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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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drehte den Kopf und straffte nachdenklich den Mund.
    Er war derjenige, der vielleicht ausbrach. Er war derjenige, der taub war für Anordnungen und wahnsinnig vor Zorn. Khym befand sich weiter unten, schämte sich - wie sie wusste - seines Zustandes, des Misstrauens um ihn herum, Erwartung, dass er eher eine Gefahr als eine Hilfe für die eigene Seite sein würde, dazu neigend, seinen eigenen Weg zu gehen, männlichem Temperament und männlicher Instabilität zum Opfer zu fallen - er, Khym, der all den anderen hier die Haut gerettet und ihnen die Chance gegeben hatte, rechtzeitig zu starten. Wie Kohan, der sich unten auf der Welt in Agonie quälte, weil er in Chanur-Holding in der Falle saß; und, Götter, er hatte gesiegt.
    Der Andruck ließ nach; sie verlagerten ihre Positionen in der Weise, dass sie ihre Körper gegen das Zerren der Docking-Düsen aneinander lehnten; und wer einen Halt hatte, hielt ihrerseits die fest, die keinen besaßen.
    Kontakt. Die letzte Richtung der Schwerkraft stabilisierte sich und Greifer packten krachend zu. Der Zugang dröhnte in Position. »Habe Kontakt mit Hani-Kräften draußen«, sagte Geran. »Sie halten einen Ausgang frei. Glück für euch alle!«
    »Habt selbst welches«, rief Chur zum Kom hinauf. »Hai, da hinauf!« schrie Hilfy, und der ganze Haufen rappelte sich auf, bereit, zur Schleuse zu eilen.
    Pyanfar erhob sich mit den anderen. »Tully«, sagte sie und winkte ihm. Sein Gesicht, das Eifer gezeigt hatte, legte jetzt das Begreifen dessen an den Tag, was sie wollte. Sie winkte ein zweites Mal, während die Chanur-Truppen durch den Korridor zur Schleuse marschierten, und als er nicht kam, ging sie hinter ihm her und packte ihn am Arm, während Chur und Hilfy zögerten.
    »Geht!« sagte Pyanfar zu den beiden. »Seid vorsichtig!« Sie gingen in geordneter Hast mit den anderen, den Korridor hinab zur Schleuse. Pyanfar legte die Ohren zurück, spürte, wie Tully an ihrer Hand zerrte.
    »Bitten«, sagte er. »Sie kämpfen, Pyanfar. Ich...«
    »Nein«, sagte sie. »Da draußen kannst du keine Befehle hören, verstehst du? Komm mit mir! Komm mit rauf zur Brücke!«
    Wenn sich diese mitleiderregend kleinen Ohren hätten bewegen können, dann hätten sie jetzt herabgehangen, dachte sie; er machte ein entsprechendes Gesicht. »Ja«, erwiderte er leise. »Verstehen.«
    Die Schleuse ging auf und schloss sich kurz darauf wieder. »Ich komme rauf!« rief sie in den offenen Kom. »Seid vorsichtig beim Ablegen!«
    Tully kam mit, lief neben ihr her. Sie bugsierte ihn in den Lift, und er lehnte sich dort an die Wand und betrachtete sie, Schmerz in den Augen, wie der Kohans - beschattete Augen, die helle Mähne zerzaust, der ganze Körper vor Erschöpfung und Unglücksgefühl zusammengeschrumpft.
    »Wir fliegen«, sagte sie, als sich der Lift zum Korridor öffnete, der zur Brücke führte.
»Wir
bekommen die Kif, Freund, finden Akukkakk und begleichen eine Rechnung, Schiff gegen Schiff.«
    »Dort?« er deutete mit einer weiträumigen Geste in die Unendlichkeit.
    »In diesem System. Nur allzu nahe.« Sie schritt durch den Türbogen auf die Brücke, packte Tully am Arm und stieß ihn zum Hilfssitz neben Harals Posten; nicht allzu sicher war es dort, aber das galt für alle Plätze. Sie glitt in ihren eigenen gut eingesessenen Sitz und schloss die Gurt, während Tirun die Greifer löste, übernahm dann die Steuerung, als die
Stolz
ihre schiffseigene Schwerkraft aufbaute, flog in einem engeren Winkel hinaus, als sie es getan hätte, wenn die Stationsbehörden in der Lage gewesen wären, zu protestieren.
    »Situation wie gehabt?« fragte sie Tirun.
    »Ich schätze, wir haben noch etwas weniger als eine halbe Stunde bis zu diesem Angriff«, meinte Tirun.
    »Haral, an alle Schiffe: haben Kif unter uns. Sofort I.D. senden - Haus und Herkunft -; und sieh zu, dass auch wir unser Signal rausschicken!«
    »Klar.«
    Sie steuerte über die Station. Vid zeigte ziemlich deutlich die beiden Mahe-Schiffe und einen unregelmäßig verstreuten Haufen anderer Schiffe, die es nicht geschafft hatten, vom Dock wegzukommen, und von denen einige zerstört waren, während andere in der Rotation der Station Wrackteile hinter sich herzogen.
    Kif-Schiffe, ganze drei, die noch im Dock saßen und deren Schwänze versengt waren.
    Soviel hatte die
Mahijiru
geleistet.
    Von den
Mahe
- kam nichts, weder Signale noch Sendungen.
    Aber sie nahmen, einer nach dem anderen, Fahrt auf.
    »Wir haben etwas aufgestört«, meinte sie.

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