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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Weihnachtsmann gewesen sein. Ich habe keine Ahnung. Ehrlich!“
    Ich war noch nie besonders gut im Rätselraten. Ich verstehe nicht, wie Leute Spaß dabei empfinden, Buchstaben in kleine Kästchen einzutragen und das stundenlang, um sich später eingestehen müssen, dass sie an der Frage „Fluss in Franken mit Z als Anfangsbuchstabe?“ gescheitert sind. Von Entspannung kann doch da keine Rede sein! Genauso diese Sudoku-Lust mancher meiner Mitmenschen. Was ist denn bitte schon toll daran, Zahlen in einer bestimmten Reihenfolge anzuordnen? Da kann ich gleich eine Mathematikvorlesung an der Uni besuchen. Das hat für mich absolut nichts Entspannendes! Da mache ich es mir lieber auf dem Sofa gemütlich und sehe mir einen netten Film an oder lese ein Buch.
    „Benni!“, platzt es aus Katja heraus.
    „Was? Wo?“ Jetzt bin ich ernsthaft verwirrt. Hektisch sehe ich hinter ihren Rücken. Als ob sich Benni dort verstecken würde? Blödsinn!
    „Nicht hier. Heute in der Stadt beim Mittagessen.“
    „Du hast mit meinem Benni zu Mittag gegessen?“
    „Was hältst du eigentlich von mir?“ Katja sieht mich entsetzt an.
    „Na, dann verstehe ich nicht, was du mir sagen willst“, gebe ich zu.
    „Pumbi, manchmal hast du echt ne lange Leitung. Natürlich war ich nicht mit Benni zusammen Mittag essen.“ Sie schnaubt, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. „Ich war mit Sergej im Alex eine Kleinigkeit essen, und dabei haben wir deinen Benni gesehen!“
    Die Gedanken kreisen in meinem Kopf. Was macht Benni in der Stadt, wo er doch so viel zu tun hat? Was soll diese ganze Heimlichtuerei? Könnte es sein, dass sich Katja geirrt hat?
    „Bis du sicher, dass du Benni gesehen hast?“
    „Was soll die blöde Frage? Natürlich bin ich mir sicher! Ich kenne Benni fast so lange wie du! Warum fragst du?“
    „War ...“ Ich zögere. Der Gedanke ist einfach so schrecklich, dass ich mich kaum traue, ihn auszusprechen. „War eine andere Frau bei ihm?“
    „Was?“ Jetzt ist es Katja, die mich verwirrt ansieht.
    „War eine Frau bei ihm?“ Meine Stimme zittert. Mein Magen zieht sich krampfhaft zusammen.
    „So ein Quatsch! Nein, natürlich nicht. Benni war ganz alleine beim Juwelier!“ Katja kichert hinter vorgehaltener Hand.
    „Was ist denn daran so witzig?“, brumme ich.
    „Julia! Hallo! Erde an Julia!“ Katja lacht noch immer.
    „Manchmal hast du wirklich einen schrägen Humor. Ich bin völlig fertig, da ich den Verdacht habe, dass mein Freund mich betrügt, und du lachst“, schimpfe ich. In meinen Ohren rauscht das Blut.
    „Julia, ich lache, weil dein Freund einen Verlobungsring gekauft hat und du es nicht schnallst“, kreischt Katja.
    „Oh!“ Ich schnappe nach Luft. „Einen Verlobungsring? Ja, aber wie kommst du darauf? ... Bist du dir sicher?“
    „Ich habe Benni mit eigenen Augen aus dem Laden von Juwelier Wempe kommen sehen. In der Hand hatte er eines dieser kleinen schicken Tütchen, die man immer bekommt, wenn man gerade etwas sündhaft Teueres erworben hat. Mensch, Pumbi, ich wette, dass Benni dir heute Abend einen Antrag macht.“
    „Aber ...“ Meine Gedanken überschlagen sich. Benni hat einen Ring gekauft!? Benni will mich heiraten?! Vielleicht war er deshalb so geheimnisvoll? All meine Zweifel und Sorgen sind mit einem Mal wie weggeblasen. Ein unendliches Glücksgefühl breitet sich in mir aus.
    „Aber ... aber, wie soll ich denn jetzt überrascht wirken, wenn er den Ring rausholt und mich fragt?“ Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen. Vor meinen Augen sehe ich Benni, wie er vor mir kniet und um meine Hand anhält! Ich kann es nicht fassen. Endlich bekennt sich mein Traummann zu mir! Ich meine, das ist es doch, wovon wir immer träumen: einen Partner an unserer Seite zu haben, der mit uns durch gute und schlechte Zeiten geht. Ein Nest, ein gemeinsames Zuhause. Und natürlich Kinder!
    „Okay, versuch‘s mal“, fordert mich Katja auf. „Tu so, als ob ich Benni wäre und um deine Hand anhalte.“ Katja zerrt an ihrem Ring. Als er nicht abgeht, leckt sie mit der Zunge über ihren Finger. „Hier ...“, hält sie mir den feuchten Ring entgegen.
    Ich verziehe das Gesicht. „Aber ich kann doch nicht meinen Heiratsantrag üben!“, protestiere ich.
    „Warum denn nicht?“, runzelt Katja die Stirn.
    „Na ja, das ist doch eine einmalige Sache, da muss man spontan reagieren. So etwas kann man nicht üben!“
    „Eben! Und genau, weil es eine einmalige Sache ist, ist es so wichtig, dass du optimal

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