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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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sehr gut! Wirklich«, murmle ich hastig.
    »Tobi, ich hatte die ganze Nacht ein unheimlich schlechtes Gewissen, weil ich Alex und dich quasi dazu gezwungen habe, gemeinsam einen Film zu schauen, obwohl ihr das doch gar nicht wolltet…« Sie seufzt leise und ihre sanften Augen blicken mich traurig an.
    »Nee, Martha, ist schon okay, mach dir keine Sorgen!«
    »Ich wollte nachts hochgehen und mit dir sprechen, dich trösten…« Ein Glück, dass sie das nicht getan hat. »Aber Alex hat mich gebeten, mich da rauszuhalten, er meinte, er würde das regeln…« Ohja, das hat er getan.
    »Apropos Alex, wo ist der überhaupt?« Ich gebe mir die allergrößte Mühe, die Frage möglichst gelangweilt und desinteressiert klingen zu lassen, hab aber die Befürchtung, dass mir das nicht so gelungen ist.
    »Ach, der ist gestern Nacht noch spät zu seinem Kumpel Tom gefahren und hat dort übernachtet. Er ist noch nicht zurück.«
    Was? Er ist nicht da? Aber ich will ihn sehen… Ich muss ihn sehen…
    »Tobi, hörst du mir überhaupt zu? Ich habe dich gefragt, ob alles in Ordnung ist?« Martha sieht mich skeptisch an.
    »Hm, ja, alles supertoll. Mir geht's fantastisch.« Ich recke beide Daumen nach oben und grusle mich vor mir selbst.
    »Okay.« Martha geht in Richtung Haustür, lässt mich dabei aber nicht aus den Augen. »Ich muss zur Reinigung und einkaufen gehen. Sollte was sein, ruf mich einfach an. Dein Vater ist schon in der Bank, Maria und Bettina sind zum Reiten gefahren und die Zwillinge sind im Kindergarten.«
    Ich nicke schnell und winke Martha zum Abschied, bevor ich mich auf den Weg in die Küche mache. Ich komme jedoch nicht sehr weit. Die Türklingel lässt mich innehalten.
    »Ach, du bist es…«, murmle ich, kaum dass ich die Haustür geöffnet habe.
    »Wer sonst?« Marc verschränkt ein bisschen beleidigt die Arme vor der Brust.
    Ja, wer denn auch sonst?
    »Wir haben gestern abgemacht, dass ich dich um halb elf abhole, und hier bin ich.« Marc sieht schon wieder etwas angepisst aus und ich schlage mir mit der flachen Hand an die Stirn. Richtig, er wollte mir ja einen Job besorgen.
    »Oh Mann, sorry, Marc, aber seit gestern Nachmittag hat sich so viel getan, es ist einfach so viel passiert und ich…«
    »Du hast es vergessen.« Resigniert schaut er mich an. Hey ho, da ist es wieder, mein schlechtes Gewissen, und es tanzt in meinem Hirn Polka! »Weißt du was, wenn du so unzuverlässig bist und nicht einmal die einfachsten Termine einhalten kannst, dann können wir das auch gleich lassen.« Er dreht sich um und will gehen.
    »Nein, Marc, bitte warte! Es tut mir wirklich leid, aber letzte Nacht… ich bin nicht unzuverlässig. Bitte, gib mir noch eine Chance!«
    Marc mustert mich einige Sekunden, dann nickt er kurz. »Ich warte im Auto. Wenn du in fünf Minuten nicht da bist, fahr ich ohne dich.«
    Als ich wenige Minuten später aus dem Haus stürme, sitzt Marc bereits in seinem Wagen und trommelt ungeduldig auf dem Lenkrad herum. Ich setze mich neben ihn und ignoriere den bissigen Blick, den er mir zur Begrüßung schenkt.
    »Hey, ich hätte noch zwei Minuten gehabt.«
    »Steig ein und halt die Klappe.« Er startet den Motor, noch bevor ich mich richtig anschnallen kann. Eine Weile sagt keiner etwas. Er starrt geradeaus und ich aus dem Fenster zu meiner Rechten.
    »Willst du denn gar nicht wissen, was mir gestern Nacht passiert ist?« Ich halte es nicht mehr aus, dieses elende Schweigen. Mein Mund wurde nicht dafür geschaffen, stumm zu bleiben. Marc fängt zu grinsen an.
    »Ich hab gerade mit mir selbst gewettet, dass du es keine fünf Minuten schaffst, still zu sein. Und stell dir vor, ich hab gewonnen!«
    »Du bist gemein!«
    »Und du ein Plappermaul.«
    Ich schmolle. Und Marc lacht mich aus. Blödarsch!
    »Also gut, Diva, erzähl schon, was ist denn so wahnsinnig Dramatisches passiert?«
    »Ich hab mit Alex geschlafen.«
    Marc tritt heftig auf die Bremse und der Autofahrer hinter uns fängt wütend an zu hupen.
    »Oh wow, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.« Er sieht mich kurz an und dieses Mal kann ich weder Ärger noch Ablehnung oder Misstrauen in seinem Blick erkennen. Er scheint ehrlich besorgt zu sein… »Und das ist gut?«
    »Ich… weiß nicht… ja.«
    Schweigend schaut Marc auf die Straße, fädelt sich in den Verkehr ein, hält an einer roten Ampel und gibt dann wieder Gas.
    »War es dein erstes Mal?«
    Ich werde rot, nicke dann. »Ja.«
    »Und es war schön?«
    Noch ein bisschen röter.

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