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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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und starrte, anonym in seinen bodenlangen grauen Roben und mit dem trübseligen kifischen Gesicht.
    Pyanfar packte Tully am Arm und zog die Klauen ein, als er zusammenzuckte, aber der Stich brachte ihn wieder in Bewegung. Sie gingen an dem Kif vorbei, und dieser drehte sich um; Pyanfar reagierte nicht darauf, wohl aber Chur, die Besatzungsangehörige war und nicht die Bürde des Kapitäns trug, und sie wandte das Gesicht mit flachen Ohren und zu einem Knurren verzogen um. Der Kif starrte sie weiterhin an. Pyanfar stieß Tully durch die willkommene Bürotür, und drehte sich erst dann zu einem Blick nach hinten um, aber da war der Kif schon wieder mit vor Eile wirbelnden Roben auf seinem Weg, und Chur gesellte sich mit immer noch flachanliegenden Ohren innerhalb des Registrationsbüros zu ihnen. Tully roch nach Schweiß. Die Venen standen an seinen Armen hervor. Pyanfar tätschelte ihm die Schulter und sah sich in dem grellfarbenen Raum um, erblickte ein Büro voll erstarrter Mahendo‘sat, von denen die meisten standen.
    »Ich bin Pyanfar Chanur. Sie haben um eine Unterredung gebeten.«
    Es gab ein allgemeines Durcheinander, und der vorderste der Beamten beeilte sich bibbernd, sie durch den allgemeinen Registraturbereich zu dem mehr abgeschlossenen Komplex hinter den Türen zu führen, wobei er ein Dutzend neugieriger Blicke auf Tully warf.
    »Komm schon!« drängte Pyanfar diesen sanft, hielt mit einer Hand seinen Ellbogen, und es war jetzt sie, die schwitzte, als sie sich überlegte, welche Schocks Tully bis jetzt durchgemacht hatte, ein Kif im Flur, enge Räumlichkeiten... nur ein einziger irrationaler Augenblick, und er konnte ausbrechen - oder auch nach jemandem schlagen. »Freund«, sagte sie beruhigend, und er blieb bei ihr.
    Der Beamte führte sie in einen luxuriös ausgestatteten Wartebereich mit dickem Teppich und kissenähnlichen Couchen in hellen Farben, hastete dann umher und versorgte sie mit Erfrischungen, während sie sich auf zwei gegenüberliegenden Couchen setzten. »Setz dich, setz dich!« sagte Pyanfar und gab Tully das Beispiel, die Beine angezogen und die Knöchel gekreuzt, und Chur wartete, bis Tully sich nervös auf die gegenüberliegende Couch gesetzt hatte. Erleichtert ließ sie sich dann auch darauf sinken.
    Der Beamte stellte das willkommene Tablett auf einen tragbaren Tisch zwischen ihnen. In seinen dunklen
Mahe-
Augen funkelte unverhohlene Neugier. »Bitte um Verstehen, Hani- Kapitän... dieses ist... Fahrgast?«
    »Besatzung«, sagte Pyanfar mit spröde geschürzten Lippen. Sie nahm das von dem kauernden
Mahe
gefüllte Glas entgegen, hielt es mit dem beidhändigen Mahe-Griff und stellte zu ihrer Befriedigung fest, dass der Mahe tatsächlich drei Gläser besorgt hatte. Er füllte das zweite und reichte es Chur, deren Manieren einwandfrei waren, und bot das dritte dann mit einiger Schüchternheit Tully an.
    Tully nahm es auf die selbe Art entgegen, eifrig in der Nachahmung. Pyanfar lächelte in sich hinein und unterdrückte das Lächeln mit einem Schluck des Mahendo‘sat-Getränks. Der Beamte trippelte mit überschwänglichen und eifrigen Verbeugungen hinaus; und was Tully auch von dem Getränk denken mochte, er besaß die Selbstbeherrschung, nicht davor zurückzuzucken.
    »Freund?« sagte er wieder und machte dabei ein besorgtes Gesicht. Chur, die neben ihm saß, legte ihm die Hand aufs Knie, was ihn zu beruhigen schien. Er war nicht ganz in Panik, aber seine Haut glänzte vor Schweiß und seine Muskeln waren verspannt. Schritte ertönten direkt hinter der Tür an der Seite des Raumes, und er wollte sich daraufhin umdrehen, aber Chur tätschelte sein Knie, und er ließ es bleiben.
    Die Tür ging auf. Eine Handvoll bedeutender Mahendo‘sat in kunstvollen hellen Xilts und Kragen kam zu ihnen herein, und einer davon wurde von einem kleinen braunweißen Flauschwesen begleitet, das zu seinen Füßen über den Boden huschte und sich sträubte, als es die Hani erschnupperte. Es zischte, und der Beamte musste es in die Arme nehmen; trotzdem behielt Pyanfar ein wachsames Auge darauf gerichtet. Chur und Tully folgten ihrem Beispiel, als sie sich verbeugte und das offen abschätzende Starren der Mahendo‘sat auf Tully ertrug. Die
Mahe
schwatzten nicht wenig beunruhigt miteinander, und Pyanfar verstand manches davon, Ausrufe der Neugier. Das Flauschwesen knurrte, und sein Besitzer - ein ältlicher Mahe, dessen dunkles Fell grau wurde und dessen flaches Gesicht all die anderen Attribute des

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