Catullus Teil 2 - Korridor zu einer anderen Welt, Science Fiction Serie (German Edition)
darauf, anders zu sein.
Die Gerüchte erforderten noch in der selben Stunde eine Reaktion des Innenministers der Eurasischen Konföderation. Zur Überraschung aller wurden die Gerüchte zwar nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer über den ganzen Kontinent. Catullus, der Rebell, der Poet, der Schamane, der den Regierungen die Legalität abgesprochen hat und zum Widerstand aufgerufen hat, ist zurück. Nicht, dass andere Revoluzzer nicht Ähnliches getan hätten. Nicht, dass es zu jeder Zeit Widerstand gegen die Staatsgewalt gegeben hätte. Das Besondere an Catullus war, dass er es mit einer unvergleichlichen Unverfrorenheit tat, dass er im Gegensatz zu Gesinnungsgenossen keine Angst zu haben schien vor lebenslanger Haft, ohne Chance auf vorzeitige Begnadigung. Und auch, dass er unangreifbar schien. So viele Kräfte waren eingesetzt worden, ihn ausfindig zu machen, aber alle Suche war ins Leere gelaufen. In den Ghettos wurde sein Schatten gesehen, in verarmten Kriegsländern in Lateinamerika oder Afrika sagte man, hätte er eine Rede gehalten, die reichen Püppchen in AREAL A seufzten seinen Namen vor dem Einschlafen und behaupteten, es sei ein hoher Beamter der Eurasischen Konföderation, der sich nachts ins Ghetto schleiche, um Rebellen mit modernsten Waffen auszustatten.
Die nächsten 24 Stunden gibt es kein anderes Thema mehr. Jeder, der den Namen Catullus ausspricht, muss damit rechnen, überwacht zu werden, aber an einem Tag wie diesem, halten sich die Leute nicht länger zurück. Die Mächtigen wissen um den Catullus-Kult in den Ghettos und sie sind machtlos gegen ihn, sie fürchten aber, was der Staatsfeind in den Hirnen der Menschen in den Arealen anrichten könnte. Am zweiten Tag gibt es die ersten Unruhen in den Ghettos. In London, Berlin, Wien, Mailand sind sie am heftigsten. In Wien und Mailand, wo es kein Abkommen zwischen Warlords und Regierung gibt, werden die Demonstranten von Drohnen attackiert. Am dritten Tag machen sich Ugi, Numa, Ramon und Emil auf den Weg ins Berliner Ghetto. Keiner von ihnen hat ein gutes Gefühl, jeder von ihnen hat Angst, aber die Faszination der Aufstände können sie sich nicht entziehen. Nur eine Stunde, nachdem sie mit der Schwebebahn in das Ghetto gefahren sind, schließt die Regierung sämtliche Übergänge.
***
Michaela betrachtet das Tattoo auf ihrem Unterarm. Es ist keine 24 Stunden alt, und sie bereut es bereits. Sie lächelt bei dem Gedanken, eine weitere Dummheit begangen zu haben.
- Warum hast du kein Tattoo? Ich habe schon lange keinen nackten Mann ohne gesehen.
- Ich hatte mal eins. Hab ich mir weglasern lassen.
- Und?
Beer sieht Michaela fragend an.
- Und?
- Na, was war es?
- Weiß nicht mehr.
- Ach, komm ...
- Irgendein Gedicht oder n Name von ner Tussi.
- Du warst mal verliebt?
- Traust du mir nicht zu?
- Weiß nicht. Ich möchte nicht die sein, in die du dich verliebst.
Beer greift nach ihrem Busen, lange ist es her, dass er eine so junge und hübsche Frau flachgelegt hat.
- Warum nicht?
- Ich hätte Angst vor dir. Wenn du eifersüchtig wirst, weißt Du? Oder wenn ich Schluss mache und Du zum irren Stalker wirst.
Beer legt seinen Kopf auf Michaelas Bauch, was Michaela niedlich findet. Der harte Kerl schmiegt sich an sie, als wäre er ein kleiner Junge, schutzbedürftig, einsam.
- Kein Gerechter hat vor mir Angst zu haben.
- Hat das nicht Catullus gesagt?
- Jesus, Catullus, was weiß ich.
Michaela streichelt über Beers Kopf, das Haar ist dicht und schwarz, ob natürlich oder nachgeholfen, ist schwer zu beurteilen. Ugi behauptete, Beer würde nichts an sich machen lassen ... nicht einmal Falten beseitigen. Er sieht älter aus, als er ist, denkt sich Michaela, und trotzdem verdammt gut.
- Ich habe mit Alex kommuniziert gestern.
- Oh? Ich hoffe, es geht ihm gut.
- Er macht sich Sorgen.
- Um uns?
Beers Hand streichelt über Michaelas Schenkel. Sie lässt es geschehen, öffnet die Beine weiter. Dreimal haben sie es getrieben in den letzten Stunden, und es gibt noch eine Zugabe.
- Hast du gewusst, dass sein Vater eine Roboterarmee hat?
- Armee? Er hat ne Menge Roboter um sich, Armee würde ich das nicht nennen. Gott sei Dank kann man die Dinger ja immer noch ausschalten. Aber ich sag dir, wenn die Abwehrtechnik einmal versagt, dann sind wir Menschen alle dran.
Beers Hand rutscht nach oben, er lächelt, als er fühlt, wie feucht Michaelas Pussy ist.
- Alex sagt, sein Vater
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