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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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athletisch auf die Männer zu.
    Marmie und Yana legten einen Schritt zu, um nicht allzuweit abgehängt zu werden.
    Sie konnten ihn sprechen hören, verstanden aber nicht, was er sagte. Dann sackte er mit einem Mal zu Boden. Die Männer schritten über ihn hinweg, versperrten den Frauen den Blick auf ihn. Der Anführer richtete seine Waffe auf Marmie und Yana. Sofort warf Yana sich gegen Marmie und riß sie zu Boden. Sie vernahm kein Detonationsgeräusch, kein Geschoß, das auf sie zugesirrt gekommen wäre, kein schlangengleiches Zischeln eines Lasers, nur eine Art träges Winseln. Sie blickte auf, und ihre Nase füllte sich mit einem süßlichen, parfümartigen Duft. Eine rosa Wolke war zwischen ihr und den Männern aufgeblüht, verbarg diese und umhüllte sie und Marmie.
    »Scheiße«, sagte sie und war noch geistesgegenwärtig genug, die Luft anzuhalten und zu überlegen, was sie tun könnte, um nicht schon wieder mit Gas vergiftet zu werden. Da fiel ihr Marmions Alarm Vorrichtung ein. Sie schaffte es noch, die Finger an die Knöpfe
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    zu führen und diese zu betätigen, wobei sie darauf hoffte, daß es die richtigen waren. Dann verlor sie das Bewußtsein. Ihr letzter Gedanke war: Nicht schon wieder so ein verdammtes Gas!
     
    Kilcoole
    Sinead machte sich gar nicht erst Gedanken darüber, wie sie es ihren >Gästen< gemütlich machen könnte.
    »Die sollen sich zu den Hunden legen«, sagte sie zu Aisling. »Wenn sie das eine oder andere Tier dabei etwas besser kennenlernen, entwickeln sie ja möglicherweise ein wenig Respekt für sie.«
    »Aber ... aber alannah ...« Aislings sanfter Tadel ertönte aus der Deckentruhe, aus der Sinead gerade emsig einen leuchtenden Wollüberwurf nach dem anderen aufs Bett schleuderte. »Es sind Außenweltler, und die Frostperiode hat begonnen. Auch wenn sie gewildert haben, macht es trotzdem keinen guten Eindruck, wenn sie hier ausgerechnet in der ersten Nacht gleich erfrieren. Was kochst du da?« Aisling war immer mißtrauisch, wenn Sinead kochte.
    Aisling Senungatuk war eine sehr gute Köchin, während Sinslds Kochkünste sich auf Kleinwildspießbraten am Lagerfeuer beschränkten. Wie auch darauf, das Fleisch nur halb durchzugaren, wenn sie sehr hungrig war, oder es verkohlen zu lassen, wenn ihr gerade etwas durch den Kopf ging. »Fuchs«, erwiderte sie.
    »Fuchs?«
    »Wenn sie ihn schon getötet haben, sollen sie ihn auch fressen.«
    »Aber Fuchs ißt man doch nicht«, warf Aisling ein.
    »Im allgemeinen nicht. Aber das brauchen sie ja nicht zu erfahren.«
    »Laß mich wenigstens ein paar Gewürze hinzugeben.«
    »Nur über meine Leiche«, erwiderte Sinead mit bösem Grinsen.
    »Aber dann bring ihnen wenigstens ein paar Decken hinaus. Die Leute werden sie brauchen.«
    »Wo so viele warme Köter da sind? Nee, das glaube ich kaum.«
     
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    »Sinead ...« Aisling verlieh ihrer Stimme jenen Unterton, den ihre Partnerin als Ankündigung bevorstehenden Ungemachs wiedererkennen mußte.
    »Na gut, von mir aus. Aber du hast so viel Arbeit damit gehabt, diese hübschen Decken zu machen, und jetzt werden sie bald alle nach Hund riechen!«
    »Dann kannst du mir eben dabei helfen, sie zu waschen. Jetzt ruf die Männer zum Essen herein.«
    »Nein, wir essen draußen vor der Hütte.«
    »Sinead!«
    »Hier drin ist einfach nicht genug Platz, Aisling. Komm doch mit raus und setz dich zu uns. Dann kannst du dem Fuchsmörder Ratschläge erteilen, wie er das Fell so vernähen muß, daß man die Löcher nicht sieht, die er beim Abhäuten hineingemacht hat.«
    Am nächsten Morgen, noch vor der Dämmerung, wurden Liam Maloney und Seamus von den Hundeteams mit Geheul begrüßt.
    Der Lärm weckte die Gäste auf, die sich schmerzerfüllt erhoben, die steifen Glieder streckten und sich über die Kälte beschwerten. Dr.
    Ersol kratzte sich ständig.
    »Sollte es sich herausstellen, daß ich gegen Flöhe allergisch bin, meine Dame, dann bringe ich Sie vors Firmengericht«, sagte er zu Sinead.
    »Auf Petaybee gibt es keine Flöhe«, teilte Aisling ihm mit. »Viel zu kalt dafür. Aber selbst wenn es welche wären, könnten Sie sich die ebensogut von dem Fuchs zugezogen haben. Also machen Sie gefälligst nicht die Hunde dafür verantwortlich. Für die sorgt Sinead oft genug besser als für sich selbst.«
    »Heute morgen werden wir die Hunde jedenfalls nicht stören, ganz bestimmt nicht«, sagte Sinead in der gedehnten, breiten Sprechweise, mit der sie ärgerliche Außenweltler zu behandeln pflegte. »Kein

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