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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Ich kann nicht mal mehr ein Stückchen Schokolade genießen, ohne dass ich sofort in Kalorien rechne und mir überlege, wie lange ich dafür auf den Crosstrainer muss.“
    „Du Arme“, bedauert mich Emma. „Dabei dachte ich immer, du wärst mit deinem Gewicht ganz zufrieden.“
    „War ich eigentlich auch, bis mir meine Mutter eine Bauch-weg-Hose geschenkt hat und ich mich auf Katjas Hightechwaage gestellt habe.“
    Emma kichert, und ihr rundes Gesicht leuchtet.
    „Ich habe meine Waage schon vor Jahren aus dem Badezimmer verbannt. Aber diese Bauch-weg-Hosen sind doch einsame Spitze! Ich habe mir ein ganzes Sortiment davon zugelegt. So kann ich essen, was ich will, und sehe trotzdem noch schlank aus, wenn ich abends weggehe. Außerdem steht David auf die Dinger! Er findet, dass ich damit total sexy aussehe.“ Okay, der Typ hat definitiv einen schrägen Geschmack!
    „Ich an deiner Stelle würde mit dem ganzen Scheiß aufhören und essen, worauf du Lust hast. Dann bist du auch besser gelaunt.“
    Ich schüttele den Kopf. „Jetzt habe ich mich so lange gequält, da kann ich unmöglich kurz vor dem Ziel aufhören. Außerdem ist Ende des Monats der Medienball, und da will ich schließlich eine gute Figur machen.“
    Emma sieht mich nachdenklich an.
    „Emma?“
    Emma kneift die Lippen zusammen. Ein schrecklicher Verdacht keimt in mir auf.
    „Emma, was ist los? Hat es was mit dem Medienball zu tun? Los, spuck es aus!“ Ich stemme meine Hände in die Hüften.
    „Ich dachte, Arianne geht zum Medienball?“
    „Woher weißt du das?“ Benni und ich haben zwar nicht mehr darüber geredet, aber ich hatte nach unserem letzten Gespräch gehofft, dass er mit seiner Schwester deswegen gesprochen hat. Anscheinend habe ich mich getäuscht!
    „Gesa hat vorgestern deswegen mit Arianne gesprochen“, erklärt Emma verlegen. Gesa ist Ariannes persönliche Assistentin und zugleich Emmas beste Freundin. Eine unscheinbare Frau mit Hasenzähnen und gemachten Brüsten, aber eine Seele von Mensch, die sich für ihre Chefin aufopfert. Ohne Gesa würde Arianne sang- und klanglos im Chaos versinken.
    „Mmh.“
    „Warum fragst du?“ Emma sieht mich mit großen Augen an.
    „Ach, nur so“, winke ich ab. Ich habe keine Lust, Emma von meinem Ärger mit Benni zu erzählen, schließlich ist Benni der oberste Boss des Ladens.
    „Ich geh dann mal. Wenn du mich brauchst, ruf mich“, sagt Emma.
    „In Ordnung!“ Ich deute auf den Kaffee und den Rest Schokolade auf meinem Schreibtisch. „Und vielen Dank!“
    Emma lächelt verschmitzt. „Ist doch klar. Wir Frauen müssen zusammenhalten. Bis später.“
    Die Lust am Schreiben ist mir gänzlich vergangen. Erst Bennis SMS, gefolgt von Elisabeths Spionagebesuch, und jetzt auch noch die Sache mit dem Medienball. Es wird dringend Zeit, dass Benni und ich mal miteinander reden. Seufzend klappe ich den Laptop wieder auf und mache mich an meinen Artikel.
     
    Endlich zu Hause! Manchmal hasse ich meinen Job. Vor jeder Ausgabe steht man bis zur letzten Minute unter kreativem Druck. Dann hast du es endlich geschafft – und wozu?! Bei der nächsten Ausgabe geht das ganze Spiel wieder von vorne los und du stehst wieder unter Strom. Frustriert und ein klein wenig müde, lasse ich mich mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf den Küchenstuhl fallen. Das Handy liegt wie ein Mahnmal auf dem Tisch. Benni hat sich seit seiner letzten SMS von gestern nicht mehr bei mir gemeldet. Mir ist die Lust auf unser Essen heute Abend gründlich vergangen. Es poltert an der Haustür. Mit einem Schwung reißt Katja die Küchentür auf.
    „Julia, setz dich hin!“
    Katjas Stimme überschlägt sich. Sie ist völlig außer Atem, als sei sie die ganzen drei Stockwerke bis zu unserer Wohnung hochgerannt. Der Stuhl quietscht laut, als sich Katja neben mich setzt.
    „Katja, du machst mir Angst. Was ist passiert?“, frage ich meine sonst so ruhige Freundin.
    „Du glaubst nicht, wen ich heute gesehen habe?“, keucht Katja. Ihr Gesicht ist vor Aufregung gerötet, was für Katja völlig untypisch ist.
    „Sergej?“, frage ich.
    „Nein. Du hast noch einen Versuch“, antwortet Katja fröhlich.
    „Deinen Chef?“
    „Pumbi, jetzt gib dir aber mal Mühe. Ich würde doch nicht so einen Aufstand starten, nur weil ich meinen Chef gesehen habe. Den Typen sehe ich täglich. Nein.“ Katja schnaubt leise.
    „So, wie du dich aufregst, muss es mindestens David Florian Fitz, Jake Gyllenhaal, Elvis Presley oder vielleicht sogar der

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