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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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schönste Teil ihrer eigenen Trauungszeremonie gewesen, und bei jeder Hochzeit, an der sie und Julian seither teilgenommen hatten, war es der Moment, in dem sich ihre Hände fanden und sie einander mit genau dem vielsagenden Blick ansahen, wie Trent und Fern es jetzt taten. Doch jetzt war sie nicht nur alleine da, sondern konnte auch nicht länger die Augen davor verschließen, dass ihre gemeinsame Wohnung schon lange nichts mehr von einem Heim an sich hatte und sie und Julian womöglich auf dem besten Weg waren, die Statistiken von Mrs. Alter zu bestätigen.
    Danach, beim Empfang, beugte sich eine Freundin von Fern zu ihrem Mann hin und flüsterte ihm etwas zu, was er mit einem ungläubigen Blick quittierte. Die junge Frau nickte, und Brooke fragte sich noch, worum es wohl ging, als der Mann auch schon neben ihrem Stuhl stand, ihr den Arm bot und fragte, ob sie gern tanzen würde. Der Mitleidstanz. Wie oft hatte sie selbst Julian bei Hochzeiten dazu verdonnert, einsame Frauen zum Tanz aufzufordern, und sich eingebildet, ihnen damit etwas Gutes zu tun. Nachdem sie jetzt wusste, wie man sich als Empfängerin derartiger Almosen fühlte, schwor sie sich, das nie wieder zu machen. Sie dankte dem folgsamen Gatten überschwänglich, entschuldigte sich mit angeblich bohrenden Kopfschmerzen und sah die Erleichterung in seinem Blick. Erneut nahm sie Kurs auf die nun schon vertraute Gästetoilette; ob sie es da wohl jemals wieder herausschaffen würde?
    Sie sah auf ihre Uhr. Viertel vor zehn. Wenn die Alters bis elf nicht aufbrachen, würde sie sich ein Taxi rufen. Sie schlüpfte zurück in den zugigen, gottlob menschenleeren Flur. Keine neuen Nachrichten oder SMS auf ihrem Handy, dabei musste Julian um die Zeit eigentlich schon zu Hause sein. Vielleicht hatte er ja als Erstes Walter vom Hundesitter abgeholt und fläzte jetzt gemütlich mit ihm auf der Couch. Oder er war direkt ins Studio gefahren. Statt sich gleich wieder in das Gewühl des Empfangs zu stürzen, lief sie ein bisschen auf und ab, checkte das Neueste auf Facebook und suchte sich vorsichtshalber schon mal die Nummer eines Taxiunternehmens heraus. Aber irgendwann half es nichts mehr – sie schob das Handy in ihr Täschchen, kreuzte die bloßen Arme vor der Brust und machte sich in Richtung der Musik auf.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, und ohne sich umzudrehen, ohne dass auch nur ein Wort gefallen wäre, wusste Brooke, dass sie Julian gehörte.
    »Rook?« Seine Stimme klang fragend, unsicher.
    Als sie sich endlich zu ihm umwandte, übermannten die Gefühle sie mit voller Wucht. Da stand er, direkt vor ihr, in seinem einzigen Anzug und lächelte sie an, scheu und nervös, mit einem Blick, der zu sagen schien: Bitte nimm mich in die Arme. Und trotz allem, was vorgefallen war, trotz der Distanz zwischen ihnen in den vergangenen Wochen, wollte Brooke genau das und nichts anderes. Sie war schier außer sich vor Freude, ihn zu sehen, und sank ihm in die Arme. Er war so warm und roch so gut und hielt sie so fest umschlungen, dass sie feuchte Augen bekam.
    »Das sind doch hoffentlich Freudentränen?«
    Sie wischte sie weg und sah verschmierte Wimperntusche an ihren Fingern. Egal. »Freude, Erleichterung und jede Menge mehr«, sagte sie.
    Als sie sich schließlich voneinander lösten, sah sie, dass er Chucks zu seinem Anzug trug.
    Er folgte ihrem Blick. »Ich hab vergessen, gute Schuhe einzupacken«, sagte er achselzuckend und deutete auf seinen unbemützten Kopf. »Und meine Haare sind eine ziemliche Katastrophe.«
    Brooke beugte sich vor und küsste ihn erneut. Wie gut sich das anfühlte, wie normal! Eigentlich hätte sie sauer sein sollen, stattdessen war sie überglücklich. »Ach, das stört doch keinen großen Geist. Die werden sich alle riesig freuen, dass du da bist.«
    »Komm, wir suchen erst mal Trent und Fern. Dann können wir zwei miteinander reden.«
    Die Art, wie er das sagte, hatte etwas ungeheuer Beruhigendes. Er war da, er nahm das Heft in die Hand, und sie ließ sich willig von ihm leiten – durch den Flur, wo ein paar Hochzeitsgästen fast die Augen aus dem Kopf fielen, und stracks hinaus ins Zelt. Die Band hatte Pause, weil alles beim Dessert saß – sich unbemerkt reinzuschleichen war also nicht drin. Bei ihrem Eintreten machte sich merkliche Unruhe breit. Es wurde gegafft und getuschelt, und ein vielleicht zehn- oder elfjähriges Mädchen zeigte unverblümt auf Julian und plärrte ihrer Mutter seinen Namen zu.
    »Julian!«, zischte

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