Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur
machen Handel wir wollen. Mehr groß als Perlen und Schweißer, a, Hani?«
»Sie folgen mir, verdammt!« Sie gab den Kurs und die Bahnkurve über Computer hinüber.
»Das ist der Weg.«
Ein
mahen
Zischen kam als Antwort, kehlig und besorgt. »Sie steuern auf gut Glück, Hani? Sie völlig verrückt, dieses Kurs?«
»Fliege ich immer,
Mahe.
Erschreckt?«
»Hani-Witz, ah?«
»Zwei Kif liegen da unten im Dock. Wir fliegen, sie fliegen auch. Haben Sie die Patrouille alarmiert?«
»Erledigt«, meldete sich die zweite Stimme.
»Ha«, brummte Pyanfar. »Sie haben Ihre Daten, alles, was Sie wollten. Genug. Wir verschwinden von hier.«
»A.«
Zustimmung. Pyanfar warf einen kurzen Blick auf Haral, über die dazwischenliegende Konsole hinweg, und die Verbindung erlosch. Chur schickte der Dockmannschaft ihre Signale. »Wir haben Priorität für unseren Abflug«, berichtete Chur. »Kein Problem.« Die Kabel wurden gelöst, Anzeigen begannen zu blitzen, mahnten das Schließen der Luken an.
Haral setzte exakt in der richtigen Reihenfolge die Verschlüsse in Aktion. Vor der Primärkonsole belebten sich Bildschirme, als Geran das Scannerbild von der Station durchstellte. Der Luftschleusengreifer löste sich hallend, und die letzten Luken waren jetzt dicht. »Los geht‘s!« warnte Pyanfar über die Rundspruchanlage und löste die schiffseigenen Greifer der
Stolz,
deren Griff an der Station unabhängig war von deren Griff am Schiff.
Dröhnend führen sie in ihre Fächer zurück; Lagekontrolldüsen ließen das Schiff gemächlich Abstand gewinnen.
Es war ein glattes Manöver, ein leichtes Abstoßen und eine Zuwendung der Nase zum verkehrsfreien Nadir, als G einsetzte, mit einem Winseln der Rotationsmaschinen. Blitzende Comp-Anzeigen wiesen auf die Flugschneise, und der Scanner zeigte die
Mahijiru
und die
Aja Jin,
die unter dem Backbordrand der Station hervorschwebten. Die
Stolz
gewann an Antriebsimpulse, solide eineinhalb G jetzt in Richtung Nadir und aus dem System.
»Kif legen ab«, sagte Chur am Korn-Monitor. »Bekanntgabe von der Station.«
»Keine Scanner-Bestätigung«, sagte Geran.
Pyanfar langte bereits nach dem abgedeckten Waffenschalter, warf die Abdeckung zurück und schaltete ein; Lichterkräuseln gab die Bereitschaft der Geschützluken bekannt.
»Bleib dran!« wies sie Haral an, ohne die Augen von ihren eigenen Aufgaben zu wenden.
»Keine Comp-Synchronisation, nicht, wenn die
Mahe
im Weg sind. Ich kann nicht einfach versehentlich einen von ihnen auslöschen.«
»Hoffentlich sind sie genauso bedachtsam«, brummte Haral. »Huch.«
»Kif mit Kurs aus dem System«, berichtete Geran. »Schirm Zwei.«
»Wo steckt unsere Eskorte?« fragte Pyanfar verdrießlich...«
»Op-Deck, bleibt gesichert, hört zu und achtet auf eure Stichworte!«
»Eskorte unterwegs«, meldete Chur. »Sie sind auf Abfangkurs. Die Station hat sie scannerisoliert.«
»Verstanden.« Sie warf einen kurzen Blick auf das Scannerbild von der Station, auf dem sie selbst als übergroßer Keil sichtbar waren, zusammen mit einem ganzen Haufen Schiffssignale in Synchronisation. Geran schickte ein weiteres Bild. G baute sich weiter auf, zerrte an den Eingeweiden und zwang Pyanfars Arm gegen die Ellbogenstütze zurück. Die Kif holten nicht auf, bewahrten vielmehr eine gemächliche Beschleunigung in ihrem Kielwasser.
Goldzahn und dieser Fremde, dieser Jik, als Geleitschutz. Pyanfar begriff, gestand sie sich selbst gegenüber ein, nicht die
mahen
Ordnung der Dinge, nicht mehr, als Außenseiter die Stsho verstanden. Mit ihnen Handel zu treiben, war eine Sache. Die Grenzen eines
Mahe
wie Stasteburana abzuschätzen, eine andere. Goldzahn und sein Mahe-Freund, dieses Schiff, das in der Stunde des Abfluges der Tahar in das System geschlichen war - vielleicht Kaufleute; aber was sie von der
Mahijiru
und der
Aja Jin
auf dem Bildschirm sah, war bedrohlich schlank und schmuck mit den abmontierten Frachträumen; eine Menge Raum war bei beiden Schiffen den Energieanlagen vorbehalten, eine verschwenderische Menge Sprungkapazität, bislang maskiert durch die jetzt fehlenden Laderäume, seltsam geformte Zentralbereiche, die sich in einer Art und Weise wölbten, dass sie in einer vernünftigen Geometrie zu den gerade angelegten Tanks passten. Düsen mit merkwürdigen dunklen Zwischenräumen, ähnlich Faltgelenken, größer als Düsen, wie sie Schiffe dieser Masse eigentlich haben sollten. Es war eine seltsame Sache, dass Schiffe einander niemals
sahen,
dass sie
Weitere Kostenlose Bücher