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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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breite Stand und stetige Blick. In einer bestimmten Entfernung von den beiden blieb Pyanfar stehen und wartete, gab Chur ein subtiles Zeichen, woraufhin diese vor- und den anderen gegenübertrat.
    Es erfolgte ein Wortwechsel, den Pyanfar nicht hören konnte... keinerlei Freundlichkeit in den Körperhaltungen, aber auch keine offenkundige Ablehnung. Chur kehrte mit flach anliegenden Ohren zurück, nicht hastig, aber auch ohne zu zögern.
    »Ihr Kapitän schläft«, berichtete sie. »Sie schlägt vor, an Bord der
Stolz
zu kommen, wenn ihr Nickerchen vorüber ist. Antwort, Käpt‘n?«
    »Wozu? Ich bin nicht benachrichtigt worden. Aber vielleicht lasse ich sie kommen. Es behagt mir so.« Sie drehte sich um, ohne den anderen noch einen Blick zuzuwerfen, legte Tully eine Hand auf den haarlosen Rücken und führte ihn mit sich fort.
    Und wenn der Tahar-Kapitän tatsächlich schlief, dann würde es damit aus sein, sobald die beiden Lumpenohren wieder drinnen waren, um zu berichten, dass der Chanur-Kapitän einen Begleiter hatte, der einer unbekannten Lebensform angehörte, und mit ihm unterwegs zum Stationsamt war. Die Tahar waren ein Opfer ihrer eigenen Arroganz geworden, und Chanur verzichtete darauf, sich provozieren zu lassen, marschierte einfach von dannen.
    Pyanfar legte ein wenig Großtuerei in ihren Abgang, und sie tat es für die Tahar und die gaffenden Mahe-Dockarbeiter, von denen einige davon hasteten, um Vorgesetzten zu berichten oder Kameraden zusammenzutrommeln, eine dunkelpelzige und spärlich bekleidete Menge.
    »Sie haben es bemerkt«, meinte Chur.
    »Das haben sie.« Pyanfar legte die Hände hinter dem Rücken zusammen, und gemeinsam bummelten sie einher, ein großer Hani-Kapitän in Scharlachrot, eine recht kleine Hani- Schiffsfrau in grobgewebtem Blau, und zwischen beiden der unwahrscheinliche Anblick eines hochgewachsenen breitschultrigen Aliens mit nackter Haut und einer schönen goldenen Mähne auf dem Kopf, eine geradezu qualvoll auffällige Erscheinung. Pyanfar litt an einem nicht unterdrückbaren Rauschen des Blutes und presste die Lippen zusammen, als eine Menge sich zu versammeln begann, weit mehr Leute, als auf dem Dock beschäftigt waren. Mahendo‘sat, Docker und Kaufleute und Bergleute und die Götter wussten was sonst noch; und verstreute Stsho, bleich und pastellfarben in der Menge, ihre weißlichen Augen so rund wie Monde, und sie hielten einander an den Händen und schnatterten schockiert aufeinander ein. Von den Kif... gab es bisher noch kein Anzeichen, aber die Gerüchte würden sie herbeilocken, dessen war sich Pyanfar gewiss, und sie wünschte sich, die Pistole mitgenommen zu haben, deren Mitnahme sie erwogen hatte.
    Sie erreichten den Lift, drückten auf den Knopf, und
Mahe
wichen vor ihnen aus und drängten sich bei erster Gelegenheit wieder hinter ihnen zusammen, und das Gerede der Menge umgab sie wie ein Rauschen.
    »Kapitän«, fragte jemand, einer von den Mahendo‘sat, »was ist das für ein Wesen?«
    Sie drehte sich mit einem Grinsen um, dem es an Geduld fehlte, und die Mahendo‘sat, die mit Hani Bescheid wussten, wichen zurück, aber es lag auch Humor darin, Befriedigung über den Aufruhr. Der Lift kam an, und ein halbes Dutzend verblüffte
Mahe
entschlossen sich, ihn zu verlassen, egal, ob sie nun vorgehabt hatten, auf dieser Ebene auszusteigen, oder nicht. Hastig drängten sie sich zur Tür hinaus, und Pyanfar ergriff Tully am Arm und führte ihn hinein. Chur zögerte währenddessen und kam dann als letzte, das Gesicht der Menge zugewandt. Die Tür blieb noch für einen Moment offen, Zeit genug für jedermann sonst, der mit ihnen hinauffahren wollte, aber es trat niemand ein. - Die Tür ging zu und der Lift schoss nach oben. Pyanfar ließ Tullys Arm los und legte die Hand an seinen Rücken, bereit dazu, ihm das Zeichen zum Hinausgehen zu geben. Er schwitzte trotz der kalten Luft.
    An der anderen Seite tätschelte Chur seinen Arm. Einmal hielt der Lift, aber die Wartenden entschieden sich gegen das Einsteigen, starrten nur aus geweiteten Augen. Und der Lift setzte seinen Weg nach oben fort.
    »Freund«, sagte Tully nervös aus seinem begrenzten Hani-Repertoire.
    »Mahendo‘sat und Stsho. Freunde, ja.«
    Die Liftkabine hielt ein zweites Mal, diesmal in einem ruhigeren Korridor des Bürokomplexes. Tully ging mit ihnen hinaus und den Gang hinunter, wobei er wieder arbeitende
Mahe
überraschte.
    Und blieb abrupt stehen. Ein Kif verließ die voraus liegenden Büros, hielt an

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