Charisma - wie Sie mit mehr Ausdruck Eindruck machen
Schutz und Sicherheit. Darauf sind wir programmiert. Bis heute! Dieser Schutz ist auch überlebenswichtig – gewesen. Heute ist das nicht mehr so. Wir sind zwar noch immer auf Gemeinschaft angewiesen, doch wenn uns die eine Clique nicht mehr gefällt, ziehen wir weiter in die nächste: Wir haben viel mehr Wahlmöglichkeiten. Doch erklären Sie das einmal Ihrem Gehirn, das schaltet diesbezüglich auf Durchzug. In den entscheidenden Hirnzentren laufen noch immer dieselben Programme wie damals anno Säbelzahntiger, und deren Inhalt bedeutet in Kurzfassung: Dazugehören sichert Leben. Wer ausgestoßen wird, ist so gut wie tot.
Aus diesem Grund scheuen wir uns auch heute noch davor, anders zu sein. Wenn die meisten unserer Freunde und Freundinnen in kleinen Wohnungen leben – wie sollen wir uns dann in einem Schloss zurechtfinden, auch wenn es zu uns gehört als Persönlichkeitspalast? Wenn wir dort residierten, würden wir uns von den anderen entfernen. Die wollen nämlich nicht mitkommen, sprich in ihre eigenen Paläste ziehen, die bleiben lieber in ihrem Nest hocken und besuchen uns nicht mal. Sie glauben nämlich, bei uns im Schloss würde es spuken. Und da haben sie Recht. All die neuen Räume! Welche Facetten meiner Persönlichkeit ich dort entdecken kann: Hier wohnt mein Übermut, dort drüben meine Überzeugungskraft, und neben dem Schlafgemach räkeln sich meine Koketterie, mein Elan und meine Leidenschaft. Ja, das kann schon unheimlich sein. Sogar so unheimlich, dass es auch uns selbst Angst machen kann.
Ab heute bewohne ich meinen Palast.
Doch keine Sorge, diese Unsicherheit gehört zum Umzug. Wenn wir uns eingewöhnt haben, werden die Gespenster zu unseren Vertrauten.
So werden Sie zu einer geschätzten Gesprächspartnerin
Mit den folgenden sechs Verhaltensweisen sorgen Sie für Gleichgewicht im Gespräch und den freien Fluss belebender Energie:
Begegnen Sie allen Menschen auf Augenhöhe. Werten Sie niemanden ab, auch nicht sich selbst.
Erkennen Sie großzügig die Stärken und Leistungen anderer an.
Geizen Sie nicht mit Komplimenten und aufrichtigen, positiven Bemerkungen über andere.
Entwickeln Sie ein Gespür für die Stimmungen Ihrer Gesprächspartner, und gehen Sie darauf ein.
Hören Sie dem anderen stets aufmerksam zu, und unterbrechen Sie Ihr Gegenüber nach Möglichkeit nicht.
Folgen Sie mutig Ihren inneren Impulsen, und ergreifen Sie das Wort, sobald Sie etwas zu sagen haben.
Und sollten sich unsere bisherigen Freunde nicht zu einem Besuch überreden lassen, lernen wir eben andere Menschen kennen, neue Menschen – vielleicht sind es genau jene, die wir ohnehin immer kennenlernen wollten. Jedenfalls haben diese Menschen keine Angst vor Gespenstern, denn sie wohnen ebenfalls in den Palästen ihres entfalteten Potenzials: Gleich und gleich gesellt sich gern. Charismatische Menschen ziehen magisch solche Menschen an, die zu ihnen passen … und werden von ihnen angezogen.
Wie beantworten sie Aufmerksamkeit?
1. Mit Ja!
Wir nehmen die Blicke und die Energie, die wir damit geschenkt bekommen, ohne Zaudern und Zögern an. Dadurch erfreuen wir nicht nur uns selbst, sondern ehren auch das Geschenk der Menschen, die uns ihre Aufmerksamkeit widmen.
Fazit: Auch der Grad, in dem ich Anerkennung und Aufmerksamkeit gelassen genieße, zeigt meine Fortschritte beim Charisma-Training. Ich halte stand.
2. Mit Nein!
Wenn wir uns noch nicht wirklich wohlfühlen in unserem Persönlichkeitsschloss, besteht die Gefahr, dass wir diese Energie abwehren: Das habe ich ja gar nicht verdient!
Besonders Komplimente scheinen die Abwehr anzustacheln: »Was für ein hübsches Kleid!« – »Ach, war ganz billig.«
»Das haben Sie toll gemacht!« – »Ist nicht der Rede wert.«
Das ist, als würden wir einen geschenkten Blumenstrauß in die nächste Tonne werfen. Interessanterweise beklagen sich gerade solche Menschen, die Komplimente rigoros zurückweisen, oft darüber, selten Anerkennung zu bekommen. Ohne es bewusst zu wollen, machen wir uns kleiner als wir sind. Oft machen wir dann auch die Menschen klein, die gerade im Mittelpunkt stehen. Die Bauchtänzerin, die uns im türkischen Lokal anlächelt: »In dem Alter würde ich das aber nicht mehr machen!«
Die Kollegin, die in der Teambesprechung eine Verbesserung der Auftragsabwicklung vorschlägt: Die will sich bloß wichtig machen!
Sollten Sie hin und wieder zu solchen Ausrutschern neigen, machen Sie sich bewusst: Wer die Größe anderer Menschen anerkennt, ist selbst
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