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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eintrichtern sollte. Sie hatte in Geschichten und Liedern davon gehört, wie es auf der Erde zugegangen war, bevor ihre Urururgroßeltern den Planeten verlassen hatten; wie man nicht zwischen Tieren und künstlich geschaffenen Gegenständen unterschied; wie man die Welt als etwas betrachtete, auf dem man lediglich herumspazierte. Vielleicht lag es ja gerade daran, daß Petaybee ein Lebewesen war, wenn die Beziehung zwischen Jäger und Gejagten hier etwas ganz Besonderes, Privilegiertes sein sollte; vielleicht war es auf der alten Erde ja gar nicht so gewesen; vielleicht war es nirgends im Universum so, bis auf...
    Die alten Gesänge und Geschichten, die ihre Vorfahren noch als Kuriositäten an die Nachfahren weitergegeben hatten, lange nachdem sie im Bezugsrahmen ihres eigenen Lebensalltags schon keinen Sinn mehr ergaben, kündeten davon, daß man die Tiere früher einmal als Brüder und Schwestern betrachtet hatte, genau wie auf Petaybee, ja, daß sie einstmals sogar noch sehr viel unbekümmerter zu den Menschen gesprochen hatten als heute. Vielleicht hatte diese neue Gruppe von Verrückten ja den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Vielleicht mußte man ja wirklich so tun, als seien Lebewesen etwas zum Anbeten, anstatt zu tun, was Petaybee und seine Bewohner schon immer getan hatten, nämlich ein freundliches Geben und Nehmen zu praktizieren. Vielleicht bedurfte es ja tatsächlich der religiösen Ehrfurcht, um Stoffel wie diese dazu zu bringen, überhaupt irgend etwas zu respektieren.
     
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    Sie watete hinter den Männern und Pferden ins Wasser, schob erst die Hände hinein, dann den Kopf, tauchte dicht unter die Oberfläche und öffnete die Augen, um die schwankenden Stengel der Lilien zu erblicken. Die Hufe der Lockenfelle wühlten erst den Schlamm auf, doch schon bald begannen auch sie zu schwimmen. Lockenfelle waren ausgezeichnete Schwimmer. Der Schlamm legte sich wieder, und sie konnte erkennen, wie die Hufe unter Wasser arbeiteten. Und dann, wie auf Absprache, tauchten die sechs gemeinsam unter.
    Lilienwurzeln waren für Lockenfelle eine Delikatesse, eine ihrer Lieblingsspeisen, und Sinead konnte ihre Fröhlichkeit spüren, als sie die Nüstern schlossen, die zusätzlichen Augenlider senkten und wie die Robben zum Boden hinabtauchten, von ihren strömenden Schweifen wie von Meerjungfrauenhaar verfolgt, während sie mit Lippen und Zähnen an den Lilienwurzeln rissen. Hatten sie eine erwischt, richteten die Lockenfelle die Schnauzen wieder in die Höhe, strampelten mit den Vorderläufen und kehrten an die Wasseroberfläche zurück, wo sie zufrieden ihre Beute malmten.
    Auch die Männer waren inzwischen alle im See. Sinead stieg hinaus, trocknete sich ab und zog sich an. Seamus war schon vor ihr wieder an Land gegangen, und Liam folgte ihr kurz darauf. Die Lockenfelle vollführten noch drei oder vier weitere Tauchgänge.
    »Sieht mir so aus, als hätten diese Burschen da noch viel mehr für Fohlensprünge übrig als die Lockenfelle selbst«, meinte Seamus, während er die Jäger dabei beobachtete, wie sie abtauchten, sich gegenseitig bespritzten und versuchten, die Schweife der Lockenfelle zu erwischen.
    Einer der Jäger war emsig damit beschäftigt, Lilienwurzeln auszureißen. Zweifellos, überlegte Sinead, will er sich damit bei den Tieren einschmeicheln.
    Liam sagte: »Wahrscheinlich tun ihnen die Füße weh, und außerdem wissen sie ganz genau, daß sie gleich wieder mit Reitern belastet werden, sobald sie draußen sind.«
    Seamus grinste. »Ach, Sinead, du bist wirklich eine strenge Zuchtmeisterin.«
     
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    »Vielleicht«, räumte sie ein. »Aber irgendwie kapieren sie es trotzdem nicht, oder?«
    »Ich dachte eigentlich immer, es wäre ziemlich einfach«, meinte Liam. »Mein Leben lang haben alle, die ich kenne, jedesmal einfach nur darauf gelauscht, was verlangt war, wenn sie irgend etwas haben wollten. Dann haben sie es getan und wurden versorgt. Es ist doch nicht schwierig oder so. Aber diese Kerle scheinen einfach ganz anders zu denken.«
    Seamus pfiff sein Lockenfell herbei, worauf die anderen von sich aus folgten. Die im Wasser umhertollenden Männer bemerkten es entweder nicht, oder sie taten nur so als ob.
    »Ach, wir haben uns jetzt schon mehr als genug um die gesorgt, Sinead«, versetzte Seamus augenzwinkernd. »Und Waffen haben sie auch keine mehr, mit denen sie allzu großen Schaden anrichten könnten. Ich würde vorschlagen, wir nehmen jetzt unsere Lockenfelle und überlassen die Burschen eine

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