Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
aussehende Robbe gerade vom Packeis an Land bewegt hatte.
    »Scan!« rief Sinead. Sie warf ihre Decken ab, zog ihren vom
    Schnee immer noch feuchten Mantel wieder an und stürmte aus der Tür, dicht gefolgt von den anderen.
    »Sean?« fragte Chumia staunend. »Dein Bruder Sean?«
    »Holt Kleider!« rief Sinead über die Schulter Muktuk zu, aber da hatte Chumia ihm bereits Muktuks Latchkay-Schneehosen und den Parka in die Arme gedrückt.
    »Nicht zu fassen, wenn das nicht der Gouverneur selbst ist!« sagte Muktuk, als er sah, wie Sean forschen Schrittes auf sie zukam, gutgelaunt, zielstrebig und splitternackt.
    »Niemand hat etwas davon gesagt, daß hier festliche Kleidung gefordert wäre«, meinte Sean grinsend.
    »Schwesterchen, schön, dich zu sehen. Hast du ihnen erzählt, was los ist?«
    »Sie hat erzählt, daß vielleicht diese Piraten-Verwandte von uns zu Besuch kommen will«, berichtete Muktuk.
    »Das stimmt«, bestätigte Sean und streifte die Schneehose an.
    »Und da wollen wir doch für einen besonders warmherzigen
    Empfang sorgen, nicht wahr? Wir müssen so viele Leute wie möglich mit allem bewaffnen, was sie zur Verfügung haben.«
    »Wir haben ihr gesagt, wenn sie ihren Job verliert, soll sie kommen«, meinte Muktuk zögernd. »Sie mit einem bewaffneten Mob zu begrüßen finde ich eigentlich nicht besonders gastfreundlich.«
    »Nicht mit einem Mob, mit einer Bürgerwehr«, widersprach Sean.
    »Sie und einer ihrer Gefolgsleute haben Adak O'Connor eins
    übergebraten und die Luftkarte gestohlen, die Whittaker Fiske uns gab, damit sie den Weg herfinden. Ich glaube kaum, daß sie kommt, um sich hier niederzulassen, Muktuk. Ich hoffe vielmehr, daß sie bereit ist, wegen Yana, Bunny und den anderen zu verhandeln. Und
    230
    ich nehme an, daß sie mit eigener Eskorte anrückt, deshalb brauchen wir auch eine.« »Du hast recht, Chef.«
    Sean drängte danach, den Empfang durchzuorganisieren, doch
    Chumia beharrte darauf, daß er erst etwas essen und sich ordentlich abtrocknen müsse. Währenddessen könne er ihnen immer noch erzählen, was ihm vorschwebe.
    »Wir sollten nicht voreilig sein und dem armen Mädchen etwas antun, wenn sie in Wirklichkeit vielleicht die Hosen gestrichen voll hat«, meinte Chumia. »Vielleicht hat ihr Boß sie ja dazu gezwungen, Adak zu schlagen. Vielleicht war der andere Mann ja sogar ihr Boß, und sie versucht noch, von ihm freizukommen.«
    »Habt ihr irgendwelche Anzeichen eines Shuttles gesehen? Oder Fremde, die sich zu Fuß nähern?«
    Letzteres quittierte Muktuk mit einem Schnauben, ersteres mit einem Kopf schütteln.
    »Na ja, wie dem auch sei«, meinte Sean. »Ich muß jedenfalls den Versammlungsort aufsuchen.«
    »Klar doch, Chef. Chumia, pack du die eine Kante des Teppichs, dann nehme ich die hier.« Und gemeinsam zogen die O'Neills den dicken Teppich mit seinem grüngoldenen Treppenmuster beiseite und legten eine Falltür frei, die sich auf abgenutzte Stufen öffnete, welche in die Permafrost-Höhle führten, an die Sean sich vom vorvorletzten Latchkay her erinnerte. Als er das erste Mal zu einem Latchkay nach Tanana Bay gekommen war und gesehen hatte, wie drei ganze Dörfer in der winzigen Hütte der O'Neills verschwanden, hatte er Bauklötze gestaunt, bis er schließlich gesehen hatte, wie die Leute durch die Falltür nach unten stiegen.
    Nun tat er mit Sinead das gleiche. Die Treppen waren in den Stein und das Eis gehauen. Chumia hielt eine Lampe für sie hoch, während die Familienkatze voranhuschte, so daß sie beinahe darüber
    gestolpert wären. »Dort unten wird es dunkel sein«, meinte Chumia.
    Doch dem war nicht so. Eine ganze Wand der Eingangshöhle glühte phosphoreszierend, ganz ähnlich, wie Sean es in der Höhle unter dem Fluß gesehen hatte.
     
    231
    »Meine Güte, schau dir das an!« Chumia schnalzte, während die Katze sich an der Wand rieb und dann ausstreckte, um mit den Pfoten den unteren Teil der Leuchtmuster zu berühren. »Jetzt hältst du mich wahrscheinlich für eine furchtbare Hausfrau, Chef, daß ich den Versammlungsort so verschimmeln lasse. Das hat er noch nie getan. Hätte auch nicht geglaubt, daß er das kann, schließlich ist Permafrost ja aus Eis.« »Noch nie getan? Dann stammt das hier also nicht vom letzten Latchkay?«
    »Nein. Bestimmt nicht. Was haben denn diese Zappellinien zu
    bedeuten?«
    »Sieht mir aus wie Wellen«, meinte Sinead, die sie gerade
    eindringlich musterte. »Hier und dort.«
    »Wellen .. .«, wiederholte die

Weitere Kostenlose Bücher