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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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nicht wie Benedict Howards, der haiähnlich in den Gewässern von Tod-Irrsinn-Macht schwamm.
    Er winkte sie zu einem teuren, schlecht entworfenen, unkomfortablen Teak-und-Roßpolstersessel vor dem Schreibtisch – eine sanfte Bewegung seiner weichen, schweren Hand – und sagte: „Miss Westerfeld, ich bin Benedict Howards.“ Und betrachtete sie aus Augen, so unergründlich wie Black Holes barbarische wilde Augen Kinestopaugen glänzende blitzende Macht-Furcht-Augen drogenintensive Augen die sagten Vorsicht in mir steckt ein Tiger.
    „Was wollen Sie von mir ?“, fragte sie und ließ sich in den Sessel fallen, in dessen Unbequemlichkeit sie plötzlich Absicht erkannte, vorsätzlich entworfen, um den Arsch zu quälen, heißer Verhörstuhl, Fokus eines paranoiden A-Head-Musters der Macht.
    Howards lächelte ein falsches, onkelhaftes Krokodilslächeln, sein Gesicht schnappte in eine rosa, basiliskenhafte Form, wie totes Fleisch um seine glühenden Augen, er sagte: „Was ich von Ihnen will, Miss Westerfeld? Nicht mehr, als Ihnen etwas anbieten.“
    „Es gibt nichts, das ich von Ihnen wollte“, sagte sie, „und ich kann mir ebensowenig vorstellen, daß Sie etwas von mir wollen könnten. Es sei denn (konnte es wirklich so läppisch einfach sein?), Sie wollen ein paar Kinestoparbeiten für dieses Büro von mir. Vielleicht Entwürfe für das ganze Gebäude? Ich habe schon einige Bürohäuser verschönt, und das hier könnte es wirklich gut ver …“
    Howards unterbrach sie mit einem pseudokichernden Laut. „Mich interessiert das Leben weitaus mehr als die Kunst. Sie nicht auch, Sara? Ist das nicht bei jedem so?“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen“, sagte sie. Dann, mit einer grimmigen Kleinmädchenbösartigkeit: „Außerdem habe ich Ihnen nie erlaubt, mich Sara zu nennen.“
    Howards ignorierte das alles, als spräche er zu einem einseitig geschalteten Vidphon. „Sie sind im Kinestopgeschäft“, sagte er, „wogegen mein Geschäft das Leben ist. Das ewige Leben. Finden Sie das nicht wenigstens ein kleines bißchen interessant?“
    „Ich finde weder Sie noch Ihre schreckliche Stiftung interessant“, entgegnete sie. „Sie sind ein abscheulicher Kerl, und was Sie tun, ist zum Kotzen, Sie bemessen das … das Leben selbst mit einem Preis. Die einzig interessante Frage bezüglich Ihrer Person, Mr. Howards, ist, wie Sie noch in einen Spiegel sehen können, ohne dabei Ekel zu empfinden. Was wollen Sie von mir, weshalb haben Sie mich hergezerrt?“
    „Niemand hat Sie hergezerrt“, korrigierte Howards sanft. „Sie sind aus freien Stücken gekommen. Sie wurden nicht … gezwungen.“
    „Und wenn ich nicht freiwillig mitgekommen wäre, dann wäre ich bestimmt gezwungen worden, oder etwa nicht?“ Diese Worte aussprechend fühlte sie Zorn und Wut ihre Furcht verdrängen. „Ficken Sie sich doch selbst mir Ihrem rostfreien Edelstahlschwanz, Benedict Howards!“
    „Ich werde Ihnen sagen, weshalb Sie freiwillig mitgekommen sind“, sagte Benedict Howards. „Mich können Sie mit dieser Abscheunummer nicht reinlegen, niemand kann Benedict Howards reinlegen. Sie sind gekommen, weil Sie fasziniert sind, wie jeder andere auch, Sie kamen her, um einen Hauch der Ewigkeit zu spüren. Versuchen Sie nicht, mich zum Narren zu halten, ich kenne den Sachverhalt. Es gibt keinen – weder Mann noch Frau –, der nicht einen Platz in der Tiefkühltruhe ersehnen würde, wenn sein Stündlein schlägt, der nicht gerne wissen würde, wenn der verdammte schwarze Kreis ihn einschließt und das Lebenslicht auspustet, daß es nicht in alle Ewigkeit so ist, daß die Schwärze nicht ewig dauert, daß sie einen nicht in Formaldehyd baden und an die Würmer verfüttern, es niemanden mehr gibt, keine Sara Westerfeld mehr, nie mehr. Ist doch besser, wenn man dieses letzte Mal die Augen schließt, zu wissen, es ist nicht das letzte Mal, muß nicht das letzte Mal sein, in einem Jahrhundert oder einem Jahrtausend – spielt keine Rolle, denn Sie schlafen ja dabei – werden Sie wieder aufgetaut und wieder hergestellt, so gut wie neu, besser als früher, jung, stark und gesund, in Ewigkeit. Daher sind Sie gekommen, und niemand zwingt Sie hierzubleiben, Sie können jederzeit gehen, wenn Sie wollen.“
    Und die ganze Zeit über musterten sie seine Augen wie ein köstliches Gericht, kalte Wieselaugen, Schwefelsatansaugen, sahen seine eigenen Worte von ihrem Gesicht abprallen und zu ihm zurückkehren, sein eigenes ruhiges, sicheres

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