt, dass er die Vergangenheit nicht ruhen lassen will, dass er sie zurück will, und sie will ihn auch, aber nicht so, wie er jetzt ist, sie will ihn so, wie er einst war. Der Kerl, der blödelt, kifft, der Kerl, der philosophiert und lacht, so viel lacht, dauernd lacht. Fuck, fuck, fuck, denkt sich Michaela. Und ich treib's mit dem Bullen, der ihn zugrunde gerichtet hat.
     
    Beer beobachtet die Unruhen aus dem Fenster eines ausgebrannten Wohnblocks. Rein aus Neugierde, es hat nichts mit seinen Recherchen zum neuen Fall zu tun noch gibt es eine Verbindung zu Hong. Aber als er am Fenster steht und Bilder von Drohnen abruft, auf der Michaela zu sehen ist, gemeinsam mit den Jungs, hört er Schritte hinter sich, er erwartet einen Junkie, irgendeine Ratte, vielleicht sogar bewaffnet, aber es ist ein Mann, den er nicht kennt. Sofort ist ihm klar, dass er zu Hongs Truppe gehört, nicht nur, weil er Asiate ist, sondern weil er denselben Körperbau hat wie alle chinesischen Söldner, die Hong angeheuert hat. Mittelgroß, sehr, sehr kräftig, ausgebildet in allen möglichen Kampfsportarten.
    - Guten Tag Herr Beer.
    Beer nickt, löscht die Bilder, die Michaela zeigen, lässt den 3-D-Display verschwinden.
    - Herr Hong ist ein bisschen aufgebracht.
    Der Chinese stellt sich neben ihn, wie ein Soldat beim Rapport.
    - Tut mir leid, das zu hören.
    - Sie verschwenden Zeit, sagt er. Zeit, zu finden, was Ihnen aufgetragen wurde, zu finden.
    Beer zuckt mit den Schultern. Er sieht Pac unter den Demonstranten - oder besser: Pacs Limousine. Pac, der Scheißkerl, der Frauen und Mädchen entführt und sie mit Drogen vollpumpt, damit sie bei seinen Sexorgien willig sind. Pac, mit dem Beer hie und da Geschäfte macht, schmutzige, kleine Geschäfte. Eines Tages, so hat sich Beer geschworen, wird er Pac über die Klinge springen lassen. Aber im Moment ist er noch auf ihn angewiesen.
    - Die Zeit läuft ab, Herr Beer.
    - Ich habe viel Zeit.
    - Sie sind krank. Sie sind MSD-infiziert. Aber Sie können sich retten.
    - Und wenn ich nicht will?
    Hongs Bluthund macht einen Schritt nach vorne, sodass er mit seinem ausgestrecktem Arm Beer berühren könnte.
    - Jeder Europabürger ist verpflichtet, gesund zu werden. Tut er nicht, was nötig ist, ist das ein Fall für den Staatsanwalt.
    Beer schüttelt den Kopf, lacht.
    - Was glaubst du, wie egal das nem Todkranken ist?
    - Sie würden Ihren Job verlieren.
    - Das wollen Sie genausowenig wie ich.
    - Warum sollten wir das nicht wollen, wenn es erforderlich ist, um Sie zur Vernunft zu bringen?
    - Weil ich nur so an Informationen komme, die ich brauche, um den Mann zu finden, den ich suchen soll.
    Der Chinese flüstert.
    - Sie können unbefangen reden, ich habe ...
    - Ich weiß, ich weiß. Hong hat alle möglichen Störsender, damit uns niemand belauscht. Was anderes habe ich mir nicht erwartet.
    Der Chinese mustert Beer, mustert ihn lange, während Beer aus dem Fenster schaut, Pacs Wagen ist verschwunden, ist in eine Gasse eingebogen, in der sich offenbar weniger Menschen befunden haben, denn in den meisten Straßen gibt es heute kein Weiterkommen. Das Ghetto brennt, und der Gedanke bereitet Beer keine Sorgen, heute nicht, heute fürchtet er nicht mal Hongs Drohungen. Heute ist alles anders. Beer weiß noch nicht warum, aber er möchte es auch gar nicht wissen.
    - Das ist die erste und einzige Mahnung, Herr Beer. Machen Sie sich auf die Suche nach Catullus. Hören Sie? Sie müssen den Mann finden.
     
    ***
    Doris und Beer treffen sich in dem berüchtigen Park im Ghetto, demselben Park, in dem Beer Doris gestand, dass er einer der wenigen MSD-Überlebenden der ersten Welle ist. Und dass es Catullus war, der ihn gerettet hat. Letzteres wäre ein Grund zur sofortigen Kündigung gewesen, aber Doris hält dicht, Doris würde Beer niemals verraten.
    -

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