Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Alex sich in ihrem Zimmer eingeschlossen hatte.

29
    Reede wandte den Kopf, als die Blechtür zum Hangar krachend aufgerissen wurde. Die Sonne ging im Hintergrund unter, so daß Alex’ Gesicht im Schatten lag, aber er wußte auch ohne hinzuschauen, wie wütend sie war. Ihr Körper machte einen Bogen vor Wut. Die Lichtstrahlen auf ihrem Haar färbten es flammendrot.
    Er beendete gelassen seine Handwäsche und griff nach einem Papierhandtuch.
    Â»Was verschafft mir diese unerwartete Ehre?« fragte er freundlich.
    Â»Sie sind ein Lügner, wahrscheinlich ein Betrüger und vielleicht ein Mörder.«

    Â»Das war doch von Anfang an Ihre Meinung über mich. Erzählen Sie mir bitte mal etwas Neues!«
    Er ließ sich auf einen Hocker fallen und hakte seine Stiefelabsätze in die unterste Sprosse. Seine Hände strichen gedankenlos seine Schenkel auf und ab. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so gewünscht, eine Frau zu berühren.
    Sie marschierte auf ihn zu, ein geharnischtes Bündel vibrierender Energie. Sie sah so weich aus, so gottverdammt lebendig, daß er ihre Haut fast unter seinen Händen spüren konnte. Er wollte sie an den Haaren packen, diesen ach so gescheiten Mund mit Küssen verschließen.
    Sie trug die Pelzjacke, bei deren Anblick er jedesmal ein erotisches Kribbeln im Unterleib spürte. Für die Schenkel in den hautengen Jeans konnte er sich etwas Besseres vorstellen, als daß sie eine Frau stützten, die vor Wut fast explodierte.
    Als sie nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war, hielt sie ihm ein Papier unter die Nase. Er erkannte den Brief, den die besorgten Bürger von Purcell ihr nach ihrer Ankunft hier geschickt hatten. Die ganze Zeit hatte er damit gerechnet, daß es zu einer Auseinandersetzung kommen würde, sobald sie es herausfände.
    Â»Ich hab gewußt, daß hier irgend etwas faul ist«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen, »aber heute, als ich mir meine Unterlagen noch einmal durchgesehen habe, ist mir endlich klargeworden, was!«
    Er versuchte ihren verlockenden Duft, der ihn halb wahnsinnig machte, zu ignorieren »Ich höre?« sagte er.
    Â»Es steht ein Unternehmen mehr auf diesem Brief, als es Unterschriften sind. Moe-Blakely-Flugplatz«, sagte sie und wies auf den entsprechenden Absatz. »Aber Moe Blakely hat nicht unterschrieben.«
    Â»Das wäre schwierig gewesen, wenn man bedenkt, daß er seit sieben Jahren tot ist.«
    Â»Moe Blakely war der alte Mann, von dem Sie mir erzählt haben, stimmt’s? Der, der Ihnen das Fliegen beigebracht hat und Ihnen immer die Erdbeermilkshakes aufbewahrte?«

    Â»Tausend Punkte bis jetzt.«
    Â»Dieser Flugplatz ist Ihr Eigentum, Mr. Lambert.«
    Â»Inklusive Unkraut und Taranteln. Moe Blakely hat ihn mir vermacht. Überrascht?«
    Â»Sprachlos.«
    Â»Das waren die meisten Leute hier auch. Einigen hat es sogar gewaltig gestunken – denjenigen, die das Grundstück gerne in die Finger gekriegt hätten. Das war zu der Zeit, als sie überall Löcher gebohrt, unter jedem Stein nach Öl gesucht haben.«
    Â»Wir haben ausführlich über diesen Brief gesprochen«, schäumte sie. »Sie sagten, Sie hätten ihn bereits gesehen, aber Sie hielten es nicht für nötig zu erwähnen, daß auch Ihr Unternehmen darin aufgelistet ist.«
    Â»Die Leute, die den Brief aufgesetzt haben, haben mich nicht gefragt. Wenn ja, ich hätte ihnen gesagt, daß sie mich rauslassen sollen.«
    Â»Warum? Sie denken doch genau wie die.«
    Â»Das ist richtig, aber ich äußere keine versteckten Drohungen. Ich hab Ihnen ins Gesicht gesagt, daß Sie nach Austin abhauen sollen. Außerdem bin ich kein Herdentier. Gruppenprojekte sind nicht mein Ding.«
    Â»Das erklärt immer noch nicht, warum Sie mir nicht gesagt haben, daß der Flugplatz Ihnen gehört, obwohl Sie reichlich Gelegenheit dazu hatten.«
    Â»Ich hab es Ihnen nicht mitgeteilt, weil ich wußte, daß Sie eine Mücke zum Elefanten machen.«
    Sie hob trotzig den Kopf. »Ich mache keine Mücken zu Elefanten. Dieser Flugplatz gehört Ihnen, ohne Wenn und Aber, und Sie haben große Pläne zur Erweiterung und Verbesserung.«
    Er erhob sich langsam vom Hocker, dräute über ihr, gar nicht mehr amüsiert. Sein Blick war eisig. »Woher wissen Sie das?«
    Â»Ich hab heute nachmittag meine Hausaufgaben gemacht.

Weitere Kostenlose Bücher