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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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auf, erkannte ihn doch deutlich genug im Schatten. »Tully, alles in Ordnung. Komm doch! Alles in Ordnung, Tully.«
    Und er kam, langsam, ein fremdartiger Schatten inmitten all der übrigen Fremdheit, und Chur hielt vorsichtshalber seinen Arm fest. Er betrachtete die leere Rüstung, dann den hängenden Kadaver, und an letzterem blieb sein Blick hängen.
    »Ein Tier«, sagte Pyanfar. »Tully, du sollst sehen, was wir machen. Ich will, dass du begreifst. Hörst du?«
    Er wandte sich ihr zu, die Augen tief in den schattigen Höhlen, und das schräg auf ihn fallende Licht ließ seine bleiche Mähne und die so entschieden unhanihaften Gesichtsflächen glänzen. »Du stecken mich da rein?«
    »Wir stecken das hinein«, erklärte Pyanfar fröhlich. »Einen Sender, der Signale sendet, was das Zeug hält. Wir erzählen den Kif, dass wir dich hinauswerfen, und geben ihnen dafür das, verstehst du, Außenseiter? Wir lassen sie nach dem Ding jagen. Und wir hauen ab.«
    Er fing an zu begreifen. Seine Augen funkelten wieder in Anbetracht der Situation, der leeren Rüstung, des gefrorenen Kadavers. »Ihre Instrumente sehen hinein«, sagte er.
    »Ihre Instrumente werden es abtasten, ja; und das ist, was sie kriegen werden.«
    Er deutete auf den Kadaver. »Das? Das?«
    »Nahrung«, sagte sie. »Keine Person, Tully. Ein Tier. Nahrung.«
    Plötzlich erschien auf seinem Gesicht ein erschreckendes Grinsen. Sein Körper erzitterte unter einem stoßhaften Keuchen, das sie als eine Art Gelächter erkannte. Er hieb Chur auf die Schulter, wandte dann Pyanfar das zuckende Gesicht mit der aus den Augen strömenden Nässe zu und zeigte noch immer dieses Mahendo‘sat-Grinsen. »Du # die Kif.«
    »Steck das da rein!« wies sie ihn an, wobei sie auf den Kadaver deutete. »Bring ihn her! Du hilfst, Tully!«
    Er tat es mit Chur gemeinsam, stemmte seinen geschmeidigen Körper gegen die halb gefrorene Last, wobei er immer wieder vor Abscheu über den Anblick oder darüber, wie sich der Kadaver anfühlte, das Gesicht verzog. Pyanfar schaltete das Lebenserhaltungssystem der Rüstung aus, öffnete ihr Kunstwerk und runzelte die Nase, als der Außenseiter und Chur den stinkenden Kadaver herbeibrachten. Es ging jetzt darum, das Ding unterzubringen. Sie legte jede Überempfindlichkeit ab und machte es selbst, wobei sie schon einen Begriff davon hatte, wie es wohl passte. Der Kopf ging in den Helm, ein Stück Hals kam hinterher und dann noch der Kadaver in die leere Körperhülle, wozu ein wenig Brechen und Reißen am Brustkorb nötig war, ein Zerreißen und Zurechtbiegen der Glieder.
    »Wird gut riechen, wenn es eine Weile mit eingeschalteter Heizung einhertreibt«, stellte Chur fest. Tully lachte sein keuchendes Lachen und wischte sich über das Gesicht, verschmierte dabei seinen Schnurrbart mit dem schleimigen Dreck, der die Arme bis zu den Ellbogen bedeckte. Pyanfar grinste, plötzlich der Widersinnigkeit von alldem gewahr werdend, wie sie hier zusammen mit einem verrückten Alien und der mit einem Uruus- Kadaver gefüllten Rüstung in der Dunkelheit hockte, zu dritt mit einer Verschwörung des Wahnsinns beschäftigt. »Festhalten!« befahl sie Chur, während sie versuchte, die Bauchnaht zu schließen. Chur hielt die Seiten am unteren Ende zusammen, und Tully half oben, und fertig war das Ganze, verschlossen und von Tullys Gestalt.
    »Kommt!« sagte Pyanfar und nahm die Füße, und Tully und Chur packten energisch die Schultern, schleppten sich mit dem Ding ab, und die Lampen erkannten sie im Vorbeigehen und leuchteten nacheinander auf.
    »Frachtluke?« fragte Chur.
    »Luftschleuse«, sagte Pyanfar. »Seit wann verlassen Fahrgäste ihr Schiff auf einem anderen Weg?«
    Das Ding war nicht leicht. Sie taumelten mit ihm einher, wobei es hierhin und dorthin zog, legten es in der nächsten Sektion auf einen Wagen und seufzten erleichtert, als es endlich wie eine Leiche auf dem Wagen lag, die spiegelnde Gesichtsplatte nach oben starrend.
    Tully war weiß im Gesicht und zitterte vor Erschöpfung; Schweiß stand auf seiner Haut, und er stützte sich nach Luft schnappend auf die hintere Haltestange des Wagens, aber seine Augen leuchteten.
    »Du bist Pyanfar, richtig?« fragte er zwischen Atemzügen. »Pyanfar?«
    »Ja«, gab sie zu und wischte sich mit schmutziger Hand über die juckende Nase, wobei sie davon ausging, dass sie ohnehin nicht mehr schmutziger werden konnte, nickte dann in Churs Richtung und nannte ihm erneut auch deren Namen.
    »Ich #«, sagte er

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