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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Anschein Bestand hatte, dass der Reichtum von Chanur weiterhin intakt war und dass Chanur bei den Hani auch weiterhin eine Macht darstellte, mit der zu rechnen war, solange konnte man auf der
Stolz
einige Hoffnung auf den Diensteifer der Mahendo‘sat bewahren.
    Und in dieser Eile, überlegte sie mit einem kalten Lächeln über den prächtigen Hani-Kapitän im Spiegel, in dieser Eile lag tödlicher Ernst.
    Es gab nämlich Akukkakk.
    Mochten die Götter sie alle verdammen!
    Möglicherweise hatte sie ihn ausreichend in Verlegenheit gebracht, so dass sich die eigenen Leute gegen ihn wandten. Es brauchte Zeit, das herauszufinden. Eine lange Zeit, fern des Heimathafens und mit Ohren, die wachsam nach Gerüchten lauschten.
    Den Außenseiter Tully loswerden... wäre es doch so einfach, aus dieser Sache loszukommen!
    Mit flach gelegten Ohren starrte sie in die eigenen Augen und dachte über die Schurkerei nach, an die jeder Händler denken würde, der den Außenseiter zu Gesicht bekam, und nach etwas Überlegung schürzte sie die Lippen zu einem grimmigen und selbstgefälligen Lächeln.
    So, so, so, Pyanfar Chanur. Es gab eine Möglichkeit, mehr als ein Problem zu lösen.
    Wahrscheinlichwürde sie Tully nicht gefallen, aber ein Außenseiter, der kam und um Mitfahrt bat, konnte ruhig nehmen, was es für ihn gab, und es fiel ihr nicht ein, von den Tahar etwas zu erbitten.
    Sie überprüfte den Kom und fand den erwarteten Schwarm Nachrichten, der auf Beachtung wartete. »Nichts wirklich Dringendes«, meinte Geran. »Nach wie vor Verwirrung auf der Station, lautet das Fazit aus allem.«
    »Chur hat sich Tully vorgenommen, oder? Und ihn zurechtgemacht?«
    »Es gibt dort ein kleines Problem.«
    »Erzähl mir nichts von Problemen! Ich habe Probleme. Was für ein Problem?«
    »Er hat seine eigenen Ideen, unser Tully. Er möchte rasiert werden.«
    »Götter und Donner. Im Waschraum?«
    »Hier, jetzt.«
    »Ich komme runter!«
    Sie setzte sich in Richtung Tür in Bewegung, ging noch einmal zurück, besorgte sich den Ohrstöpsel für den Übersetzer und eilte dann nach unten.
Rasiert!
Die Ohren senkten sich, hoben sich aber wieder unter dem Zwang der Überlegung, dass Gebräuche eben Gebräuche waren.
    Aber Äußerlichkeiten, bei den Göttern...
    Sie erreichte den Op in gemessener Eile und fand dort das Trio Geran, Chur und Tully, alle reinlich und verstört und damit beschäftigt, ihr Elend in einer Gfi-Runde zu ertränken. Sie blickten auf, wobei Tully das ängstlichste Gesicht machte, und dank den Göttern befand er sich noch im Besitz von Mähne und Bart und war mit einer sauberen Hose anständig bekleidet. »Pyanfar«, sagte er im Aufstehen.
    »Kapitän«, berichtigte sie ihn mit Bestimmtheit. »Was möchtest du, Tully? Was gibt‘s für ein Problem?«
    »Er will die Schere«, sagte Chur. »Ich habe ihn etwas getrimmt.« Das hatte sie. Es war gute Arbeit. »Er will den Bart lossein.«
    »Huch.
Nein.
Tully. Falsch!«
    Tully sank wieder auf seinen Stuhl, hielt die Gfi-Tasse in beiden Händen und sah verärgert aus. »Falsch?«
    Pyanfar seufzte schwer. »So ist‘s vernünftig. Du tust, was ich sage. Tully. Du musst für die Mahendo‘sat das richtige Aussehen haben. Du siehst gut aus. Fein.«
    »Dasselbe # Hani.«
    »Wie Hani, ja.«
    »Mahendo‘sat hier.«
    »Du bist in Sicherheit. Alles in Ordnung. Freundliches Volk.« Tullys Lippen spannten sich nachdenklich. Er nickte recht friedlich. Dann griff er hinter seinen Kopf und knotete die bleiche Mähne mit den Fingern nach hinten. »So richtig?«
    »Nein«, sagte Pyanfar. Die Hand sank herab.
    »Ich tun alles du sagen.«
    Pyanfar zuckte mit den Ohren und stieß die Hände hinter das Gurtband. »Du tust alles?«
    Sie war heikel, was ihre Ehre anging, und die blassen Augen des Außenseiters starrten mit beunruhigendem Vertrauen zu ihr auf. »Was ich von dir will, könnte dich erschrecken. Ich könnte zuviel von dir wollen.«
    Ein Teil davon drang durch. Das Vertrauen wurde sichtlich kleiner.
    »Mache ich dir Angst, Tully?« Sie machte eine weiträumige Geste zum Bug hin. »Dort draußen liegt eine Station; die Kirdu-Station. Die Rasse der Mahendo‘sat hat die Herrschaft hierüber. Neben uns liegt noch ein Hani-Schiff im Dock. Weiter unten auch Stsho.«
    »Kif?«
    »Zwei Kif-Schiffe, aber nicht dieselben. Wahrscheinlich keine von Akukkakk. Händler. Sie könnten ein Problem für uns werden, wenn wir zu lange hier bleiben, aber sie werden keinen plötzlichen Zug machen. Ich möchte, dass

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