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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Eine falsche Bewegung und er käme aus dem Gleichgewicht. Burns blickte in den Abgrund.

Am Abgrund
    Alle starrten auf den Wagen. Jerry Blake rutschte die Zigarre aus dem offenen Mund und fiel zu Boden.
    »Verdammt, helft ihm doch!«, schrie Bob plötzlich und rannte los. Ohne nachzudenken griff er ein Kabel, das herumlag, und sprang auf die Rampe, Justus und Peter folgten ihm.
    »Ich knote das Kabel an der Stoßstange fest und ihr müsst ziehen!«, gab Bob Kommandos.
    Alan Burns versuchte sein Gewicht so weit wie möglich nach hinten zu verlagern. »Ganz vorsichtig, Bob. Ein Gramm auf der falschen Seite und mit mir geht’s abwärts!«
    Doch Bob hatte das Kabel schon befestigt. »Los! Zieht jetzt, so fest ihr könnt!«
    Justus und Peter packten zu und legten das Kabel um einen Eisenpfeiler. Der Wagen war nun gesichert und der Absturz schien verhindert. Erst jetzt löste sich bei den anderen die Starre und fast gleichzeitig rannten alle auf sie zu. Nur Jim Norton stand regungslos hinter seiner Kamera und filmte unaufhörlich. Burns öffnete die Tür, nahm die Perücke vom Kopf und kletterte aus dem Wagen:
    »Nun braucht ihr auch nicht mehr zu kommen. Die Jungs hier haben alles im Griff. Toll, da hab ich um mich herum ein Profiteam aus Hollywood und wenn es drauf ankommt, retten mich drei Knirpse aus Rocky Beach.« Dann ging er auf Bob zu und reichte ihm die Hand. »Danke, Jungs!«
    Alle begannen zu applaudieren und Bob wurde verlegen. »War doch klar, dass wir helfen«, sagte er.
    Jerry Blake hob die Zigarre auf und nahm sein Megafon in die Hand: »Für alle Pause bis zum Mittagessen.«
    Der Wagen wurde von der Rampe gerollt und Alan Burns öffnete sofort die Haube.
    »Was ist denn nun eigentlich passiert?«, wollte Justus wissen.
    Burns betrachtete den Jeep und schüttelte den Kopf: »Ich weiß es nicht. Plötzlich begann der verdammte Motor zu stottern. Bei so einer Sache muss man den Stunt sofort abbrechen. Das ist das Erste, was wir lernen. Denn der Wagen hätte dann beim Absprung eine zu geringe Geschwindigkeit gehabt und ich wäre irgendwo kopfüber in den Schrottteilen aufgeschlagen. Nur wenn ich so fahre wie berechnet, lande ich halbwegs sanft auf dem Boden.« Dann machte er sich daran, einige Teile im Motorraum abzuschrauben.
    »Und wieso fing der Jeep plötzlich an zu stottern?«, hakte Peter nach.
    »Das versuche ich ja gerade rauszubekommen. Genug Benzin war drin, das hab ich vorher alles gecheckt. Ich habe eher das Gefühl, dass irgendwas an der Einspritzanlage nicht in Ordnung war.«
    Peter beugte sich über den Kotflügel. Schon oft hatte er zugesehen, wie sein Vater zu Hause am Auto herumbastelte. »Durch die Einspritzdüsen wird das Benzin in die Kolben gepumpt, nicht?«
    Burns pfiff durch die Zähne: »Alle Achtung, du kennst dich aus mit Motoren.« Justus und Bob sahen Peter erstaunt an. Der Stuntman fuhr fort: »Er hat Recht und darum ist die Sache auch so empfindlich. Ein Krümel Dreck verstopft die Düsen und der Motor geht aus. Aber normalerweise passiert das nicht, weil da ein Filter vorsitzt.« Kurze Zeit später hatte Alan Burns die Einspritzanlage ausgebaut. »Seht ihr: Total verklebt, die Düsen. Da kann ja nichts mehr durchkommen.«
    Die drei ??? begutachteten neugierig das ausgebaute Teil. »Und wie kann so was passieren?«, fragte Justus.
    »Ich weiß es nicht. Schlechtes Benzin oder was weiß ich – keine Ahnung. Vielleicht hat mir einer auch Zucker in den Tank gekippt.« Als Burns das sagte, musste er lachen.
    »Zucker?«, wiederholte Justus und ungläubig sahen sich die drei ??? an.
    »Ja, Zucker würde sich auflösen und die heißen Düsen wie Sirup verstopfen. Aber wer käme auf so eine Idee?« Immer noch lachend ging der Stuntman zu den anderen hinter dem Lastwagen, denn es gab bereits Mittagessen.
    Justus wartete, bis er verschwunden war: »Habt ihr das gehört? Kommt mit, ich habe einen schrecklichen Verdacht. Ich will mir mal die Stelle angucken, wo der Jeep heute Nacht stand. Ich hab da so ein Gefühl.«

    An dem Platz waren die Reifenabdrücke des Stuntautos noch zu erkennen. Justus untersuchte den Boden.
    »Und was hoffst du zu finden, Just?«, fragte Peter neugierig.
    Justus ging in die Hocke: »Ich weiß es nicht – oder vielmehr doch. Ich glaube, hier ist etwas, das uns weiterbringt.«
    Zwischen seinen Fingern hielt er ein kleines Stück Papier. ›Eiscafé Rocky Beach‹, stand darauf. Es war Einwickelpapier für Würfelzucker.

Zuckersüß
    Peter und Bob sprachen es

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