Changes (Beachrats: Teil 6)
Seth?«
»Leute, die ihr alle nicht kennt«, antwortete ich.
»Aus der Grammar School ?«, hakte er weiter nach.
»Nein. Sie leben in Florida. Dort habe ich den Sommer verbracht - bei ihnen in Newport Beach.«
»Scheiße, meine Eltern verkaufen haufenweise Reisen nach Newport Beach«, sagte Shane. »Es ist wirklich toll dort.«
»Ja, das ist es«, antwortete ich.
Du hast keine Ahnung, wie toll es dort ist , dachte ich.
Jason und Shane waren wirklich nette Kerle und ich mochte sie sehr. Keiner von beiden interessierte sich für Sport und sie waren überrascht, als ich ihnen sagte, dass ich Mitglied in einem Fitness-Studio war. Ich hatte mich dort angemeldet, nachdem ich aus Newport Beach zurück gekommen war, um weiterhin trainieren zu können.
Je mehr Zeit ich mit ihnen verbrachte, umso mehr bemerkte ich subtile Hinweise darauf, dass Jason und Shane vielleicht mehr als nur beste Freunde waren. Ich meine, ich hatte sechs Wochen in einem Haus voller schwuler Kerle verbracht und häufig kleine Gesten und Blicke bemerkt, die die Paare austauschten. Auch die Körpersprache zwischen Shane und Jason erinnerte mich an das, was ich zwischen Kevin und Rick, David und Alex sowie Justin und Brian bemerkt hatte. Ich war mir sicher, dass man etwas Ähnliches sicher auch bei Cody und mir beobachten konnte.
Zum Beispiel saßen Jason und Shane immer nebeneinander an der gleichen Seite des Tisches, mir gegenüber. Weiters wiesen sie sich gegenseitig auf Gerichte in der Speisekarte hin und sagten Dinge wie ›Du wirst das lieben‹. Außerdem berührten sie sich häufiger, als es die meisten anderen Jungs taten. Es war nie unangebracht oder so etwas und jemand, der nicht wusste, wonach er Ausschau halten musste, hätte niemals etwas davon mitbekommen.
»Hey, schleift mich nicht gleich auf dem Parkplatz raus und verprügelt mich für die Frage«, sagte ich an unserem dritten gemeinsamen Anzeigen-Tag.
Beide sahen mich neugierig an, sagten aber nichts.
»Seid ihr zwei schwul?«
Sie waren offensichtlich verlegen und ich hasste mich dafür, dass ich gefragt hatte.
Eine Zeit lang sagte keiner von ihnen etwas und ich wollte schon aufstehen und gehen. Dann ergriff Shane jedoch das Wort.
»Ja, das sind wir«, gab er zu. »Und wir sind ein Paar. Wir dachten, du wärst unser Freund, Mann.«
Seine Stimme klang verletzt, als wäre er betrogen worden oder so etwas. Ich war verwirrt und verstand es nicht.
»Ich bin euer Freund, Shane. Wie kommst du auf die Idee, dass ich nicht mit euch befreundet sein will, nur weil ihr schwul seid?«
Beiden sahen mich an, aber keiner von ihnen antwortete auf meine Frage.
»Erinnert ihr euch an meine Freunde in Florida, von denen ich euch erzählt habe? Jeder einzelne von ihnen ist schwul - mein Ex-Freund eingeschlossen.«
Einer der Kellner suchte sich genau diesen Moment aus, um ein Tablett mit Tellern und Gläsern fallen zu lassen. Wir erschraken und zuckten zusammen. Jason ließ sogar seine Gabel fallen, die er in der Hand hielt.
»Dein Ex-Freund?«, fragte Jason.
»Ja, mein Ex-Freund«, bestätigte ich. »Ich bin genauso schwul wie ihr.«
Beide fingen an zu grinsen und ein paar Sekunden später lachten sie. Ich ließ mich davon anstecken und lachte ebenfalls. Es dauerte ein paar Minuten, bis wir uns wieder beruhigt hatten.
»Seth, woher wusstest du das über uns?«, fragte Jason.
»Es war eine Vermutung, Jason«, sagte ich. »Ich habe sechs Wochen in einem Haus voll schwuler Kerle verbracht und viele davon waren Paare. Ich schätze, man bemerkt solche subtilen Hinweise einfach nach einer Zeit.«
»Verhalten wir uns schwul?«, fragte Shane, offensichtlich besorgt.
»Außer mir hätte es niemand bemerkt, Bubba«, sagte ich.
»Bubba?«, fragten beide überrascht.
»Tut mir leid, auch das habe ich in Florida aufgeschnappt. Ich habe das seit Wochen zu niemandem mehr gesagt.«
»Das heißt Bruder, oder?«, fragte Jason.
»Genau, Bubba«, bestätigte ich grinsend.
Jason und Shane grinsten breit zurück, dann gab Jason seinem Freund ein Küsschen auf den Mund.
An diesem Donnerstag wurden wir unzertrennliche Freunde. Jason, Shane und ich hingen miteinander rum und aßen jeden Tag zusammen zu Mittag. Wir unternahmen aber auch außerhalb der Schule etwas miteinander. Zum Beispiel hatten wir alle drei Saisonkarten für unser Football-Team und wir gingen oft zusammen zu den Spielen.
Ich hatte aber auch noch ein Leben, das nicht mit ihnen zu tun hatte. Ich schrieb den Jungs in Florida oft
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