Changes (Beachrats: Teil 6)
die ihre Körper verkaufen, um heute Abend etwas zu essen zu haben. Das ist mein Ernst, Ron.«
»Ich vermisse meine Mom und meine kleinen Brüder.«
»Ich weiß«, sagte ich. »Meinst du, dass deine Mom dich in Florida besuchen kommen kann?«
»Ich bezweifle es. Wir sind ziemlich arm.«
Scheiße, ich wusste absolut nicht, was ich zu ihm sagen sollte. Ich wollte etwas machen, damit er sich besser fühlte, aber ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich das anstellen sollte. Glücklicherweise kam Alex zu uns.
»Worüber redet ihr?«, fragte er.
»Dies und das«, antwortete ich. »Was machst du?«
»Ich versuche eine Gruppe zu organisieren, die mit mir zum Beginn der Parade gehen will. Weißt du, wie weit es ist?«
»Nein, aber ich glaube nicht, dass es besonders weit ist. Ich komme mit. Vielleicht können wir der Parade zumindest entgegen gehen.«
»Dann lasst uns gehen«, sagte Alex. »Das Rumstehen langweilt mich zu Tode.«
Wir wussten, aus welcher Richtung die Parade kommen würde, also gingen wir dort hin. Wir waren Alex, David, Justin, Brian, Denny, Ron, Jeff, Tyler, Kevin, Rick, Craig, Cherie, Curt und ich. Als sich die Menschenmassen verdichteten, mussten wir uns alle an den Händen nehmen, damit keiner verloren ging. Glücklicherweise passierte das auch nicht.
Irgendwann trafen wir auf die Parade und wir begleiteten sie, als sie die Straße entlang zog. Ab und zu mussten wir ein bisschen rennen, um mit den Festwagen mitzuhalten, aber wir blieben immer in etwa auf Höhe des zweiten Floats , jedenfalls bis wir dort ankamen, wo der Rest unserer Gruppe wartete. Unterwegs fingen wir natürlich auch haufenweise Beads und anderen Kram.
Mir fiel auf, dass Ron die ganze Zeit mittendrin war und genauso lachte wie der Rest von uns. Ich freute mich für ihn und ich beneidete ihn ein bisschen dafür, dass er mit Alex, Justin und dem Rest nach Florida zurück fahren würde, um dort zu leben. Er wusste gar nicht, welches Glück er hatte. Aber ich war mir sicher, dass er es noch herausfinden würde.
Kapitel 4: Justin
»Was meinst du?«, fragte ich Alex.
»Was meine ich wozu?«, fragte er.
»Zu dem neuen Jungen, Ron. Ich glaube, er hat eine Heidenangst. Jedenfalls sollte er die haben, oder?«
»Ja, ich weiß. Was ist los mit dir, Bubba?«
»Alex, er tut mir so leid, verstehst du? Du bist nie obdachlos gewesen. Du weißt nicht, wie es ist, wenn du nicht weißt, wo deine nächste Mahlzeit herkommen wird oder ob du jemals wieder eine bekommen wirst.«
»Wenn wir gerade beim Thema sind. Du schuldest mir immer noch die 7,50 Dollar, die ich für dein Essen an dem Tag ausgegeben habe, an dem wir dich gefunden haben.«
»Das stimmt«, gab ich zu. »Und weißt du was?«
»Du wirst es mir nie zurückzahlen?«
»Ganz genau. Ich werde dir für den Rest meines verdammten Lebens diese 7,50 Dollar schuldig bleiben.«
Er lachte sich schlapp.
»Ich weiß«, sagte er. »Und ich würde es auch nicht annehmen, selbst wenn du es mir wieder geben würdest. Das waren die besten 7,50, die ich jemals ausgegeben habe.«
»Es waren auf jeden Fall die besten 7,50, die ich mir jemals geliehen habe. Deswegen wirst du sie auch nie wieder bekommen.«
»Ich werde dich bis an dein Lebensende verfolgen, Justin. Ich werde an deinem Sterbebett stehen und dich nach den verdammten 7,50 fragen, Bubba.«
»Vorher stehe ich aber an deinem, Alex«, sagte ich.
»Das ist verdammt deprimierend. Lass uns damit aufhören.«
»Okay«, stimmte ich zu. »Aber du wirst trotzdem da sein, oder?«
»Ja, klar. Um sicherzustellen, dass dein Arsch auch wirklich tot ist.«
Wir lachten uns beide schlapp und umarmten uns.
Kapitel 5: Ron
Der Umzug nach Florida war beängstigend. Ich meine, mir waren eine Menge beängstigende Dinge passiert, also war ich im Grunde eigentlich daran gewöhnt. Der Gedanke an den Umzug war allerdings besonders beängstigend. Ich kannte Kevin und Rick nicht. Ich kannte nur Kevins Mom und sie war vermutlich die netteste Lady, die ich jemals kennengelernt hatte. Aber trotzdem: ich kannte sie nicht. Und vor allem kannte ich diese Jungs nicht.
»Ron, lass uns ein Stück zusammen gehen«, sagte Alex zu mir.
Es war gerade eine Pause zwischen zwei Paraden am Samstag Nachmittag und es waren Alex und Justin. Ich hatte Angst vor ihnen. Sie waren so groß und stark. Ich sah einen Moment lang zu Dr. Miller, aber sie lächelte und nickte nur. Also dachte ich, es war okay. Ich hatte trotzdem Angst, aber ich ging wegen Dr. Miller mit ihnen
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