Champagnerkuesschen
ihrer Figur nicht in Ordnung?“ Dafür könnte ich ihn küssen!
„Meine Mutter hat mir eine Bauch-weg-Hose zum Geburtstag geschenkt, und Katjas Waage zeigt drei Kilo zu viel an.“
„Als ob das meine Schuld wäre“, schaltet sich Katja dazwischen. „Ich kann schließlich nichts dafür, dass meine Waage absolut korrekt misst und nicht, wie deine alte Waage, zwei Kilo wegschummelt.“ Katja schmollt, was eher ungewöhnlich für sie ist.
„Also wirklich! Ich finde, sie hat ein ganz reizendes Figürchen. Die ein, zwei Kilos zu viel sind sexy. Männer mögen sowieso lieber Frauen, die etwas mehr auf den Rippen haben! Marilyn Monroe, Scarlett Johansson, Barbara Schöneberger gelten als Sexbomben. Das kann sie mir ruhig glauben, schließlich bin ich ein Mann.“
„Du bist schwul, das zählt nicht“, sagt Katja.
„Trotzdem bin ich ein Mann!“, protestiert Harald und bläht seine Nüstern.
„Ist ja gut, Schwarzer Hengst6 .“ Ich tätschele Haralds Knie. „Alles, was Katja damit sagen wollte, ist, dass du viel gefühlvoller als ein normaler Mann bist.“ Ich zwinkere in Katjas Richtung. „Heteros gehen nur nach der Optik. Die Sache mit dem guten Charakter ist ein Ammenmärchen, das Männer den Frauen erzählen, die nicht wie eine Sexbombe aussehen.“
„Was haltet ihr davon, wenn ich uns eine Kleinigkeit zu knabbern und zu trinken hole“, schlägt Katja vor.
„Das ist eine ausgezeichnete Idee“, antwortet Harald matt. „Mein Nervensystem ist noch völlig in Aufruhr!“
„Ich bin auch am Verhungern“, füge ich hoffnungsvoll hinzu. Insgeheim bete ich, dass Katja gleich mit einer Ladung lecker belegter Brote und Chips auftaucht.
Minuten später kommt Katja mit einem voll beladenen Tablett zurück aus der Küche.
„Ist das Tee?“ Harald sieht aus wie ein Kind, dem man Lebertran zu trinken gegeben hat.
Ich nicke grinsend. Wenigstens bin ich nicht die Einzige, der das ganze Grünfutter und die Tees auf den Wecker geht. „Katja ist auf einem Gesundheitstrip. Die trinkt seit Neustem nur noch Tee und isst lauter Grünzeug.“
„So siehst du das also! Hast du dir eigentlich mal überlegt, dass ich das ganze Theater vielleicht dir zuliebe veranstalten könnte?!“, knurrt Katja.
„Oh, tust du?“
„Nein, aber mich stört, dass du die Möglichkeit noch nicht einmal in Betracht ziehst“, antwortet Katja.
Harald nippt an seinem Becher. „Schmeckt eigentlich ganz gut.“ Er greift nach einer Möhre und beginnt, lautstark zu knabbern. „Mit einem kleinen Dip dazu wäre es als Abwechslung ganz lecker.“ Er sieht fragend zu Katja.
„Wir haben noch etwas Zaziki im Kühlschrank“, schlage ich vor.
„Du meinst den, den du vor zwei Wochen zu den Pellkartoffeln gegessen hast?“, fragt Katja süffisant. „Ich habe mir erlaubt, die Schale zu entsorgen, nachdem sich darin neue Lebensformen gebildet hatten. In der mikrobiologischen Abteilung der Universität hätten sie ihre wahre Freude daran gehabt.“
„Äh ... wie schnell doch zwei Wochen vergehen“, antworte ich.
Katja grinst, und Harald schüttelt sich am ganzen Körper.
„Pumbi, du hast mir noch gar nicht erzählt, wie es in deiner Probestunde gelaufen ist“, sagt Katja.
„Probestunde?“ Harald sieht mich fragend an.
„Ach die ...“, winke ich ab.
Harald sieht mich fragend an. „Ähm, ich hatte eine Probestunde im Fitnessstudio“, druckse ich aus Angst vor Haralds Reaktion herum. Roberto ist nach wie vor ein wunder Punkt in seinem Leben.
„Schrecklich!“, sage ich zu Katja gewandt.
„Ich sage es ja immer: Sport ist Mord“, flötet Harald und nippt vorsichtig an seiner Tasse. „Aber, wo wir hier schon so gemütlich beisammensitzen. Ich muss euch unbedingt was erzählen!“
„Nicht schon wieder eine Katastrophe“, stöhnt Katja.
„Liebeleins, ich glaube, der kleine Harald hat sich verliebt“, lässt Harald die Bombe platzen.
„Waaaas?“, kreischen Katja und ich wie aus einem Munde.
Harald nickt. „Es ist noch ganz frisch, aber ich kann an nichts anderes mehr denken!“ Er leckt sich zweideutig mit der Zunge über die Lippen.
„Gott sei Dank! Dann kann ich ja auch wieder in Zumba gehen“, platze ich heraus und bereue noch im selben Moment, was ich gesagt habe.
„Äh ... Liebelein, sie scheint mir etwas verwirrt. Was hat meine neue Liebe mit ihrer Zumba-Stunde zu tun?“ Harald sieht mich mit großen Augen an.
Ich verfluche innerlich mein vorlautes Mundwerk. Wie sagt meine Mutter immer: erst Kopf
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