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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Andeutung, sie, Brooke, sei von dem ganzen Rummel um ihn überfordert. Hatte irgendeine ihrer Freundinnen sich tatsächlich über sie ausgelassen, oder dachten diese Schreiberlinge sich so was nur aus und beriefen sich auf anonyme Quellen, wie es ihnen gerade passte? Die einzige Stelle in dem Artikel, die ihr wirklich gegen den Strich ging, war die mit der Suche nach einer »angemesseneren Bleibe«. Hallo? Natürlich wusste Julian ganz genau, wie sehr sie sich nach Brooklyn zurücksehnte, allerdings hatten sie ja noch nicht mal angefangen, sich umzuschauen.
    Brooke pfefferte die Zeitschrift auf den Boden, erhob sich langsam, damit ihr von der Hitze nicht schwindlig wurde, und stieg aus der Wanne. Sie hatte sich zwar nicht gewaschen, aber was machte das schon. Das Einzige, was zählte, war, Nola zu erreichen, bevor sie ihr Handy ausschaltete und schlafen ging. Sie wickelte sich in ein Handtuch, und während Walter ihr die Wassertropfen von den Waden leckte, griff sie sich das Telefon und wählte Nolas Nummer.
    Nach dem vierten Klingeln hob sie ab. »Was ist denn? Haben wir heute nicht schon genug gequatscht?«
    »Hab ich dich geweckt?«
    »Nein, aber ich bin schon im Bett. Was ist los? Bist du von Reue zerfressen, weil du mir unterstellt hast, ich würde mich wie eine Nutte aufführen?«
    Brooke schnaubte. »Kein bisschen. Hast du schon die Last Night durchgeschaut?«
    »Oh nein, was denn nun schon wieder?«
    »Du hast sie doch abonniert, oder?«
    »Sag mir einfach, was drinsteht.«
    »Kannst du sie bitte holen gehen?«
    »Jetzt spinn nicht, Brooke! Ich lieg echt schon im Bett, Nachtcreme drauf, Schlafpille intus. Keine zehn Pferde bringen mich jetzt noch zum Briefkasten .«
    »Da ist ein Riesenartikel mit der Überschrift: ›Wer ist Julian Alter?‹ und ein Foto von uns beiden auf Seite 12.«
    »Ich ruf dich in zwei Minuten zurück.«
    Trotz ihrer Niedergeschlagenheit musste Brooke lächeln. Sie konnte gerade noch ihr Handtuch aufhängen und nackt unter die Bettdecke schlüpfen, als auch schon das Telefon klingelte.
    »Hast du’s gesehen?«
    »Ach, du liebe Zeit!«
    »Jetzt machst du mir Angst. Ist es wirklich so schlimm?«
    Schweigen.
    »Nola! Sag was! Ich schieb hier Panik. Es ist sogar noch schlimmer, als ich dachte, stimmt’s? Werde ich jetzt gefeuert, weil sie so was Peinliches wie mich nicht mehr in der Klinik haben wollen? Margaret wird nicht gerade begeistert sein …«
    »Das ist ja wohl das Coolste, was ich je gesehen habe.«
    »Reden wir von demselben Artikel?«
    »›Wer ist dieser sexy Newcomer?‹ Aber hallo! Es ist toll!«
    » TOLL ?«, schrie Brooke auf. »Was ist denn so toll daran, dass sie behaupten, unsere Ehe ist kaputt? Oder dass wir uns nach einer neuen Wohnung umsehen, und ich hab gar keine Ahnung davon?«
    »Pst«, sagte Nola. »Tief durchatmen, ganz ruhig. Du ziehst das jetzt nicht wieder ins Negative, wie du’s sonst immer machst. Überleg dir lieber mal, dass dein Mann – dein Mann!  – berühmt genug ist für einen fetten Artikel in der Last Night , der meiner Ansicht nach übrigens total schmeichelhaft ist. Im Grunde steht da doch nur, dass alle Welt verrückt nach Julian ist, er aber dir gehört. Denk doch mal drüber nach.«
    Brooke musste das erst mal verdauen. So hatte sie es bis jetzt noch nicht betrachtet.
    »Verstehst du denn nicht? Julian ist jetzt ein Top-Star. Da kannst du ruhig ein bisschen Begeisterung zeigen. Deswegen bist du noch lange kein oberflächlicher oder schlechter Mensch.«
    »Ich glaube …«
    »Ich weiß , was du jetzt sagen willst! Er hat seinen Erfolg zum großen Teil dir zu verdanken. Deiner Unterstützung, deiner harten Arbeit, deiner Liebe. Aber dann sei doch jetzt auch ruhig stolz auf ihn. Freu dich darüber, dass dein Mann berühmt ist und die ganzen jungen Mädchen im Land eifersüchtig auf dich sind. Ist doch okay! Genieß es!«
    Brooke schwieg nachdenklich.
    »Weil alles andere Blödsinn ist. Es spielt keine Rolle, was die schreiben, Hauptsache, sie schreiben überhaupt was. Wenn du das hier schon nicht aushältst, was willst du dann machen, wenn er nächsten Monat auf dem Cover von Vanity Fair ist? Na? Und was sagt Julian eigentlich zu dem Artikel? Ich wette, er ist ganz euphorisch.«
    Da fiel es ihr erst ein.
    »Ich hab noch gar nicht mit ihm gesprochen.«
    »Gut, dann hör auf meinen Rat: Ruf ihn an und gratuliere ihm. Das hier ist das Höchste. Ein Meilenstein! Das sicherste Zeichen, dass er’s geschafft hat. Gratulieren und nicht mäkeln,

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