Celinas Tochter
hören?« Sie erzählte ihm von Pasty. Seine Miene war noch grimmiger, als sie damit fertig war. »Wenn Sie recht haben, ist es nicht nur dumm und politisch nicht ratsam, mit dieser Untersuchung fortzufahren, sondern auch noch gefährlich. Ich nehme an, bis jetzt hat noch keiner gestanden.«
Sie schnitt eine Grimasse. »Nein. Aber einer von ihnen hat Celina getötet, und wahrscheinlich Hickam auch.«
»Bitte, beschränken wir uns auf jeweils einen Mord, der Reihe nach. Wenn Sie morgen einen von ihnen für den Mord an Ihrer Mutter verhaften müÃten, wer wäre das?«
»Ich bin mir nicht sicher.«
»Was für einen Grund hätte der alte Herr haben können, sie umzubringen?«
»Angus? Er ist streitsüchtig und raffiniert. Er hat sehr viel Macht und genieÃt es definitiv, der Boà zu sein.«
»Sie lächeln.«
»Wirklich einer zum Gernhaben, das gebe ich zu.« Sie behielt Angusâ Bemerkung, von wegen er hätte gerne eine Tochter wie sie, für sich. »Er ist übertrieben streng mit Junior. Aber ein Messerstecher? Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube es nicht. Das ist nicht seine Art. AuÃerdem hatte Angus kein Motiv.«
»Und was ist mit Junior?«
»Da gibt es eine Möglichkeit. Er ist sehr gewandt und sehr charmant. Ich bin überzeugt, daà alles, was er mir erzählt, der Wahrheit entspricht; er erzählt mir aber nicht alles. Ich weiÃ, daà er Celina geliebt hat. Er wollte sie heiraten, nachdem mein Vater getötet wurde. Vielleicht hat sie einmal zu oft nein gesagt.«
»MutmaÃungen über MutmaÃungen. Dann bleibt also noch Lambert. Was ist mit ihm?«
Sie senkte den Kopf und fixierte ihre blutleeren Hände. »Ich glaube, daà er am ehesten in Frage kommt.«
Gregs Stuhl machte einen Satz nach vorne. »Wie kommen Sie darauf?«
»Motiv und Gelegenheit. Vielleicht hatte er das Gefühl, sein bester Freund würde ihn ausstechen, und hat sie getötet, um das zu verhindern.«
»Ein ziemlich einleuchtendes Motiv. Und wie stehtâs mit der Gelegenheit?«
»Er war an diesem Abend auf der Ranch, ist aber dann weggegangen.«
»Sind Sie sicher? Hat er ein Alibi?«
»Er sagt, er wäre mit einer Frau zusammengewesen.«
»Glauben Sie ihm?«
Sie lachte kurz und hämisch. »Oh ja, das kann ich glauben. Weder er noch Junior haben Probleme mit Frauen.«
»AuÃer mit Ihrer Mutter.«
»Ja«, räumte sie leise ein.
»Und was sagt Lamberts Alibi?«
»Nichts. Er weigert sich, ihren Namen zu nennen. Wenn sie existiert, lebt sie wahrscheinlich immer noch in Purcell. Andererseits, was für einen Unterschied würde es machen? Ich werde versuchen sie aufzuspüren, wenn ich wieder dort bin.«
»Wer sagt, daà Sie wieder zurückgehn?«
Alex war bis jetzt im Zimmer auf- und abgelaufen. Jetzt setzte sie sich wieder und flehte: »Bitte, Greg, ich muà zurück. Ich kann das nicht einfach so in der Schwebe lassen. Es ist mir egal, selbst wenn der Gouverneur der Mörder ist, ich muà diesen Fall abschlieÃen.«
Er nickte in Richtung Telefon. »Er will mich heute nachmittag anrufen und fragen, ob Sie von diesem Fall abgezogen wurden. Er erwartet, daà ich ja sage.«
»Selbst wenn das hieÃe, daà ein Mordfall ungelöst bleibt?«
»Richter Wallace hat ihn davon überzeugt, daà bei Ihnen eine Schraube locker ist und Sie einen persönlichen Rachefeldzug führen.«
»Nun, er irrt sich.«
»Das bezweifle ich.«
Ihr Herz setzte aus. »Glauben Sie das mit der Rache auch?«
»Ja, tu ich.« Er sprach jetzt leise, mehr wie ein Freund, nicht wie ihr Chef. »Geben Sieâs auf, Alex, solange wir noch miteinander reden und bevor ich mir beim Gouverneur wirklich den Schwanz einklemme.«
»Sie haben mir dreiÃig Tage zugestanden.«
»Das kann ich widerrufen.«
»Es bleibt mir nur noch eine gute Woche.«
»In der Zeit können Sie eine Menge Schaden anrichten.«
»Ich könnte auch die Wahrheit rausfinden.«
Er warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Ich habe Fälle hier, die Ihrer geschulten Hand bedürfen.«
»Ich zahle meine eigenen Spesen«, sagte sie. »Betrachten Sie es als meinen Urlaub.«
»In dem Fall könnte ich nichts absegnen, was Sie da drauÃen machen. Sie stünden
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