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Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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rieb sich das rechte Ohr. Die Buchstaben fielen in einem grünen Schleier auseinander und wurden wieder deutlich. Niemand von der Besatzung beschwerte sich. Ein Hani-Mann saß dort drüben, müde bis auf die Knochen, bearbeitete Tasten und knurrte tief in der Kehle in einer Art unbewussten, reflexhaften Ächzens, das gelegentlich ein Brummen wurde; Der arme Khym, zu gut erzogen, um wie die anderen zu fluchen. Er erledigte die Arbeit einer Crewfrau mit der gleichmäßigen Konzentration wie eine Frau, Seite an Seite mit Geran. »Geben Sie mir Ihre Informationen!« lautete seine Litanei in untadeligem Ton. »Ich übermittle sie dem zuständigen Offizier.«
    Und: »Es tut mir leid, aber das ist völlig unmöglich.«
    Der Aufzug trag in Funktion. Pyanfar drehte sich ein Stück weit herum, um einen Blick zum Korridor zu werfen, ein nervöser Reflex, jetzt, wo sie einen Kif an Bord hatten und Ehrran- Leute die Luftschleuse der
Stolz
bewachten.
    Hilfy kam eilig auf die Brücke zu. Die Ohren zurückgelegt. Die Augen dunkel, als sie durch die Tür trat.
    »Tante, was ist das für eine Geschichte mit Kefk?«
    Pyanfar schwenkte den Sessel, bis sie Hilfy direkt anblickte, und lehnte den Kopf an die Polsterung zurück.
Niemand
kam auf die Brücke der
Stolz
und redete in diesem Ton mit ihr.
    Aber Hilfy... Hilfy brauchte in letzter leit Spielraum. Pyanfar gab ihn ihr. »Wir fliegen dorthin, ja. Müssen uns da um eine Sache kümmern.«
    »Eine Kif-Sache?«
    Ihre Ohren fielen herab. Sie erkannte die Bruchlinien in Hilfy, die Unvernunft. Und sagte einen Atemzug lang nichts.
    »Nun, ist es eine?«
    »Jiks Sache. Sieh mal, wir haben da eine Rechnung zu bezahlen, Nichte. Eine götterverdammt dicke Rechnung.«
    »An
wen?«
    »An Jik, um einen zu nennen.« Pyanfars Herz raste unwillkürlich; ihre Ohren klappten nach hinten, und ihre Krallen führen ruckartig halb aus den Scheiden und bohrten sich in die Polsterung. »Jik. Denkst du, ich besäße den Einfluss, ein mahen Jägerschiff und eine Han- Delegierte hierher zuholen, um dir aus der Patsche zu helfen, ohne dass ich einen Handel abschließen müsste? Du bist teuer. Nichte.«
    Das war ein Schlag in Hilfys Gesicht. In ihren Augenwinkeln erschien das Weiße. Ihre Nasenlöcher weiteten sich. »Was machen wir dann?«
    »Wir...« Pyanfars Stimme versagte aus völliger Erschöpfung. Sie winkte ab. Hilfy schwankte auf den Beinen, war in keiner besseren Verfassung. Es war verrückt. Sie alle waren derart müde. 
    »Wir machen das, Nichte, was wir uns vorgenommen haben, was immer es auch ist. Ja, wir fliegen nach Kefk. Ich wüsste auch nicht, dass wir eine andere Wahl hätten. Schulden werden angemahnt. Wir werden mit Jik kein falsches Spiel treiben. Selbst Ehrran macht mit. Frag mich nicht, warum. Um zu spionieren, das ist mal verdammt sicher. Für uns geht es um das, was ich sagte: Schulden. Wir haben dich herausgeholt. Das beste, was ich tun konnte.«
    »Wir haben einen Kif an Bord.«
    »Nicht meine Entscheidung.«
    »Was
ist
es denn in letzter Zeit noch?«
    Pyanfar glaubte für einen Moment nicht; was sie da gehört hatte; und dann gerieten ihre Muskeln in Bewegung, wie ein Krampf, der sie aus dem Sessel aufrichtete. Und Hilfy wich zurück, die Ohren angelegt und Bestürzung im Gesicht, als glaubte sie selbst nicht, was sie da gesagt hatte.
    Khym stand auf; auch
seine
Ohren waren zurückgelegt, und das bedeutete Ärger auf zwei Beinen.
    »Wie viel Freiraum gewähre ich dir eigentlich?« fragte Pyanfar. »Wie viel steht dir zu, hm?«
    Weiter unten auf dem Korridor waren die Lifttüren wieder aufgegangen. Chur und - ihr Götter! - Tully kamen zur Brücke, schneller als sie beide eigentlich sollten, während überall auf der Brücke tiefes Schweigen herrschte, nur durchbrochen vom Knistern von Leder, als sich die Besatzungsmitglieder in ihren Sesseln umdrehten. »Möchtest du irgendeine besondere Empfehlung abgeben, Nichte?«
    »Nein.« Das Wort war endlich heraus. Chur und Tully betraten die Brücke, und auf dem letzten Stück trugen sie sich beinahe gegenseitig.
    »Vielleicht setzt du lieber deine Pause fort«, meinte Pyanfar. »Wir haben zu arbeiten.«
    »Götterverdammt, Tante...«
    »Ich habe dich herausgeholt! Götter und Donner, Hilfy Chanur, willst du dich mit mir über die Methode streiten?«
    Tully stieß sich von der Tischkante ab - nutzlos, verrückt vom Fieber, trat er zwischen zwei aufgebrachte Hani. Aber er blieb dort stehen, hin und her schwankend, Panik in den Augen.
    Und da

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