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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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gleichzeitig aus: »Zucker im Tank!«
    »Genau das vermute ich«, fuhr Justus fort. »Irgendwann hat jemand hier still und heimlich den Tankverschluss vom Jeep geöffnet und Zucker reingeworfen.«
    Bob betrachtete das Papierstückchen noch einmal genauer. »Kommt mit!«, rief er plötzlich aufgeregt und stürmte voran, genau in Tante Mathildas Küche. Hier saßen sie nur an schlechteren Tagen und aßen Kirschkuchen. Doch das kam nicht oft vor, denn in Kalifornien schien fast immer die Sonne.
    »Just, wo hat deine Tante ihren Zuckerpott?«, wollte Bob wissen. Justus zeigte auf die Vitrine. Bob fand die Dose mit dem Würfelzucker und zeigte darauf: »Seht ihr, was ich sehe«, sagte er stolz.
    Peter und Justus staunten: Die Zuckerwürfel waren in dem gleichen Papier verpackt, das sie eben gefunden hatten. Peter setzte sich auf einen Stuhl: »Ich glaube es nicht. Vor unserer Nase hat jemand zum zweiten Mal den Stunt sabotiert.«
    Justus setzte sich neben ihn: »Aber diesmal sind wir dem Täter viel näher als beim ersten Versuch. Oder ich muss besser sagen, an den Tätern. Denn ab jetzt gibt es einen zweiten Hauptverdächtigen neben Jerry Blake: Claudia Donnatelli.«
    Bob war erschüttert: »Ich kann es nicht glauben. In den Filmen, da ist sie so …«
    Justus unterbrach ihn: »Das ist die Hollywood-Welt. In Wirklichkeit ist die Schauspielerin völlig anders. Wisst ihr noch? Der Streit zwischen ihr und Jerry Blake beim letzten Film? Burns hat es uns erzählt. Die Donnatelli wollte es dem Produzenten irgendwann heimzahlen, weil sie die Rolle nicht bekam. Also: Rache als Motiv. Sie wollte vielleicht den kompletten Film sabotieren.«
    Peter nahm ein Stück Zucker aus der Schale und betrachtete es: »Als Tante Mathilda Kuchen spendierte, sahen wir, wie die Donnatelli sich eine Hand voll Zuckerstücke nahm. Und das, obwohl sie so strenge Diät hält. Dann ging sie in einem passenden Moment zum Jeep und warf den Zucker in den Tank.«
    Bob nahm die Brille ab: »Möglich. Genauso gut könnte es Blake getan haben. Er nahm sich auch Zucker aus dem Topf. Obwohl sein Arzt ihm Zucker verboten hat. Sein Motiv mit den Versicherungsgeldern ist uns ja bekannt.«
    Justus knetete an seiner Unterlippe: »Es hätte auch jeder andere gewesen sein können. Alle hätten unbemerkt in den Zuckerpott greifen können. Zum Beispiel auch Jim Norton.«
    »Wir haben noch immer kein Motiv für ihn. Warum sollte er so etwas tun?«, wollte Bob von Justus wissen.
    »Keine Ahnung. Wir sollten anfangen danach zu suchen. Wir müssen jede Möglichkeit in Betracht ziehen!«
    Plötzlich stand Peter auf: »Wir sollten auch eine ganz andere Möglichkeit in Betracht ziehen. Zweimal wurde bisher ein Anschlag verübt. Niemand wurde verletzt, die Dreharbeiten gingen stets weiter. Warum sollten der oder die Täter nicht ein drittes Mal zuschlagen?«
    »Peter hat Recht«, befand Justus. »Die Sache wird zu gefährlich. Wir haben mittlerweile so viele Verdächtige, dass wir die Kontrolle verlieren können. Vielleicht haben wir sie schon verloren. Um ein Haar hätte es Burns erwischt.«
    »Was schlägst du vor, Just?«, fragte Bob. Justus kramte in seiner Hosentasche und beförderte die Visitenkarte von Kommissar Reynolds zum Vorschein: »Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, die Polizei einzuschalten.«
    Peter und Bob waren einverstanden. Im Flur stand das Telefon auf einer kleinen Kommode. Justus wählte die Nummer.
    »Kommissar Reynolds«, hörte man am anderen Ende der Leitung.

    »Guten Tag, Mister Reynolds. Hier ist Justus Jonas.«
    »Ach, die drei vom Schrottplatz? Was gibt es?«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe.« Diese Worte sagte Justus so ernst, dass der Kommissar sofort reagierte: »Okay, ich komme sofort.«
    »Hoffentlich haben wir nicht zu lange gezögert«, überlegte Peter, als Justus den Hörer auflegte.
    In diesem Moment hörten sie von draußen einen lauten Knall. »Jetzt ist es passiert!«, schrie Peter.

Showdown
    Als sie auf die Veranda stürmten, erleuchtete ein heller Blitz den Schrottplatz. Gleich darauf hörten sie einen mächtigen Donnerschlag. Und dann prasselte der Regen schwer vom Himmel. Peter seufzte erleichtert auf. Ein ganz normales Gewitter zog vom Pazifik über Rocky Beach hinweg. Die Filmleute eilten fluchend über das Gelände. Keiner hatte daran gedacht, die Kameras und Geräte abzudecken, denn Regen ist in Kalifornien sehr selten.
    »Seht zu, dass nichts nass wird«, krächzte Jerry Blake durchs Megafon. »Das Zeug ist sauteuer und für

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