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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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und jetzt stand sie vor dem Sprung. »Reede, wenn Celina nicht gestorben wäre, hättet ihr geheiratet?«
    Â»Nein.«
    Er antwortete, ohne eine Sekunde zu zögern. Alex war überrascht. Sie glaubte ihm nicht ganz. »Warum nicht?«

    Â»Aus vielen Gründen, aber hauptsächlich wegen Junior.«
    Das hatte sie nicht erwartet. »Warum?«
    Â»Während Celinas Schwangerschaft sind sie sich sehr nahegekommen. Er hatte sie praktisch schon überredet, ihn zu heiraten, als sie... starb.«
    Â»Glauben Sie, sie hätte es letztendlich getan?«
    Â»Ich weiß es nicht.« Er warf Alex einen spöttischen Blick zu. »Junior ist ein echter Weiberheld. Er kann sehr überzeugend sein.«
    Â»Hören Sie, Reede. Ich hab es bereits Sarah Jo gesagt, und jetzt sag ich es Ihnen, nämlich, daß...«
    Â»Psst! Wir werden an den Radar in Austin übergeben.« Er sprach etwas ins Funkgerät. Als die Formalitäten beendet waren, seifte er jemanden im Flughafentower ein, bis dieser sich bereit erklärte, einen Mietwagen zu ordern. Schließlich näherten sie sich der beleuchteten Landebahn. »Angeschnallt?«
    Â»Ja.«
    Er legte eine makellose Landung hin. Alex dachte später, sie mußte sich wohl in Trance befunden haben, weil sie sich nicht mehr erinnern konnte, wie sie vom Flugzeug in den Mietwagen gekommen waren. Sie gab Reede verträumt Anweisungen, wie er zu ihrer Wohnung fahren mußte.
    Die Wohnung lag in einem schicken Yuppieviertel, wo Evian der beliebteste Drink war und in jeder Küche ein Wok stand und eine Mitgliedschaft in einem Fitneßclub so unerläßlich war wie ein Führerschein.
    Die Sturmfront hatte ihren Flug nicht behindert, aber inzwischen die Stadt erreicht, als sie in ihre Straße einfuhren. Dicke Regentropfen pladderten an die Windschutzscheibe. Donner grollte.
    Â»Da, wo die Zeitungen im Garten verstreut liegen.«
    Â»Sie sind Staatsanwältin. Sie sollten doch wissen, daß das wie eine Bekanntmachung Ihrer Abwesenheit wirkt? Oder ist das Ihre Art, das Geschäft anzukurbeln?«
    Â»Ich hab vergessen, sie abzubestellen.«

    Er parkte am Randstein, ließ aber den Motor laufen. Noch vor einigen Tagen wäre Alex bei dem Gedanken, nach Hause zurückzukehren, überglücklich gewesen, als kurze Erholungspause vom Westerner Motel. Aber als sie jetzt ihre Haustür ansah, hatte sie keine Lust hineinzugehen. Die Tränen, die ihren Blick trübten, waren keine Tränen der Freude.
    Â»Ich war fast drei Wochen weg.«
    Â»Dann sollte ich besser mitkommen.« Er schaltete den Motor ab und stieg aus dem Wagen, den Regen spürte er scheinbar gar nicht. Er ging mit ihr den Gehweg hoch und sammelte unterwegs die alten Zeitungen ein. Er warf sie in eine Ecke ihrer überdachten Veranda, während sie die Tür aufschloß. »Vergessen Sie nicht, die morgen zu entsorgen«, sagte er.
    Â»Nein, werd ich nicht.« Sie griff nach innen und schaltete ihre Alarmanlage aus, die angefangen hatte zu summen, als sie die Tür öffnete. »Ich nehme an, das heißt, daß drinnen alles sicher ist.«
    Â»Sollen wir uns morgen am Flughafen treffen, oder was?«
    Â»Ã„h ...« Ihr einziger Gedanke war, daß er gleich wegfahren würde und sie allein in ihrer Wohnung ließe. »Darüber hab ich noch nicht nachgedacht.«
    Â»Ich schau morgen mittag mal in der Staatsanwaltschaft vorbei und frage nach Ihnen. Ist das okay?«
    Â»Wunderbar. Bis dahin sollte ich fertig sein.«
    Â»Okay, bis dann.«
    Â»Reede.« Sie streckte instinktiv die Hand nach ihm aus, aber als er sich umdrehte, zog sie sie rasch zurück. »Möchten Sie einen Kaffee, bevor Sie gehen?«
    Â»Nein, danke.«
    Â»Wohin gehen Sie jetzt?«
    Â»Das werde ich erst wissen, wenn ich angekommen bin.«
    Â»Was schwebt Ihnen denn vor?«
    Â»Einen draufmachen.«
    Â»Ach so, ja...«
    Â»Sie sollten besser reingehen.«

    Â»Ich hab Sie noch nicht bezahlt.«
    Â»Wofür?«
    Â»Das Flugzeug. Ihre Zeit.«
    Â»Ist gratis.«
    Â»Ich bestehe darauf.«
    Er fluchte. Ȇber eins werde ich mit Ihnen ganz bestimmt nicht streiten, und das ist Geld. Kapiert? Also, gute Nacht.«
    Er hatte sich umgedreht und zwei lange Schritte gemacht, bevor sie noch einmal seinen Namen rief. Als er sich umdrehte und sich seine Augen in die ihren bohrten, gestand sie hastig: »Ich will heute nacht nicht

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