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Chaplins Katze, Clintons Kater

Chaplins Katze, Clintons Kater

Titel: Chaplins Katze, Clintons Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Dudman
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haben
    »Anthropomorphismus« nachgeschaut und dabei gleich auch noch über »anthropoid« und »Anthropologie« nachgelesen?
    Socks beschäftigt sich auch mit dem ewigen Thema Katzensprache, die »so reich an Miaus und Heulern« usw. ist.
    Er würde sich freuen, wenn sie endlich »offiziell weltweit von den Menschen anerkannt würde«. Als Pussisch oder Katertonisch.
    Hier hätten vielleicht die außerordentlich gebildete Hillary und Bill und Chelsea, die damals gerade an der University of California zu studieren begann, Socks Ergüsse Korrektur lesen sollen. Denn »Pussisch« hat doch irgendwie einen ziemlich zweideutigen Beigeschmack und »Katertonisch« mag ja auf den ersten Blick ganz nett scheinen, klingt aber doch ziemlich ähnlich wie Katatonie. Das ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet einen recht unangenehmen Zustand, der mit Schizophrenie einhergeht und völlige Muskellähmung oder Hyperaktivität bedeuten kann.
    Ein junger Kolumnist namens Patrick (neun Jahre) wüsste wahrscheinlich ein bisschen was über all diese Dinge. Er hat kürzlich eine neue Kolumne angefangen (c/o Socks the Cat Fan Club, Arlington, VA), die den Titel »Ratschläge für Katzenfreunde« trägt. Patrick selbst darf keine Katze haben, weil, wie er in seiner ersten Kolumne schrieb, »meine Mama allergisch ist. Weil ich keine Katze habe, lese ich viel über Katzen nach. Im Herbst komme ich in die vierte Klasse an der Independence Elementary School in Aurora, Colorado.«
    Vielleicht stellt der kleine Patrick bald psycho-medizinisch-chemische Recherchen in Sachen Allergie an, um
    herauszufinden, warum die allergischen Clintons eine Katze haben und seine allergische Mama nicht? Warum Niesanfälle kommen und warum sie wieder gehen?
    Die erste Frage an Patrick stellte Ralph aus New York, der über seinen Kater »Gato« und seine Vorliebe fürs
    »Rumkatzen« schrieb. »Muss ich mir Sorgen um ihn machen, heutzutage, wo wir doch AIDS und andere Krankheiten haben?«
    Patrick antwortete, Ralph solle dafür sorgen, dass Gato
    »zusätzlich zu seinen anderen Impfungen auch eine gegen den Katzenimmunvirus bekommt. Sprich mit deinem Tierarzt drüber. Genier dich nicht. Eine Katze hat nicht wirklich neun Leben, sondern nur ein einziges. Pass gut auf Gato auf.«
    Ein Hurra für Patrick und für ein paar andere Kinder, die sich vielleicht sogar die Mühe gemacht haben herauszufinden, dass
    »Gato« das spanische und portugiesische Wort für Katze ist.
    Und die unter Umständen dadurch angeregt werden, weiter in der amerikanischen Frühgeschichte (wie sie es wohl empfinden) zu stöbern und zum Beispiel durch Amy Carters Katze (eine gewisse Misty Malarkey Ying Yang) etwas über die Regierungszeit von Carter herauszufinden. Oder noch weiter in der Vergangenheit über Präsident Roosevelt (siehe dort) nachzulesen, und wenn es nur ist, weil seine Katze so ähnlich wie Socks hieß: Slipper nämlich, wie die geneigten Leser dieses Buches bald selbst herausfinden können.
    Socks ist in seinen Berichten über die jüngere Geschichte ziemlich parteiisch. Zum Beispiel über die
    Präsidentschaftswahlen von 1996, bei denen die Clintons für eine weitere Amtszeit ins Weiße Haus gewählt wurden: »Ich hatte immer wieder Alpträume, in denen ich nicht wieder gewählt wurde, und ich musste abhauen und Platz machen für Bob Doles Schnauzer.«
    Der erfolglose Hund war ein Zwergschnauzer namens Leader. Die Kinder hätten das eigentlich zum Anlass für einen anspruchsvollen Aufsatzwettbewerb zum Thema »Namen für Präsidentenkatzen« nehmen können.

    Im Dezember 1997, wenn sich noch jemand so weit
    zurückerinnert, gehörten unter anderem Sex, Ratten und Tonkassetten zu den Problemen des Präsidenten. Das war vor der Irakkrise. Buddy, der Labradorwelpe, war gerade auf der Szene erschienen, und die Monica-Ereignisse sollten schon bald die Medien überschwemmen. In einer Pressekonferenz
    »stellte der Präsident seine dynamische Kraft unter Beweis«, wie es die ›New York Times‹ formulierte, und diskutierte ausführlich eine Vielzahl von Ereignissen, verwandte aber auch einige Augenblicke auf den neuen Hund und erzählte, wie der sich mit Socks verstand.
    »Weiter und immer weiter stellte er seine dynamische Kraft unter Beweis.« Im Nachhinein hätte diese Schlagzeile aus der
    ›International Herald Tribune‹ hinreißend komisch und zweideutig geklungen, wenn sich nur jemand an sie erinnert hätte, als die Monica-Story losbrach.
    Ein Foto der AP, das in

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