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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gegenseitigen Beziehungen waren miteinander verstrickt und sehr vielschichtig.«

    Â»Wessen Beziehungen?«
    Â»Sie und meine Mutter haben sich geliebt, aber Sie beide haben auch Junior geliebt. War das nicht ein Dreiecksverhältnis im wahrsten Sinne des Wortes?«
    Â»Wovon, zum Teufel, reden Sie überhaupt... Glauben Sie etwa, Junior und ich sind schwul?«
    Völlig unerwartet packte er ihre Hand und drückte sie an seinen Hosenstall. »Fühlst du das, Baby? Der war schon oft steif, aber nie für eine Tunte.«
    Sie entriß ihm schockiert ihre Hand und rieb sie ganz unbewußt an ihrem Schenkel, als wäre sie gebrandmarkt worden. »Sie denken wie ein Prolet, Sheriff Lambert«, sagte sie wutentbrannt. »Ich glaube, daß Junior und Sie sich lieben wie indianische Blutsbrüder. Aber Sie sind auch Konkurrenten.«
    Â»Ich trete nicht in Konkurrenz mit Junior.«
    Â»Vielleicht nicht bewußt, aber andere Leute vergleichen euch beide miteinander. Und raten Sie mal, wer dabei immer gewinnt? Sie. Das hat Ihnen zu schaffen gemacht. Das macht Ihnen immer noch zu schaffen.«
    Â»Ist das wieder eine Kostprobe von Ihrem Psychoquatsch?«
    Â»Es ist jedenfalls nicht nur meine Meinung. Stacey hat es neulich abends erwähnt, und zwar ganz ohne meine Schützenhilfe. Sie sagte, die Leute würden Sie beide immer vergleichen und Junior würde dabei immer als Zweiter abschneiden.«
    Â»Ich kann nichts für das, was die Leute tratschen.«
    Â»Ihr Konkurrenzkampf hatte wegen Celina den Höhepunkt erreicht, stimmt’s?«
    Â»Warum fragen Sie mich? Sie kennen doch sowieso alle Antworten.«
    Â»Da waren Sie auch der Überlegene. Junior wollte Celinas Geliebter werden, aber Sie waren es tatsächlich.«
    Langes Schweigen folgte. Reede beobachtete sie mit der Konzentration eines Jägers, der seine Beute im Fadenkreuz hat. Das Sonnenlicht, das durch die Rolläden strömte, funkelte
in seinen Augen, seinen Haaren, den Brauen, die gefährlich zusammengezogen waren.
    Er sagte sehr ruhig: »Guter Versuch, Alex. Aber ich gebe nichts zu.«
    Er versuchte sich zu entfernen, sie packte jedoch seine Arme. »Und, waren Sie nicht ihr Geliebter? Welche Rolle spielt das schon, wenn Sie es jetzt zugeben?«
    Â»Weil ich immer genieße und schweige.« Sein Blick wanderte zu ihrem pulsierenden Hals, dann wieder nach oben. »Und Sie sollten verdammt froh sein, daß es so ist.«
    Erregung packte sie, warm und golden wie das morgendliche Sonnenlicht. Sie sehnte sich danach, seine harten Lippen auf den ihren zu spüren, seine grobe, herrische Zunge in ihrem Mund zu fühlen, sie wurde feucht vor Begierde, und die Schuldgefühle für das, was sie haben wollte und nicht haben konnte, trieben ihr die Tränen in die Augen. Sie waren so ineinander vertieft, daß sie den Beobachter von der anderen Straßenseite nicht bemerkten. Die Sonne strahlte sie an wie ein Scheinwerfer.
    Alex entriß sich mit Gewalt der schwankenden Gegenwart, glitt zurück in die beunruhigende Vergangenheit und sagte: »Junior hat mir erzählt, daß Sie und Celina mehr als nur ein kindliches Liebespaar waren.« Es war ein Bluff, aber sie setzte darauf, daß er funktionierte. »Er hat mir alles über Ihre Beziehung zu ihr erzählt, es spielt also keine Rolle, ob Sie’s zugeben oder nicht. Wann haben Sie mit ihr das erste Mal... Sie wissen schon?«
    Â»Gefickt?«
    Das vulgäre Wort und seine leise dröhnende Stimme ließen sie am ganzen Körper erbeben. Nie zuvor hatte ein Wort so erotisch geklungen. Sie schluckte und nickte kaum merklich.
    Mit einem Mal packte er sie am Nacken und zog sie an sich, zwang sie, ihn direkt anzusehen. Seine Augen bohrten sich in die ihren.
    Â»Einen Scheiß hat Ihnen Junior erzählt, Counselor«, flüsterte er. »Versuchen Sie Ihre miesen kleinen Anwaltstricks
nicht bei mir. Ich bin achtzehn Jahre älter und schlau zur Welt gekommen. Ich habe Kniffe auf Lager, die Sie sich nicht träumen ließen. Und ich bin verflucht noch mal nicht so dämlich, auf die Ihren reinzufallen.«
    Er packte ihre Haare noch fester. Sein heftiger Atem war heiß auf ihrem Gesicht. »Versuchen Sie ja nicht, sich noch einmal zwischen Junior und mich zu stellen, haben Sie kapiert? Entweder Sie kämpfen gegen uns beide, oder Sie ficken uns beide, aber mischen Sie sich nicht in etwas ein, was außerhalb Ihres

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