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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gewesen, nur Ärgernisse, kein Hinweis auf größere Schwierigkeiten, als sie bereits hatten; und der Uruus in seinem Kokon wartete in der Schleuse, schmelzend und - wie sie per Sichtkontrolle feststellte - immer noch auf den etwas verändert stehenden Füßen an die äußere Luke gelehnt. Sie schaltete das Bild ab und überprüfte erneut die Küche-Gemeinschaftsraum-Verbindung, empfing Hilfys Stimme und schaltete den Strom um, schwor jedem Kif einen gewaltigen Fluch, der vielleicht die Stunde unterbrach, die sie sich verdient hatten. Aber die Verbindung war da für den Fall, dass sie gebraucht wurde, und das Gerät im Gemeinschaftsraum würde alles Wichtige übertragen. Sie empfing das Wort von Geran und leitete es an das ganze Schiff weiter, verließ endlich die Brücke und machte sich auf den Weg zum Essen, wieder sauber und voller Erwartung.
    Sie grinste innerlich und äußerlich bei dem sich bietenden Anblick des so weit ausgezogenen Tisches, dass kaum mehr Platz war, herumzugehen, sein Zentrum mit phantastischer kulinarischer Kunst überhäuft, mit Platten voller Fleisch, bei den Göttern, keine abgestandenen gefriergetrockneten Scheibchen und Charque und dergleichen; Fleischsaft und Soßen, in denen Leckerbissen schwammen, garniert mit Kräutern und gebrutzelten Fettstückchen. Der sterile weiße Gemeinschaftsraum war wie umgewandelt, und Hilfy und Geran hasteten umher, um Kissen mit hellen Mustern auszulegen, voller Chanurwappen in Rot, Gold und Blau.
    »Wunderbar«, verkündete Pyanfar und atmete tief ein. Plätze für sieben Personen. Sie hörte den Lift und blickte zum Korridor. In kurzer Folge kamen Haral und Chur mit Tully im Schlepp, und hinter ihnen kam Tirun auf ihrem Rohrstock herbeigehumpelt. »Setzt euch, setzt euch!« befahl Pyanfar den anderen Hani und Tully, und sie verteilten sich um den Tisch herum mit den ausweichenden Bewegungen, die die enge Räumlichkeit ihnen abverlangte, nahmen dann Schulter an Schulter ihre Plätze ein. Pyanfar setzte sich an das der Brücke zugewandte Kopfende, Haral an das zur Küche hin liegende. Tirun und Chur nahmen Tully in ihre Mitte, während Hilfy und Geran sich an der anderen Seite des Tisches niederließen. Ein bizarrer Anblick, diese weißgoldene Mähne zwischen zwei rotgoldenen, haarlosen Schultern neben rotbraunem Pelz, und obendrein machte sich Tully etwas krumm, um mit seinen langen Gliedmaßen den Nachbarinnen nicht in die Quere zu kommen... Pyanfar gluckste vor guter Laune und wünschte den anderen Wohlsein, erhielt die angemessene Antwort, deren Lautstärke Tully überraschte. Dann goss sie Gfi aus ihrem Flachmann in den Becher, was von der ganzen Gesellschaft imitiert wurde, mit etwas Verspätung auch von Tully; und für einen Moment war nichts zu hören außer dem Klappern der Messer und Becher und Platten, als Gerans und Hilfys Monumente einem raschen Abriss unterzogen wurden. Tully nahm Happen von diesem und jenem, während die Teller auf der Drehplatte in der Mitte des Tisches die Runde machten, kleine Portionen zu Anfang, als sei er sich nicht sicher, wozu er berechtigt war, und dann größere, nachdem er verstohlene Blicke auf das geworfen hatte, was die anderen nahmen, schöpfte Saucen und legte von diesem und jenem bei für den offensichtlichen Fall, dass es kein zweites Mal vorbeikam. Fragen stellte er nicht.
    »Uruus«, sagte Chur boshaft, legte eine Klaue auf seinen Arm, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, und deutete auf die Steaks. »Dasselbe Tier, das da, wie wir es den Kif geben.«
    Tully wirkte für einen Moment unsicher, stach mit dem Messer nach dem Steak und hob den Blick wieder zu Churs Grinsen. »Dasselbe, dies?«
    »Dasselbe«, bestätigte Chur. Tully zog ein komisches Gesicht und fing dann an zu essen, lachte nach einem Moment auf eine verrückt wirkende Weise in sich hinein, die Schultern gebeugt und die Aufmerksamkeit gänzlich dem Essen zugewandt, und er warf nur gelegentlich kurze Blicke auf ihre Hände und versuchte, die Utensilien hanihaft zu gebrauchen.
    »Gut?« unterbrach Pyanfar das allgemeine Schweigen. Tully blickte sofort auf und sie alle nacheinander an, denn er wusste nicht, wer geredet hatte. Der in sein Ohr sprechende Übersetzer besaß keinerlei Persönlichkeit.
    »Ich, Pyanfar. In Ordnung, Tully? Ist diese Nahrung das Richtige für dich?«
    »Ja«, sagte er. »Ich sein hungrig.«
Hungrig
sagte der Übersetzer leidenschaftslos in ihr Ohr; aber der Ausdruck, den Tullys Gesicht einen Moment lang zeigte, legte

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