CC-5 streng geheim
Marslandung vornehmen.
Es war also soweit. Ein weiterer Traum der Menschheit schien in Erfüllung zu gehen. Die Wissenschaftler und Techniker griffen nach einem Planeten des Sonnensystems. Ich gehörte zu den Männern, die darauf zu achten hatten, daß keine unliebsamen Zwischenfälle geschahen.
Als ich vor vier Wochen auf Terra II eintraf, hatte es solche Zwischenfälle bereits gegeben. Es schienen Saboteure am Werk zu sein, die mit allen Mitteln den Start der drei Raumschiffe verhindern wollten. Das war den Unbekannten bisher vorzüglich gelungen.
Ich möchte darauf verzichten, die einzelnen Vorfälle näher zu schildern, da sie nur eine untergeordnete Rolle spielten.
Wir nahmen natürlich an, daß die Agenten des Großasiatischen-Staatenbundes ihre Hände im Spiel hatten.
Bisher hatte ich jedoch keine Anhaltspunkte finden können. Es war wie verhext! Seitdem ich mich auf Terra II befand, war überhaupt nichts passiert. Entweder holten unsere Gegner zu einem großen Schlag aus, oder ich war als Agent der gefürchteten GWA erkannt worden.
Das hielt ich aber für nahezu unmöglich. Es ist kaum vorstellbar, mit welcher Vorsicht wir arbeiteten. Daher kam für mich die Mitteilung des Alten ziemlich überraschend. Weshalb sprach er von Ablösung? Gerade hatte ich mich einigermaßen eingearbeitet und die wichtigsten Leute der Station kennengelernt.
»Schlafen Sie eigentlich, Captain?« wies mich Reling zurecht. »Ich möchte wissen, ob Sie etwas entdeckt haben?«
»Nein, Sir, keine Spur. Es ist alles ruhig. Wir konnten noch nichts feststellen.«
»So, hatte ich auch erwartet. Sie kehren mit dem Transporter zur Erde zurück. Meldung an Punkt fünfzehn. Dort werden Sie abgeholt. Auf Sondereinsatz vorbereiten.«
Ich runzelte die Stirn, da ich der Meinung gewesen war, bereits im Sondereinsatz zu sein. Mir fiel auf, daß das Gesicht des Alten sehr ernst war. Auf der Erde schien etwas vorgefallen zu sein, das ihn stark beschäftigte. Reling wirkte immer verschlossen, wenn er eine unangenehme Überraschung erlebt hatte.
Ich bestätigte die erhaltenen Befehle, und er schaltete ab. Die Bildfläche verblaßte.
Nachdenklich sah ich auf den kleinen Apparat, ehe ich ihn in das durchleuchtungssichere Geheimfach meiner großen Gerätetasche steckte und den Verschluß zuschnappen ließ.
Ich blickte mich in der Kabine um, die man mir nach meiner Ankunft zugewiesen hatte. Sie lag im Außenrand der Station, wo ich in den Genuß der künstlichen Schwerkraft kam, die aber wegen der geringen Umdrehungsgeschwindigkeit nur 0,5 g betrug. Das ergibt die Hälfte der Schwere, der man auf der Erde ausgesetzt ist.
Für mich war es noch immer ein seltsames Gefühl, mit schleichenden Katzenschritten gehen zu müssen. Meine in harten GWA-Lehrgängen trainierte Muskulatur lehnte sich dagegen auf.
Die Inneneinrichtung meiner Unterkunft enthielt ein kleines Waschbecken, über dem ein Metallspiegel angebracht war. Als ich mich darin betrachtete, sah ich das Gesicht eines etwa fünfzigjährigen Mannes mit angegrauten Schläfen und einer etwas knolligen Nase. Ich hatte dichte Brauen, unter denen die Augen düster zu brennen schienen. Mein Spiegelbild hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Spezialisten ZBV Thor Konnat.
Die Spezialabteilungen der Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr hatten mir schon viele Gesichter verpaßt, so daß ich mich kaum noch daran erinnern konnte, wie ich bei meinem ersten Einsatz ausgesehen hatte. Diesmal hatten sich Biologen, Chemiker, Chirurgen und Maskenbildner besonders eingehend mit mir beschäftigt. Ich hatte Spritzen und Hauteinschnitte bekommen,
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