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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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geschlossen, der Raum liegt schwarz und stumm vor uns. Ich lasse mich auf die Knie nieder und deute den Kleinen an, meinem Beispiel zu folgen. Sie kichern leise. Ich lege meinen Zeigefinger auf die Lippen, fordere sie auf, still zu sein.
    Vorsichtig schließe ich die Tür hinter uns. Zu dritt krabbeln wir über den weichen Teppichboden. Wie die Indianer schleichen wir vorwärts, geschmeidig und lautlos, elegant und umsichtig. Naja, zumindest versuchen wir es. Eigentlich erinnern die Zwillinge eher an zwei kleine Elefanten, wie sie so auf allen Vieren durch den Raum poltern. Es ist dunkel und die Kinder stoßen immer wieder an Möbel, reißen Gegenstände um und flüstern und kichern.
    Wenn er nicht gerade im Koma liegt, hat er uns bestimmt schon längst gehört.
    Ich bin der Einzige, der das Bett erreicht, Timmy ist vollkommen orientierungslos in Alex' großen Kleiderschrank gekrabbelt und Emma hockt irgendwo unter dem Schreibtisch. Ich kann sie kichern hören.
    »Hey, ihr beiden, hierher«, flüstere ich. Trampelnd kommen die Kleinen in Richtung Bett gerobbt. Eines ist sicher, Timmy und Emma haben schlechte Chancen auf eine Karriere als Einbrecher.
    »Hört mal zu«, flüstere ich und lege beide Arme um ihre kleinen Körper, um sie nah an mich heranzuziehen. »Wir machen jetzt folgendes, auf mein Zeichen springen wir alle auf das Bett und schreien ganz laut Buh , okay?«
    »Darf ich auch wie ein Löwe brüllen?«, fragt Timmy.
    »Von mir aus.«
    »Ich will aber nicht wie ein Löwe brüllen«, erklärt Emma entschieden.
    »Musst du ja auch nicht.«
    »Was soll ich dann machen?«
    »Mach Buh !«
    »Aber ich brüll wie ein Löwe«, wiederholt Timmy.
    »Wisst ihr was, jeder macht, was er will, okay?«, seufze ich und hoffe, dass die Diskussion damit beendet ist. Also, wenn er das nicht mitbekommen hat…
    »Gut, auf mein Zeichen… macht euch bereit… Jetzt!« Schreiend werfen wir uns auf das Bett. Die Kleinen schlingen ihre Ärmchen um den Körper ihres Bruders und beginnen, wild kreischend an ihm herumzuziehen.
    »Aufstehen, aufstehen, aufstehen!«, rufen sie immer wieder. Ich bin derweilen zum Fenster gegangen, ziehe den Rollladen nach oben und lasse das graue Licht des Regentages durch die Scheibe dringen.
    Alex rührt sich nicht. Egal, was die Zwillinge machen, ob sie hüpfen oder schreien, ihn kneifen oder an seiner Bettdecke ziehen, er liegt stumm da und stellt sich schlafend. Sein blondes Haar hängt ihm weich ins Gesicht, die Augen sind geschlossen und auf seinen Lippen schwebt ein unauffälliges Grinsen.
    Ich sehe ihn an. Ich will es nicht, wirklich nicht, aber in meinem Inneren blitzt der irre Wunsch auf, mich zu ihm in dieses warme Bett zu legen und mich an seinen wundervollen Körper zu schmiegen… Schnell schüttle ich den Kopf.
    »Er wacht einfach nicht auf«, beschwert sich Timmy ungeduldig und stemmt seine kleinen Hände in die Hüften.
    »Der tut nur so«, meint Emma wütend und piekt ihrem großen Bruder immer wieder mit dem Zeigefinger in die Wange.
    »Nee, er schläft wirklich noch. Tja, da kann man leider nichts machen.« Ich seufze gespielt.
    »Aber er soll aufstehen«, protestiert Timmy empört.
    »Wir bekommen ihn leider nicht wach, Timmy. Aber wenn er schon mal so tief schläft, dann können wir das doch ausnutzen, oder? Also, ihr dürft jetzt alles in diesem Zimmer anfassen und mitnehmen, was ihr wollt. Wie wäre es zum Beispiel mit seinen Klamotten? Mit denen kann man toll spielen und auch sein Nintendo gehört jetzt euch.«
    Die Zwillinge jubeln, springen vom Bett und eilen auf Alex' Kleiderschrank und seinen Schreibtisch zu.
    »Finger weg!«, brüllt er, noch ehe die Kinder etwas berühren können.
    »Oh, Alex, du bist ja doch wach.« Ich klimpere begeistert mit den Wimpern und strahle ihn an. Die Zwillinge lächeln erfreut. Stöhnend lässt sich Alex zurück in die Kissen sinken, nicht ohne mir vorher noch einen bösen Blick zuzuwerfen.
    »Alex, komm jetzt, frühstücken.« Emma fuchtelt aufgeregt mit den Armen.
    »Wir haben den Tisch gedeckt«, erklärt Timmy stolz.
    »Hm, ja, ich komme gleich.« Er dreht sich wieder um und zieht sich die Bettdecke über den Kopf.
    Die Kinder scheinen sich zu langweilen und ihr Interesse an dem verschlafenen Bruder verloren zu haben, sie drehen sich um und verkünden laut, dass sie schon mal nach unten in die Küche gehen und dort auf den Rest der Familie warten wollen. Ich bleibe. Schweigend stehe ich neben dem Bett und schaue auf ihn herab. Sein

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