Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
und sie nicht, als Pyanfar allein in diesem Raum der Kif geblieben war; und erneut, als Pyanfar mit Jik und Ehrran und der ganzen Crew außer ihr und Chur losgegangen war, um Tully zu holen.
Und, bei den Göttern, warum sollte er überhaupt die Frage stellen?
Es stimmte, sie hatten einen Kif an Bord. Tully wusste es nicht. Wenn sie an die Anwesenheit dieses Kif dachte, zuckten ihre Lippen und schauderte sie innerlich. Das Wesen war dort unten am Korridor. Nur ein paar Türen weiter und hinter der Biegung.
Sie saß auf Tullys Bett und hatte die Arme um sich geschlungen und war erfüllt von einem Wunsch, wie sie ihn in dieser Intensität nicht mehr gespürt haue, seit sie darum gebeten und einem sie abgöttisch liebenden Vater das Einverständnis dazu abgerungen hatte, dass sie in den Weltraum gehen durfte - und es war der Wunsch, wieder nach Hause zu gehen, in Sicherheit zu sein, und nicht zu sehen, was sie jetzt tun wollte. Besser war es, in den Bergen zu jagen. Diese Art des Tötens war sauber. Einen Gefährten finden. In ihrem Alter war das fällig. Wieder Gras unter den Füßen haben und die Sonne auf dem Rücken, dort, wo kein Hani, dem sie begegnete, begreifen würde, was Kif waren oder die Dinge, die sie gesehen hatte.
Tully kam nackt wieder aus dem Badezimmer gestolpert. Er hatte Wunden am Körper, aus denen Blut sickerte; überall blaue Flecken und Verbrennungen und Spuren von jeder Art von Misshandlung. Hilfy hatte ähnliche Narben. Tully suchte in einer Schublade nach einer weiteren abgelegten Hose von Haral und brachte tatsächlich noch eine zum Vorschein. Es musste die letzte sein.
»Soll ich dir helfen?« fragte Hilfy.
Er schüttelte den Kopf, ein menschliches
Nein.
Er setzte sich und unternahm mehrere Versuche, ein Bein in die Hose zubekommen. Er ruhte sich etwas aus, auf der Stuhlkante sitzend, und scheuchte Hilfy mit einer Handbewegung weg. Er schaffte es schließlich mit einem Bein.
Plötzlich ging die Tür auf. Chur stand dort mit all ihren Verbänden. Ihre Augen weiteten sich; die mit den Reisen-Ringen behängten Ohren zuckten zurück.
»Chur«, sagte Tully und schaffte es auch, das andere Bein durch die Hose zu stecken. Er stand auf, zog die Hose hoch und die Kordel zu, musste sich dabei hin und wieder an der Stuhllehne festhalten.
»Es gibt nur wenig, was wir noch nicht voneinander gesehen haben«, brummte Hilfy. Sie zuckte die Achseln. Ihr war heiß um die Ohren. »Er oder ich. Es ist alles in Ordnung, Chur.«
»Du in Ordnung«, sagte Tully. Er ließ den Stuhl stehen und streckte beide Arme nach Chur aus. Chur wich instinktiv zurück; aber er packte sie nicht, nahm nur ihre Hände und umklammerte sie mit seinen. »Chur, schön dich sehen. Schön dich sehen...«
»Auch so«, sagte Chur. Sie schürzte die Lippen zu einem dünnen Lächeln. Hilfy stand auf.
»Wir sind vielleicht ein Anblick, wie?«
»Wir fein«,
sagte Tully mit einer Einfachheit, die schmerzte.
Er grinste, unterband es aber gleich wieder und versuchte, ein für Hani angenehmes Gesicht zu machen. »Chur, ich denken du tot.«
»Tot, nein...« Chur gab ihm einen ganz sanften Klaps auf die Wange. »Ihr Götter, sie haben dich wirklich durchgekaut und wieder ausgespuckt, wie?«
Hilfy, die sich auf den Stuhl stützte, zuckte zusammen. »Bitte, er soll sich wieder setzen. Du auch. Was machst du überhaupt hier?«
»Habe eine kleine Pause. Da oben sind sie mit einlaufenden Daten beschäftigt. Tirun macht es - ich dachte mir, ich gehe einmal hinunter und sehe nach euch, solange ich die Chance habe.«
»Wir legen ab, nicht wahr?« Churs Ohren sanken herab. »Wir tun es doch?«
»Wir haben da ein kleines Abkommen laufen«, sagte Chur.
»Was
für ein Abkommen?«
»Mit Jik. Wir - na ja, wir müssen ihm noch eine Gegenleistung erbringen. Jik hat uns gebeten, mit nach Kefk zu kommen. Er hat auch Ehrran dazu überredet.«
»Ihr Götter!« Hilfy grub die Krallen in die Polsterung und zog sie wieder ein. Sie hatte Angst.
Nackte Angst. Sie erkannte es deutlich. Dieses Zusammenzucken war jetzt tief in sie eingegraben, in Mark und Nerv, für immer. »Was gibt es denn auf Kefk außer Kif? Verfolgen wir immer noch dieses Irrlicht des Handelns mit den Menschen?«
»Es geht um einen anderen Handel«, sagte Chur. Ihre Ohren blieben auf Halbmast. Das Weiße zeigte sich in ihren Augenwinkeln. »Ich weiß nicht genau, worum es geht. Der Käpt‘n hat mit Jik darüber gesprochen, und es ging dabei hin und her.«
»Gehen Kefk?« fragte
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