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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Assassinen nicht für irgendeine besondere Fähigkeit bekannt, außer dass sie sich unglaublich leise bewegen konnten. Ihre Waffen waren im Prinzip dieselben, auch wenn sich ihre Bogen und Klingen in Länge und Form leicht unterschieden. Etwas schien jedoch grundlegend anders zu sein: Hier gab es beträchtlich weniger … Feindseligkeit , das merkte man auf den ersten Blick.
    Arobynn förderte aggressives Verhalten. Schon als sie klein waren, hatte er sie und Sam aufeinandergehetzt, sie mit ihren Siegen und Niederlagen gegeneinander ausgespielt. Er hatte Celaena dazu gebracht, jeden außer Arobynn und Ben als potenziellen Feind zu betrachten. Als Verbündete, ja, aber auch als Gegner, die man genau im Auge behalten musste. Unter keinen Umständen durfte man Schwäche zeigen. Brutalität wurde belohnt, nur Erziehung und Bildung galten als ebenso wichtig – Worte konnten so tödlich sein wie Stahl.
    Die Schweigenden Assassinen dagegen … Obwohl sie auch töten konnten, lernten sie voneinander, nutzten die kollektive Weisheit. Ältere Krieger unterrichteten die Novizen mit einem Lächeln auf den Lippen; erfahrene Assassinen tauschten sich über Techniken aus. Auch wenn sie alle Rivalen waren, schienen sie doch wie durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Etwas hatte sie an diesem Ort am Ende der Welt zusammengeführt. Erstaunlich viele, so fand Celaena heraus, waren sogar von Geburt an stumm. Und alle hatten etwas Geheimnisvolles an sich. Als würde die Festung auf irgendeine Weise die Antwort bereithalten, die sie suchten. Als läge der Schlüssel dazu in der Stille.
    Allerdings musste Celaena sich zusammennehmen, um sie nicht anzufauchen, wenn sie ihre Haltung korrigierten und ihr neue Atemtechniken zeigten – immerhin war sie Adarlans Assassinin und wusste nun wirklich eine Menge. Aber sie brauchte diesen Empfehlungsbrief als Nachweis für ihr Training und jeder dieser Menschen konnte vom Stummen Meister aufgefordert werden, ihm seine Meinung über sie zu sagen. Wenn sie bewies, dass sie bei diesen Übungen gut genug war, würde der Meister vielleicht Notiz von ihr nehmen.
    Sie würde den Brief bekommen. Und wenn sie ihm ein Messer an den Hals setzen müsste, damit er ihn schrieb.
    Lord Bericks Angriff fiel in Celaenas fünfte Nacht. Es war Neumond und Celaena fragte sich, wie die Schweigenden Assassinen die dreißig oder vierzig durch die Dünen kriechenden Soldaten entdeckt hatten. Mikhail war zu ihnen ins Zimmer gestürzt und hatte ihnen zugeflüstert, sie sollten zur Wehrmauer kommen. Hoffentlich war das jetzt eine Gelegenheit, dem Meister zu beweisen, was sie konnte. Sie hatte nur noch gut drei Wochen und musste jede Chance nutzen. Doch an der Wehrmauer war kein Meister. Und auch nicht viele Assassinen. Celaena hörte eine Frau ihre Nachbarin fragen, woher Bericks Männer bloß wissen konnten, dass heute Nacht eine große Anzahl Assassinen unterwegs war; sie begleiteten einige der ausländischen Würdenträger zurück zum nächsten Hafen. Das konnte kein Zufall sein, der Moment war zu günstig.
    Celaena hatte einen Pfeil in ihren Bogen eingelegt, sich hinter eine Zinne geduckt und spähte durch die Schießscharte. Ansel, die neben ihr kauerte, riskierte ebenfalls einen Blick. Rechts und links von ihnen verbargen sich noch mehr Assassinen hinter der Wehrmauer, alle schwarz gekleidet und mit einem Bogen in der Hand. In der Mitte kniete Ilias und übermittelte der ganzen Reihe mit schnellen Gesten seine Anweisungen. Dies waren nicht mehr die einfachen Gesten, mit denen man sich sonst verständigte, dies war die Zeichensprache eines Soldaten.
    »Präpariere deinen Pfeil«, flüsterte Ansel und tippte die mit Stoff umwickelte Spitze ihres Pfeils in das Schälchen mit Öl zwischen ihnen. »Wenn Ilias das Signal gibt, musst du ihn schnell an der Fackel entzünden und abschießen. Du musst auf den Sandgrat direkt unterhalb der Soldaten zielen.«
    Celaena spähte in die Dunkelheit hinter den Zinnen. Statt die Lichter in der Festung zu löschen und damit zu verraten, dass sie Bescheid wussten, hatten die Assassinen sie brennen lassen – was esnoch schwieriger machte, da draußen etwas zu erkennen. Dennoch zeichneten sich gegen den sternenklaren Himmel die Umrisse von dreißig auf dem Bauch liegenden Männern ab, alle entschlossen, ihren Auftrag auszuführen, wie auch immer er lauten mochte: die Assassinen offen angreifen, sie im Schlaf ermorden, die Festung bis auf die Grundmauern niederbrennen …
    »Wir

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