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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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paar Stunden durch die Stadt schlendern konnte. Der Spinnenseidenhändler war längst fort, ebenso wie der Schuhverkäufer und die Lani-Priesterinnen.
    Besorgt, Kasida könnte in der Stadt erkannt werden, und noch besorgter, jemand könnte sie stehlen, wenn sie sie unbeaufsichtigt ließ, führte Celaena das Pferd durch schmale Gassen, bis sie eine kleine Tränke fand. Während die Stute ihren Durst löschte, lehnte sich Celaena an die Sandsteinwand. Ob Lord Bericks Männer die Festung wohl schon erreicht hatten? Bei diesem Tempo würden sie wahrscheinlich heute Abend oder morgen früh dort eintreffen. Hoffentlich war der Meister gewappnet – und hatte wenigstens die bei Bericks letztem Angriff zerstörte Mauer wieder aufgebaut. Hatte er sie selbst wirklich zu ihrer eigenen Sicherheit weggeschickt oder würde der bevorstehende Angriff ihn doch unvorbereitet treffen?
    Celaena sah zu dem Palast hinauf, der über der Stadt thronte. Berick war nicht bei seinen Soldaten gewesen. Wenn er dem König von Adarlan den Kopf des Stummen Meisters schickte, würde das Embargo sicher aufgehoben. Tat er das für sein Volk oder nur für sich selbst?
    Aber die Red Desert brauchte auch die Assassinen – und das Geld und den Handel, den die ausländischen Abgesandten hereinbrachten.
    Berick und der Meister hatten doch in letzter Zeit in Verbindung gestanden. Was war da schiefgegangen? Ansel war erst vergangene Woche noch einmal bei ihm gewesen und hatte keine Probleme erwähnt. Eigentlich hatte sie sogar ziemlich heiter gewirkt.
    Celaena wusste selbst nicht recht, warum es ihr in diesem Moment eiskalt über den Rücken lief. Oder warum sie plötzlich in den Satteltaschen wühlte, bis sie das Empfehlungsschreiben des Meisters fand, zusammen mit dem Zettel, den Ansel ihr geschrieben hatte.
    Wenn der Meister von dem Angriff gewusst hätte, wäre die Wehrmauer längst repariert und er hätte sie nicht weggeschickt. Sie war Adarlans größte Assassinin, und wenn zweihundert Männer auf dem Vormarsch zu seiner Festung waren, würde er sie brauchen . Der Meister war nicht hochmütig – nicht wie Arobynn. Er liebte seine Schüler wirklich, kümmerte sich um sie und förderte sie. Mit Ansel hatte er allerdings nie trainiert. Warum?
    Und warum schickte er nur sie weg, wenn sich in der Festung doch so viele ihm nahestehende Menschen aufhielten? Warum schickte er nicht alle weg?
    Celaenas Herz schlug so schnell, dass es ins Stolpern kam. Sie riss den Empfehlungsbrief auf.
    Ein weißes Blatt Papier.
    Sie drehte es um. Auch die Rückseite war leer. Sie hielt es in die Sonne: keine Geheimtinte, kein Wasserzeichen. Aber das Siegel stammte vom Meister, oder? Das war sein Siegel auf dem …
    Einen Siegelring konnte man leicht entwenden. Das hatte sie bei Captain Rolfe auch so gemacht. Und der Meister hatte eine weiße Stelle am Finger gehabt – sein Ring hatte tatsächlich gefehlt.
    Wenn nun Ansel sie betäubt und ihr ein mit dem Ring des Meisters versiegeltes Dokument in die Tasche gesteckt hatte …
    Nein, das konnte nicht sein. Und es ergab auch gar keinen Sinn. Warum sollte Ansel sie fortschaffen und es so aussehen lassen, als hätte es der Meister angeordnet? Es sei denn …
    Wieder sah Celaena zu Lord Bericks Palast hinauf. Es sei denn, Ansel hatte Lord Berick gar nicht im Auftrag des Meisters aufgesucht. Oder nur am Anfang, nur so lange, bis sie das Vertrauen des Meisters gewonnen hatte. Und während der Meister dachte, sie würde die Beziehungen zwischen ihm und Berick festigen, tat Ansel genau das Gegenteil. Der Spinnenseidenhändler hatte etwas von einem Spion unter den Assassinen gesagt – einem Spion, der für Berick arbeitete. Aber warum?
    Darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken. Nicht wenn zweihundert Soldaten schon fast an der Festung waren. Sie hätte Lord Berick fragen können, aber auch das hätte wertvolle Zeit gekostet.
    Bei zweihundert Angreifern mochte es auf einen Kämpfer mehr oder weniger nicht ankommen, aber sie war Celaena Sardothien. Das musste einen Unterschied machen. Es machte einen Unterschied.
    Sie schwang sich auf Kasida und wandte sie zum Stadttor.
    »Zeig mir, wie schnell du laufen kannst«, flüsterte sie der Stute ins Ohr und ließ sie losstürmen.

11
    W ie eine Sternschnuppe über einen roten Himmel flog Kasida über die Dünen und sprang über den Cleaver, als wäre es ein Bach. Pausen legten sie nur ein, damit das Pferd sich ausruhen und trinken konnte, und Celaena entschuldigte sich bei ihm für die

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