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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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kamen, erzählte sie alles meinem Vater. Sie waren unter dem Torbogen durchgegangen und hatten eine offene Tür gesehen, die in den Turm hineinführte. Da trat plötzlich eine alte Frau mit Eisenzähnen aus dem Schatten, packte Maddy und schleifte sie ins Treppenhaus.«
    Celaena schnappte nach Luft.
    »Maddy begann zu schreien und meine Schwester rannte weg. Als mein Vater und seine Männer das hörten, eilten sie sofort zum Hügel. Sie kamen bei Sonnenaufgang an, aber da war keine Spur mehr von Maddy oder der alten Frau.«
    »Sie war einfach verschwunden?«, flüsterte Celaena.
    »Eine Spur gab es«, erwiderte Ansel leise. »Sie stiegen in den Turm hinauf und auf einem der Vorsprünge fanden sie die Knochen eines Kindes. Weiß wie Elfenbein und sauber abgenagt.«
    »Bei allen Göttern«, sagte Celaena.
    »Danach hat mein Vater uns fast totgeschlagen und wir hatten sechs Monate Küchendienst. Zugleich wusste er, dass meine Schwester mit ihrem schlechten Gewissen genug bestraft war. Dieser gehetzte Ausdruck ist nie mehr so recht aus ihren Augen gewichen.«
    Celaena schauderte. »Also, jetzt kann ich heute Nacht erst recht nicht schlafen.«
    Ansel lachte. »Mach dir keine Sorgen«, sagte sie und kuschelte sich in ihren Umhang. »Ich verrate dir ein kostbares Geheimnis: Die einzige Möglichkeit, eine Hexe zu töten, besteht darin, ihr den Kopf abzuschlagen. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass eine Ironteeth-Hexe große Chancen gegen uns hat.«
    »Hoffentlich hast du recht«, murmelte Celaena.
    »Klar habe ich recht«, sagte Ansel. »Sie sind vielleicht böse, aber nicht unbesiegbar. Und wenn ich eine eigene Armee hätte … Ich bräuchte nur zwanzig Schweigende Assassinen, dann würde ich alle Hexen zur Strecke bringen. Sie hätten keine Chance.« Sie schlug mit der flachen Hand auf den Sand. »Weißt du, diese Assassinen sind schon ewig hier, aber was tun sie eigentlich? Die Flatlands würden aufblühen , wenn sie von einer Armee Assassinen verteidigt würden. Aber nein, die Sessiz Suikast hocken nur schweigend und meditierend in ihrer Oase herum und prostituieren sich an fremden Höfen.Wenn ich der Meister wäre, würde ich uns für etwas Großes einsetzen – uns berühmt machen. Wir würden jedes ungeschützte Land da draußen verteidigen.«
    »Wie großmütig von dir«, sagte Celaena. »Ansel von Briarcliff, die Retterin der Schutzlosen.«
    Ansel lachte nur. Kurz darauf war sie eingeschlafen.
    Celaena hingegen lag noch eine Weile wach. Sie musste die ganze Zeit daran denken, was die Hexe mit Maddy gemacht hatte, nachdem sie sie in den finsteren Turm gezerrt hatte.
    In Xandria war Markttag, und obwohl die Stadt seit Langem unter Adarlans Embargo litt, schienen doch Händler aus allen Königreichen des Kontinents – und von noch weiter her – gekommen zu sein. Selbst das letzte Plätzchen in der kleinen, von einer Mauer umschlossenen Hafenstadt war besetzt. Rings um Celaena türmten sich Gewürze und Schmuck und Kleider und Lebensmittel, die teilweise direkt von bunt angemalten Fuhrwerken herunter verkauft wurden, teilweise in schattigen Winkeln auf Decken ausgebreitet waren. Es gab kein Anzeichen, dass irgendjemand etwas von dem fehlgeschlagenen Angriff auf die Schweigenden Assassinen vor einigen Tagen wusste.
    Celaena hielt sich dicht bei Ansel, während sie weitergingen. Das rothaarige Mädchen fädelte sich mit einer lässigen Anmut durch die Menge, um die Celaena sie unwillkürlich beneidete. Egal, wie viele Leute Ansel anrempelten oder ihr in den Weg traten oder fluchten, weil sie ihnen in den Weg trat, sie stockte nie und ihr jungenhaftes Grinsen wurde immer breiter. Sie nahm es gelassen, dass viele Leute stehen blieben und auf ihre roten Haare und Augen starrten. Selbst ohne ihre Rüstung sah sie fantastisch aus. Celaena versuchte sich nichts daraus zu machen, wie wenige Leute Notiz von ihr nahmen.
    Vor lauter Menschen und Hitze war sie schweißgebadet, alsAnsel am Rand des Markts haltmachte. »Ich werde etwa zwei Stunden brauchen«, sagte sie und deutete mit ihren langen, feinen Fingern auf den Sandsteinpalast, der über der kleinen Stadt thronte. »Der alte Langweiler redet und redet und redet. Warum kaufst du dir nicht was Schönes?«
    Celaena war überrascht. »Ich soll nicht mitkommen?«
    »In Bericks Palast? Natürlich nicht. Das sind Angelegenheiten, die nur den Meister etwas angehen.«
    Celaena merkte, wie sich ihre Nasenflügel blähten. Ansel klopfte ihr auf die Schulter. »Glaub mir, es ist

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