CC-5 streng geheim
und durfte dann die große Luftschleuse betreten.
Das Panzerschott schloß sich hinter mir. Die Pumpen saugte die Luft aus dem Raum. Unmittelbar glitt das Außentor auf, vor dem ein Leichtmetallgerüst, an dem einige Verbindungstaxis angelegt hatten, in den Raum ragte. Die Piloten saßen auf den offenen, unverkleideten Fahrzeugen, die abstrakten Kunststoffschlitten glichen, vorn und hinten mit kleinen Brennkammern versehen.
Ich kletterte vorsichtig hinein; immer darauf bedacht, die Kontaktplatten für die Magnetsohlen auf keinen Fall zu verfehlen. Es wäre unangenehm gewesen, hilflos im Raum herumzutreiben.
Anscheinend mußte ich mich jedoch recht geschickt angestellt haben, denn mein Taxi-Pilot grinste nicht. Diese Männer amüsierten sich köstlich, sobald sie ein unerfahrenes Opfer entdeckten. Sie waren kritische Beobachter.
»Zum Passagierschiff«, rief ich ihm über die Sprechfunk-Anlage zu. »Legen Sie an der Mittelschleuse an. Ich will in den Kraftwerk-Behälter.«
Er zeigte keine Verwunderung über den seltsamen Ausdruck, sondern nickte mir nur zu. Ein kurzer Flammenstoß aus der schwenkbaren Heckdüse brachte uns in Fahrt.
Die Station fiel unter uns hinweg, und die Erde wurde sichtbar. Ich konnte ein Gebiet überschauen, das einer Flächenausdehnung von etwa vierundsiebzig Millionen Quadratkilometer entsprach. Unter uns lag der afrikanische Kontinent, den ich fast völlig im Blickfeld hatte.
Vor uns befand sich der silberblitzende Gigant in all seiner abstrakten Häßlichkeit.
In dem stabilen Gerüst aus Leicht-Stahlträgern waren unzählige Behälter verschiedener Größen und Formen befestigt. Man konnte meinen, einfallsreiche Konstrukteure hätten einfach an jedem freien Trägerstück etwas angehängt.
Die gewaltigen Düsen am Heck waren deutlich zu sehen. Es handelte sich nicht mehr um Kammern, wie sie zur Verbrennung eines chemischen Treibstoffes unerläßlich waren, sondern um ausgesprochene Strahlrichtungsdüsen, aus denen die hocherhitzten, expandierenden Gase entwichen.
Alle drei Raumer waren mit speziell konstruierten thermischen Atomtriebwerken ausgerüstet worden, die auf der Basis einer Strahlmassen-Aufheizung arbeiteten. Wir verwendeten dafür gewöhnliches Wasser. Die Mondraketen flogen schon seit Jahren mit Hilfe eines billigen Schubstrahls, der aus normalem Wasserdampf bestand.
Die drei Schiffe mußten in der Lage sein, den Mars zu erreichen. Zwei von ihnen dienten als Transporteinheiten, die nicht mehr zur Erde zurückkehren sollten. Das bedeutete einen geringeren Vorrat an Strahlmasse und eine Erhöhung der Nutzlastkapazität. Nur das Passagierschiff war für die Rückreise ausgerüstet.
Oben auf dem Trägergerüst entdeckte ich eine geflügelte Rakete nach dem Muster der aerodynamisch geformten Mondschiffe. Damit sollte die Oberfläche des Planeten erkundet werden. Auch die beiden Lastschiffe trugen solche Landungsboote, mit denen es möglich war, auf dem Himmelskörper niederzugehen und wieder zur Parkbahn der Raumschiffe zurückzukehren.
Es gab keine Probleme mehr. Alle Schwierigkeiten waren gemeistert – bis sich die Sabotageakte ereigneten. Schon vor vierzehn Tagen hätten die Raumer auf die Reise gehen können, wenn nicht immer wieder wichtigste Teile zerstört worden wären. Einmal hatte man sogar zufällig eine Mikro-Plutonium-Bombe im Traggerüst gefunden. Wenn sie explodiert wäre, hätte sie das Passagierschiff zerrissen.
Aus der vorderen Brennkammerdüse meines Raumtaxis schoß eine gelbweiße Gassäule. Nach einigen
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