Celinas Tochter
Sie genug befriedigt?«
»Die Gail-Schwestern, was?« Er lachte. »Eins weià ich, Stacey hat Ihnen nicht von Purcells notorischen Drillingen erzählt.«
»Junior hat die Lücken gefüllt.«
»Muà ja ein toller Abend gewesen sein.«
»Sehr aufschluÃreich auf jeden Fall.«
»Ach ja. Was wurde denn aufgeschlossen?«
Sie ignorierte seine Anzüglichkeit. »Reede, warum diese Eile? Junior hat Stacey nicht geliebt. Gesetzt den Fall, er hat sich tatsächlich eingeredet, er wolle sie heiraten. Warum ausgerechnet dann?«
»Vielleicht wollte sie unbedingt eine Junibraut werden.«
»Machen Sie sich nicht lustig über mich!« Sie sprang von ihrem Stuhl auf und ging zum Fenster.
Er pfiff durch die Zähne. »Mann, oh Mann, Sie sind vielleicht mies drauf.«
»Ich habe gerade meine einzige lebende Verwandte begraben, falls Sie es vergessen haben«, zischte sie.
Er stieà einen leisen Fluch aus und strich sich durchs Haar. »Das hatte ich für einen Moment tatsächlich vergessen. Hören Sie, Alex, es tut mir leid. Ich weiÃ, wie elend mir zumute war, als ich meinen alten Herrn begrub.«
Sie wandte sich zu ihm, aber er starrte ins Leere. »Angus und Junior waren die einzigen aus der ganzen gottverdammten Stadt, die zur Beerdigung kamen. Es gab weder eine Messe noch eine Andacht im Beerdigungsinstitut, nur eine kurze am Grab. Angus ging zurück an die Arbeit. Junior muÃte wieder in die Schule, weil er eine Biologieprüfung nicht versäumen wollte. Ich ging nach Hause.
Kurz nach dem Mittagessen kam Celina zu mir. Sie hatte die Schule geschwänzt, nur damit sie bei mir sein konnte. Sie wuÃte, daà ich traurig war, obwohl ich den Hurensohn gehaÃt habe, solange er noch am Leben war. Wir haben uns zusammen auf mein Bett gelegt und sind da geblieben, bis es dunkel wurde. Sie wuÃte, daà ihre Mutter sich Sorgen machen würde, wenn sie nicht nach Hause käme. Sie hat für mich geweint, weil ich es nicht konnte.«
»War das das erste Mal, daà Sie mit Celina geschlafen haben?«
Er sah ihr direkt in die Augen, stand auf und ging auf sie zu. »Nachdem Sie mit dem Thema Liebesleben angefangen haben, wie stehtâs denn mit Ihrem?«
Jetzt war sie mit ihrer Geduld am Ende. »Warum hören Sie nicht endlich auf, um den heiÃen Brei herumzureden, und fragen einfach?«
»Okay«, sagte er mit verächtlich verzogenem Mund. »Hat Junior es schon geschafft, Sie flachzulegen?«
»Sie Schwein.«
»Hat er?«
»Nein.«
»Ich wette, er hatâs probiert. Er probiertâs immer.« Sein Lachen ging ihr durch Mark und Bein. »Volltreffer.« Er streckte
die Hand aus und strich über ihre Wange. »Sie werden rot, Counselor.«
Sie schlug seine Hand beiseite. »Fahren Sie zur Hölle.«
Sie war wütend auf sich selbst, weil sie vor seinen Augen wie ein Schulmädchen errötet war. Es ging ihn überhaupt nichts an, mit wem sie schlief. Am meisten machte ihr aber zu schaffen, daà es ihm scheinbar egal war. Das Blitzen in seinen Augen war höchstens amüsiert, vielleicht verächtlich, aber ganz gewià nicht eifersüchtig.
Sie holte zum Gegenschlag aus: »Weswegen haben Sie und Celina sich gestritten?«
»Celina und ich? Wann?«
»Im Frühling des ersten Studienjahres. Warum ging sie nach El Paso und hat etwas mit meinem Vater angefangen?«
»Vielleicht hat sie einen Tapetenwechsel gebraucht?« sagte er schnippisch.
»WuÃten Sie, wie sehr Ihr bester Freund sie geliebt hat?«
Sein herausforderndes Lächeln verschwand. »Hat Junior Ihnen das erzählt?«
»Ich wuÃte es schon, bevor er es mir erzählt hat. WuÃten Sie zu diesem Zeitpunkt, daà er sie liebte?«
Er schob verlegen die Schultern nach vorne. »Fast jeder Typ an der Schule...««
»Ich rede nicht von Verliebtsein in ein beliebtes Mädchen, Reede.« Sie packte ihn am Hemdsärmel, um zu unterstreichen, wie wichtig ihr das war. »WuÃten Sie, was Junior für sie empfand?«
»Und wenn?«
»Er sagte, Sie hätten ihn umgebracht, wenn er etwas bei ihr versucht hätte. Er sagte, Sie hätten sie beide umgebracht, wenn sie Sie betrogen hätten.«
»Nur eine Redensart.«
»Das hat Junior auch gesagt, aber das glaube ich nicht«, entgegnete sie ruhig. »Da war zuviel Leidenschaft im Spiel. Ihre
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