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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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und durf­te dann die große Luft­schleu­se be­tre­ten.
    Das Pan­zer­schott schloß sich hin­ter mir. Die Pum­pen saug­te die Luft aus dem Raum. Un­mit­tel­bar glitt das Au­ßen­tor auf, vor dem ein Leicht­me­tall­ge­rüst, an dem ei­ni­ge Ver­bin­dungs­ta­xis an­ge­legt hat­ten, in den Raum rag­te. Die Pi­lo­ten sa­ßen auf den of­fe­nen, un­ver­klei­de­ten Fahr­zeu­gen, die ab­strak­ten Kunst­stoff­schlit­ten gli­chen, vorn und hin­ten mit klei­nen Brenn­kam­mern ver­se­hen.
    Ich klet­ter­te vor­sich­tig hin­ein; im­mer dar­auf be­dacht, die Kon­takt­plat­ten für die Ma­gnet­soh­len auf kei­nen Fall zu ver­feh­len. Es wä­re un­an­ge­nehm ge­we­sen, hilf­los im Raum her­um­zu­trei­ben.
    An­schei­nend muß­te ich mich je­doch recht ge­schickt an­ge­stellt ha­ben, denn mein Ta­xi-Pi­lot grins­te nicht. Die­se Män­ner amü­sier­ten sich köst­lich, so­bald sie ein un­er­fah­re­nes Op­fer ent­deck­ten. Sie wa­ren kri­ti­sche Be­ob­ach­ter.
    »Zum Pas­sa­gier­schiff«, rief ich ihm über die Sprech­funk-An­la­ge zu. »Le­gen Sie an der Mit­tel­schleu­se an. Ich will in den Kraft­werk-Be­häl­ter.«
    Er zeig­te kei­ne Ver­wun­de­rung über den selt­sa­men Aus­druck, son­dern nick­te mir nur zu. Ein kur­z­er Flam­men­stoß aus der schwenk­ba­ren Heck­dü­se brach­te uns in Fahrt.
    Die Sta­ti­on fiel un­ter uns hin­weg, und die Er­de wur­de sicht­bar. Ich konn­te ein Ge­biet über­schau­en, das ei­ner Flä­chen­aus­deh­nung von et­wa vierund­sieb­zig Mil­lio­nen Qua­drat­ki­lo­me­ter ent­sprach. Un­ter uns lag der afri­ka­ni­sche Kon­ti­nent, den ich fast völ­lig im Blick­feld hat­te.
    Vor uns be­fand sich der sil­ber­blit­zen­de Gi­gant in all sei­ner ab­strak­ten Häß­lich­keit.
    In dem sta­bi­len Ge­rüst aus Leicht-Stahl­trä­gern wa­ren un­zäh­li­ge Be­häl­ter ver­schie­de­ner Grö­ßen und For­men be­fes­tigt. Man konn­te mei­nen, ein­falls­rei­che Kon­struk­teu­re hät­ten ein­fach an je­dem frei­en Trä­ger­stück et­was an­ge­hängt.
    Die ge­wal­ti­gen Dü­sen am Heck wa­ren deut­lich zu se­hen. Es han­del­te sich nicht mehr um Kam­mern, wie sie zur Ver­bren­nung ei­nes che­mi­schen Treib­stof­fes un­er­läß­lich wa­ren, son­dern um aus­ge­spro­che­ne Strahl­rich­tungs­dü­sen, aus de­nen die hoch­er­hitz­ten, ex­pan­die­ren­den Ga­se ent­wi­chen.
    Al­le drei Raum­er wa­ren mit spe­zi­ell kon­stru­ier­ten ther­mi­schen Atom­trieb­wer­ken aus­ge­rüs­tet wor­den, die auf der Ba­sis ei­ner Strahl­mas­sen-Auf­hei­zung ar­bei­te­ten. Wir ver­wen­de­ten da­für ge­wöhn­li­ches Was­ser. Die Mondra­ke­ten flo­gen schon seit Jah­ren mit Hil­fe ei­nes bil­li­gen Schubstrahls, der aus nor­ma­lem Was­ser­dampf be­stand.
    Die drei Schif­fe muß­ten in der La­ge sein, den Mars zu er­rei­chen. Zwei von ih­nen dienten als Trans­por­t­ein­hei­ten, die nicht mehr zur Er­de zu­rück­keh­ren soll­ten. Das be­deu­te­te einen ge­rin­ge­ren Vor­rat an Strahl­mas­se und ei­ne Er­hö­hung der Nutz­last­ka­pa­zi­tät. Nur das Pas­sa­gier­schiff war für die Rück­rei­se aus­ge­rüs­tet.
    Oben auf dem Trä­ger­ge­rüst ent­deck­te ich ei­ne ge­flü­gel­te Ra­ke­te nach dem Mus­ter der ae­ro­dy­na­misch ge­form­ten Mond­schif­fe. Da­mit soll­te die Ober­flä­che des Pla­ne­ten er­kun­det wer­den. Auch die bei­den Last­schif­fe tru­gen sol­che Lan­dungs­boo­te, mit de­nen es mög­lich war, auf dem Him­mels­kör­per nie­der­zu­ge­hen und wie­der zur Park­bahn der Raum­schif­fe zu­rück­zu­keh­ren.
    Es gab kei­ne Pro­ble­me mehr. Al­le Schwie­rig­kei­ten wa­ren ge­meis­tert – bis sich die Sa­bo­ta­ge­ak­te er­eig­ne­ten. Schon vor vier­zehn Ta­gen hät­ten die Raum­er auf die Rei­se ge­hen kön­nen, wenn nicht im­mer wie­der wich­tigs­te Tei­le zer­stört wor­den wä­ren. Ein­mal hat­te man so­gar zu­fäl­lig ei­ne Mi­kro-Plu­to­ni­um-Bom­be im Trag­ge­rüst ge­fun­den. Wenn sie ex­plo­diert wä­re, hät­te sie das Pas­sa­gier­schiff zer­ris­sen.
    Aus der vor­de­ren Brenn­kam­mer­dü­se mei­nes Raum­ta­xis schoß ei­ne gelb­wei­ße Gas­säu­le. Nach ei­ni­gen

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