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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Flüssigkeit.
    »Kif..
    »Hab‘s gehört.« Pyanfar zog Blut oder Schweiß in der Nase hoch, leckte den salzigen Geschmack von den Lippen und starrte auf die Bildschirme, die eine zu ihnen emporschwebende dunkle Masse zeigten... knapp vorbei, unglaublich knapp. Sie sendeten immer noch Knnn-Gesang, ein die Tonleiter hinauf und hinab wanderndes Klagen, Ticken und Winseln...
das
musste die Kif einfach fernhalten. Haral und Tirun redeten wild aufeinander ein, suchten mit den Sensoren nach einem Ausweg.
    »Ich habe ihn!« rief Haral plötzlich aus. Ein Stern zeigte sich im Fadenkreuz.
    »Ich schaffe es nicht«, sagte Pyanfar. Die Masse war zu nahe. Sie hatten keine andere Wahl, als daran vorbeizugleiten und zu hoffen.
    »Identifizieren!« beharrte die Kif-Stimme.
    Instrumente flackerten plötzlich und Bildschirme zeigten nur noch Statik. »Beschuss auf unseren vorherigen Vektor«, sagte Pyanfar zu Hilfy. »Dank den Göttern.«
    Ein zweites Aufflackern: die Automatik der
Stolz
hatte einen Schuss erwidert. Erneut brach Alarm aus, ein Crescendo mechanischer Panik.
    »Massennähe«, erklärte Pyanfar über Rundspruch denen, die das Geschehen auf dem Unterdeck durchmachten. »Wir schaffen es, wir kommen daran vorbei.«
    Die Solidität war da, ein plötzlicher Sprung in allen Masse! Antrieb-Instrumenten auf der Brücke, rot flackernde Lampen, ein statisches Rauschen auf dem Quartärschirm: die Masse von Punkt Kita, ein Felsklotz, ein Stück Schlacke, das nur wenig Wärme in die Dunkelheit abstrahlte, lichtlos, einsam und viel zu groß, als dass die
Stolz
es mit in den Sprung hätte ziehen können...
    Lichtpunkte erschienen, dicke Hecken, die in dieser Dunkelheit wie Sonnen leuchteten und die Oberfläche von Kita beleuchteten. Das Gestein, das sie in ihrem Feld von Urtur mitgerissen hatten, hatte seinen Vektor nicht verändert. Fast mit Lichtgeschwindigkeit prallte es gegen die dunkle Masse, ein aufblühendes Feuerwerk in der Finsternis.
    Sie durchquerten das Leuchten dieser Aufschläge in einer rasanten Schleife, deren Zerren wieder einen Blutschwall in Pyanfars Kehle trieb... Verblassen... und Rückkehr.
»Haral!«
    Ein wilder Augenblick.
»Dort!«
Der Bezugspunkt lag wieder im Fadenkreuz. Eine Kif-Stimme knackte und schnatterte außer Phase mit dem, was ihnen eigentlich zugedacht war; also gab es da draußen ein zweites Schiff, das vor Kitas Zenith lag.
    Feuer traf sie.
    Pyanfar rammte den Antrieb wieder auf volle Leistung, das Geheul der Kif in den Ohren und das statische Fauchen der auf das Chaos in ihrem Kielwasser gerichteten Instrumente. Sie versuchte unter Anspannung ihres ganzen Verstandes, die Orientierung zu behalten, streckte langsam den Arm aus, während sich um sie herum die Materie auflöste, sie dem Dazwischen preisgegeben wurden und die Zeit mit ihren Sinnen spielte. Unmöglich, dass die Kif hatten folgen können. Sie hatten den Spießrutenlauf überstanden, das Schlimmste hinter sich. Hinter Kita gab es drei Ziele und nach dem nächsten noch zwei mehr; und die Möglichkeiten multiplizierten sich, und für die Kif wurde es schwerer und schwerer, Kräfte gegen sie aufzubringen...
    »Wir schwinden«, sagte Haral, Worte, die sich in die Unendlichkeit dehnten, gefühlsmäßig betäubt, im Nirgendwo; so war es, wenn Schiffe verlorengingen, wenn sie sprangen und es nicht schafften, wieder hervorzukommen... vielleicht ein mathematischer Limbus... oder auch der direkte Weg in die Hölle der Mahendo‘sat, wo vierarmige Dämonen sich mit dem Erfinden von Schrecken befassten... Pyanfar hielt nach einem weiteren derartigen Verschwimmen Ausschau. Schäden durch Beschuss hatten vielleicht Auswirkungen auf die Düsen, sie ihrer Kapazität beraubt, sie unter Umständen für immer ins Nichts verbannt.
    ...zweite Ankunft, ein schwindelerregender Absturz der Sinne zurück in das Hier und Jetzt.
    Pyanfar griff ans Schaltpult und befahl Scanner-Suche. Der Differentialkom empfing bereits Signale: es war der Signalgeber des Kirdu-Systems mit einer wunderbaren, schönen Mahendo‘sat-Stimme, die Boje des Sprungbereiches.
    »Wir sind da!« schrie Hilfy. »Wir sind
da!«
    »Eindeutig und in Reichweite«, meinte Pyanfar selbstgefällig.
    Sie nahm Geschwindigkeit weg, und die Selbstgefälligkeit schwand etwas; die Impulse des Antriebes waren etwas schwächlich, weniger kraftvoll, als sie eigentlich hätten sein müssen.
    »Käpt‘n?« Harals Stimme.
    »Ich spüre es.«
    »Weiter auf Knnn senden?« fragte Hilfy.
    »Ja.« Pyanfar hielt

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