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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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dann bringen Sie das Anita gegenüber bitte zur Sprache. Was sie vorhat, ist schon so schwierig genug. Da braucht sie Personal, auf das sie sich verlassen kann.«
    Brooke nickte heftig. »Verstanden, Margaret. Klar und deutlich. Die Karriere meines Mannes wird keinerlei Auswirkungen mehr auf meine Arbeit haben. Das kann ich Ihnen und Anita versprechen.«
    Sie hielt sich nur mühsam zurück, Margaret Freudenschreie ins Ohr zu tröten, und schrieb stattdessen sorgsam Anitas Kontaktdaten auf. Ihr Kopfweh war wie weggeblasen, sie köpfte eine frische Dose Cola Light aus der Minibar, klickte auf »E-Mail verfassen« und fing an zu tippen. Diesen Job würde sie kriegen, koste es, was es wolle.

19
Mitleidstanz
    Dr. Alter hielt den Schlag des Mietwagens auf und winkte galant. »Nach dir, meine Liebe.« Brooke schenkte ihm ein müdes Lächeln. Zum Glück schien er seinen Groll auf Hertz ad acta gelegt zu haben, jedenfalls verlief die Fahrt einigermaßen friedlich.
    Brooke klopfte sich innerlich auf die Schulter, weil sie sich jeden Kommentar zu Elizabeths Derby-Hut Nr. 2 verkniffen hatte, der heute aus zwei Armvoll künstlicher Pfingstrosen auf mindestens einem Pfund bauschigem Taft bestand. Dazu eine elegante Abendrobe von YSL , ein Chaneltäschchen vom Feinsten und traumhafte, mit Perlen besetzte Manolos. Die Frau hatte echt ein Rad ab.
    »Hast du etwas von Julian gehört?«, fragte ihre Schwiegermutter, als sie auf die Privatstraße einbogen.
    »Heute nicht. Er hat mir gestern Abend ein paarmal auf die Mailbox gesprochen, aber ich bin erst so spät wieder ins Hotel gekommen, da konnte ich ihn nicht mehr zurückrufen. Meine Güte, diese angehenden Mediziner sind wirklich ein lustiges Völkchen, und ob du verheiratet bist oder nicht, ist ihnen schnurzegal.«
    Brooke sah im Rückspiegel, wie Elizabeths Brauen in die Höhe schossen, und freute sich wie ein Schneekönig über die gelungene kleine Spitze. Für den Rest des Wegs herrschte Schweigen. Beim Anblick des imposanten, schmiedeeisernen Tors vor Ferns Elternhaus nickte Mrs. Alter kaum merklich, was wohl so viel hieß wie: »Je nun, wenn man denn unbedingt woanders als in Manhattan leben muss, dann so .« Der Weg vom Tor führte sanft gewunden an Japanischen Kirschen und mächtigen Eichen vorbei bis zum Haus, das weit genug von der Straße entfernt lag, um die Bezeichnung »Anwesen« verdient zu haben. Ringsum üppiges sattes Grün, trotz der Februarkälte. Ein Hausdiener im Smoking nahm sich ihres Wagens an, und eine entzückende junge Frau führte sie hinein, nicht ohne einen kurzen, verstohlenen Blick auf Mrs. Alters Hut zu werfen – mehr verbot ihr die Höflichkeit.
    Brookes stummes Gebet wurde erhört: Sobald die Alters die Fliege tragenden Barkeeper hinter dem massiven Mahagonitresen erspäht hatten, überließen sie sie ihrem Schicksal. Mit einem Mal war sie wieder Single. Man vergaß doch verflixt schnell, wie man sich so fühlte, allein unter lauter Pärchen auf einer Hochzeit oder Party. War das der neue Normalzustand?
    Ihr Handy vibrierte. Sie schnappte sich zur Stärkung ein Glas Champagner von einem vorbeischwebenden Tablett und verdrückte sich in eine nahe gelegene Gästetoilette.
    »Na, wie ist es?« Nolas Stimme war in dieser eisigen Pracht wie eine warme Kuscheldecke.
    »Wenn du’s ehrlich wissen willst, es ist ganz schön heftig.«
    »Na, das hätte ich dir vorher sagen können. Ich kapier immer noch nicht, wieso du dir das antust …«
    »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Mein Gott, ich war seit sechs, sieben Jahren nicht mehr allein auf einer Hochzeit. Das ist einfach nur beschissen.«
    Nola schnaubte. »Wem sagst du das. Die Erkenntnis hättest du auch gratis und ohne lange Anfahrtswege von mir haben können.«
    »Nola! Was mach ich bloß? Nicht nur hier und jetzt, sondern überhaupt?« Brookes Stimme wurde schrill und einen Tick panisch. Das Handy drohte ihr aus der schweißfeuchten Hand zu rutschen.
    »Was meinst du damit, Süße? Wo drückt dich der Schuh?«
    »Wo er drückt? Überall! Wir sind in diesem komischen Schwebezustand, wissen nicht, wie es weitergehen soll, können nicht einfach vergeben und vergessen, haben keine Ahnung, ob es eine Zukunft für uns gibt. Ich liebe ihn, aber ich traue ihm nicht, und er ist vom Gefühl her Lichtjahre weit weg. Und es ist nicht nur diese Schnepfe, so sehr mich das auch auf die Palme bringt, es ist schlicht alles. «
    »Schsch, ruhig, ganz ruhig. Morgen bist du wieder zu Hause. Dann stehe

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