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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sie hierher, um Merzvieh zu werden.«
    »Klingt in meinen Ohren ziemlich unnatürlich. Ich meine, klar, die Stärksten überleben nun mal und so weiter, aber in der Regel will doch jeder gern weiterleben.«
    »Ja«, erwiderte sie. »In der Regel. Deshalb ist es ja wohl auch eine Schande, etwas umzubringen, das nicht sterben möchte, nicht wahr?«
    Ihr eisiger blauer Blick traf auf den seinen und ließ ihn gefrieren.
    »Besonders sportlich ist das aber nicht gerade, oder?« bemerkte Minkus, der auch zur Jagdpartie gehörte.
    »Töten ist ein ernstes Geschäft«, antwortete Sinead achselzuckend.
    Sie überreichte ihm den Hasen, den sie gerade aufgenommen hatte.
    »Hier, versuchen Sie es. Sorgen Sie für einen sauberen Bruch, und sagen Sie den Dank wenigstens teilweise vorher auf, bevor Sie ihn erledigen, damit er auch weiß, daß Sie es tun.«
    »Gute Frau, ich versuche nie, irgendeinem Wesen mehr Schmerz zuzufügen als sein muß. Aber was Sie und Ihre Leute hier anstellen, ist wirklich der Gipfel! All diese anthropomorphe Scheiße ist doch total verrückt. Das ganze Weltall wird sich noch über Sie zu Tode lachen.
    Erst versuchen Sie uns einzureden, daß der Planet intelligent und mit Bewußtsein ausgestattet ist, und jetzt verlangen Sie von mir auch noch zu glauben, daß Sie intime Kenntnisse über die Psychologie von Hoppelhasen und Füchsen besitzen.« Wütend brach Minkus dem Hasen das Genick.
    Zunächst sprach Sinead dem Hasen ihren Dank aus. Dann erst fand sie Worte für den Jäger: »Glauben Sie etwa, wir hätten uns das alles nur ausgedacht? Wir haben schon vor langer Zeit gelernt, daß die Tiere bereit sind, diese Orte aufzusuchen, um zu sterben, solange wir höflich sind und für ihr Opfer Dankbarkeit zeigen. Aber wenn wir unsere Manieren vergessen sollten, wird es bald keinen Hasen mehr geben, keinen Elch, kein Karibu, keinen Bären und kein
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    Wildhuhn. Dann können wir nur noch hoffen, daß die Gemüseernte im Sommer gut ausfällt, weil es dann nämlich, um es knapp zu sagen, überhaupt kein Fleisch mehr geben wird. Das gilt übrigens auch für das Seegetier.«
    »Ach, hören Sie auf! Sie sind doch erst seit zweihundert Jahren hier«, warf de Peugh ein.
    »Ja, das stimmt schon«, versetzte Seamus. »Bis wir hierherkamen, hatten unsere Vorfahren auf der Erde, die von der Inuitseite, die Sitten der Außenwelt angenommen und hörten nicht mehr auf die Tiere. Und wissen Sie was? Die Tiere sind allesamt ausgestorben -
    jedenfalls, soweit die Menschen es feststellen konnten, weil die Tiere nämlich nicht mehr an sie herankamen. Mit Ausnahme der Polarbären«, Seamus grinste. »Die haben die Jagd ganz einfach umgedreht. Wenn es Ihnen mal gelingen sollte, einen Polarbären zu ergattern, dann möchte ich zu Ihrem eigenen Besten nur raten, sehr höflich zu ihm zu sein, sonst nimmt Ihnen das nämlich seine Familie krumm.« »Du bist dran, Seamus«, sagte Sinead. Nachdem für jeden von ihnen ein Hase waidgerecht aufgebrochen und abgedeckt worden war, gab sie das Signal zum Aufbruch.
    »Was ist denn mit Ihren vielen anderen kleinen Freunden dort drin, die so gern sterben möchten?« fragte de Peugh.
    »In Kilcoole gibt es noch mehr Leute als uns«, erklärte Liam knapp.
    Zwei Stunden später führte der Weg sie an einen nierenförmigen See. Das Wasser war kristallklar und voller Lilien. Die Lockenfelle wurden unruhig.
    »He, immer mit der Ruhe, Junge!« sagte Clotworthy und beugte sich vor, um dem Lockenfell beruhigend den Hals zu tätscheln.
    »Darby ist eine Stute«, berichtigte Liam ihn. »Aha. Was ist denn los mit ihr?«
    »Die Tiere wollen schwimmen gehen«, erklärte Sinead und sprang von ihrem Reittier. »Und falls Sie sie nicht unbedingt begleiten möchten, würde ich vorschlagen, abzusitzen und das Geschirr abzunehmen. Die anderen tun das gleiche.« Liam und Seamus hatten bereits ihre Sättel und das Zaumzeug abgenommen.
     
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    Minkus und Mooney, die zu Fuß gegangen waren, entschieden sich dafür, sich den Pferden anzuschließen. Der Frost der Vornacht hatte das Wasser nur geringfügig abgekühlt. Nach dem Schneefall war der Tag sonnig und warm gewesen; außerdem wurde der See wie die meisten petaybeeanischen Gewässer zum Teil aus heißen Quellen gespeist.
    Sinead war erhitzt und müde. Normalerweise war sie gar nicht so mürrisch, aber im Augenblick fühlte sie sich ein wenig ratlos, wie sie diesen tölpelhaften Außenweltlern den Ernst des Beziehungsgeflechts zwischen den Lebewesen von Petaybee

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